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2012/2013 · 2

Foto: Steinemann / ZVW
Foto: Steinemann / ZVW

Ade, Adi: Abschied vom sympathischen Schweiger
Selten ist ein Spieler des Handball-Zweitligisten TV Bittenfeld so ausgiebig gefeiert worden wie Adrian Wehner im letzten Saisonheimspiel gegen den HC Erlangen, dabei hält sich der 30-Jährige eigentlich lieber im Hintergrund. „Ich war froh, dass ich nichts schwätzen musste“, sagt er. Nach zwölf Jahren hat der Publikumsliebling das Bittenfelder Trikot ausgezogen.

Es ist immer dasselbe Szenario: Nach dem Schlusspfiff bedanken sich die Spieler des TV Bittenfeld bei den Zuschauern für deren Unterstützung, klatschen höflich Beifall. Nach dem letzten Saisonheimspiel gegen den HC Erlangen hat sich die Zeremonie etwas in die Länge gezogen. Schuld daran war Dennis Szczesny: Der Youngster schulterte Adrian Wehner und schritt mit ihm quasi jeden Quadratzentimeter der Halle ab – unter dem Jubel von über 1000 Fans. „Das hat eine ganze Weile gedauert“, sagt Wehner. „So schnell konnte Dennis mit mir auf dem Buckel ja nicht laufen.“

Ein derartiges Brimborium ist normalerweise überhaupt nicht die Sache von Adrian Wehner, der sich schon immer dezent in der zweiten Reihe gehalten hat. Der 30-Jährige gilt nicht gerade als Quasselstrippe, ausschweifende Interviews sind jedenfalls nicht überliefert. Der Bittenfelder Pressesprecher Lennert Brinkhoff beispielsweise wollte zur Saisoneröffnungsfeier vom Rückraumspieler wissen, worin er den größten Unterschied sehe zwischen der zweigleisigen und eingleisigen 2. Liga. „Die Auswärtsfahrten sind länger“, sagte er und grinste diebisch. Typisch Wehner.

Bei der Abschiedsfeier jedoch hatte er keine Chance, und ein bisschen hat er die Feierlichkeiten dann doch genossen: hier ein Autogramm, dort ein gemeinsames Foto. „Ich bin gar nicht zum Duschen gekommen.“ Die halbe Halle war voll mit Plakaten, Wehners Onkel hat extra ein Banner anfertigen lassen: „Adrian Wehner – vielen Dank für die schöne Zeit.“

Begonnen hat Wehners Karriere beim VfL Winterbach. Als Siebenjähriger versuchte er sich zunächst beim Fußball, damit indes war schnell Schluss. „Das hat mir keinen Spaß gemacht.“ Warum? „Ich konnte es nicht richtig.“ Daran habe sich bis heute nichts geändert, sagt Wehner. Wenn beim Zweitligisten zum Aufwärmen gekickt wird, tritt Wehner nicht gerade als Ersatz-Messi in Erscheinung.

Wehners handballerischen Qualitäten traten rasch zutage. Auf seiner Homepage hat der 30-Jährige ein paar Spielberichte aus seiner D-Jugend-Zeit gesammelt. Das liest sich – verkürzt – in etwa so: VfL Winterbach – SV Remshalden 1:13: ... das Tor erzielte Adrian Wehner. VfL Winterbach – EK Winnenden 9:9: ... alle neun Tore erzielte Adrian Wehner. VfL Winterbach – SV Remshalden 11:20: ... alle elf Tore warf Adrian Wehner.

Die Karriere beginnt auf Linksaußen

Dabei war Klein-Adi in der Jugend zunächst alles andere als ein wurfgewaltiger Rückraum-Shooter. Weil er nicht der Größte war, spielte er auf Linksaußen. „Erst in der B-Jugend habe ich einen Wachstumsschub gemacht.“ Immerhin schaffte er es in die Bezirksauswahl, und als A-Jugendlicher half Wehner in der ersten Mannschaft der HSG Winterbach/Weiler aus. Den Abstieg von der Bezirksliga in die Bezirksklasse verhinderte aber auch er nicht.

Wehners damaliger Trainer Andreas Tempes erkannte dessen Talent, brachte ihn zum TV Bittenfeld. Beim TVB schaffte er unter dem Trainer Jürgen Krause sofort den Sprung ins Oberligateam, was nicht unbedingt zu erwarten war. „Ich habe mir aber keine großen Gedanken darüber gemacht, ob ich das packen kann“, sagt Wehner. Daran habe sich bis heute nichts geändert.

Im zweiten Jahr schmückte er die Titelseite des Vorschauheftes und stieg mit dem TVB in die Baden-Württemberg-Oberliga auf, inzwischen hatte Günter Schweikardt den Trainerposten übernommen. Weiter ging’s über die Regionalliga bis in die 2. Liga. Für Wehner zweifellos „das schönste Erlebnis“ in zwölf Jahren Bittenfeld.

In über 230 Zweitligaspielen erzielte er über 660 Tore. In besonderer Erinnerung bleibt ihm und den Fans dabei der 2. November 2007: Beim überraschenden 32:30-Sieg gegen den TV Hüttenberg gelangen Wehner vor 5700 Fans in der Porsche-Arena 15 Treffer. Gerade in dieser Spielstätte lief Wehner oft zu besonderer Form auf, die Arena galt als Wehners „Wohnzimmer“. Er glaubt aber nicht, dass ihn die Kulisse besonders beflügelt hat. „Es war wohl eher Zufall, wenn ich dort gut gespielt habe.“

In den vergangenen beiden Jahren war Wehner nicht immer die Nummer eins im linken Rückraum, Abwanderungsgedanken habe er aber keine gehabt. Auch wenn ihm der eine oder andere im Umfeld immer wieder zu einem Wechsel geraten habe. „Ich habe gewusst, es kommen wieder Phasen, in denen ich mehr spielen werde.“ Außerdem habe er sich immer wohlgefühlt im Team. „Wir hatten nie Spieler, die Stress gemacht haben, und haben viel Quatsch miteinander gemacht.“

Trotzdem wird er sich nun einer neuen Herausforderung stellen und handballerisch etwas kürzertreten: Seine Frau Sarah erwartet im Oktober ein Kind, „und irgendwann möchte ich mehr Zeit für die Familie haben“. Beim Württembergligisten SV Remshalden trifft er mit dem Trainer Henning Fröschle sowie Jens Todt, Steffen Lehle und Olli Ruge auf ehemalige Bittenfelder.

Als ehemaliger Zweitligaspieler wird er bei der SVR notgedrungen eine Führungsrolle einnehmen müssen. Die indes belastet Wehner nicht. „Ich lass’ das auf mich zukommen.“ Körperlich zumindest hat der 30-Jährige, der quasi verletzungsfrei durch die Karriere gekommen ist, keine Probleme. „Es zwickt nichts“, sagt Wehner und grinst. „Ich bin in der Blüte meines Lebens.“

Die Remshaldener dürfen sich also freuen auf einen tollen Handballer und Sympathieträger. Bei den Bittenfeldern will er sich freilich weiterhin sehen lassen. „Sie haben mir schon angeboten, ich könnte mittrainieren, falls mir die drei Einheiten in Remshalden zu wenig wären“, sagt Wehner. „Ich werde die Spiele verfolgen und gegebenenfalls den Rauch reinlassen.“

Zur Person
Adrian Wehner wurde am 24. Juli 1982 geboren. Er ist 1,89 Meter groß und wiegt 90 Kilogramm. Verheiratet ist er mit Sarah.

Mit sieben Jahren begann Wehner beim VfL Winterbach mit dem Handballspielen.

Nach dem zweiten A-Jugend-Jahr bei der HSG Winterbach/Weiler wechselte er im Jahr 2001 direkt zum TV Bittenfeld in die Oberliga, mit dem er im zweiten Jahr in die Baden-Württemberg-Oberliga aufstieg. Beim TVB machte Wehner sämtliche Aufstiege bis in die 2. Bundesliga mit. In über 230 Zweitligaspielen erzielte er über 660 Tore.

In der nächsten Saison spielt er beim Württembergligisten SV Remshalden, wo er seinen ehemaligen Mitspieler und Trainer Henning Fröschle trifft.

Thomas Wagner/ ZVW

SC DHfK Leipzig - TV Bittenfeld 30:22

Auswärtsniederlage der WILD BOYS in Leipzig

Nichts war es mit einem Auswärtssieg als Saisonabschluss. Der TV Bittenfeld 1898 musste sich nach einer durchwachsenen Leistung beim SC DHfK Leipzig mit 22:30 (12:15) geschlagen geben. Dem Team unterliefen zu viele leichte Fehler im Angriff, die Leipzig zu schnellen Kontertreffern nutzte. Lars Friedrich erzielte neun Treffer, fiel dann aber verletzungsbedingt ab der vierzigsten Minute aus.

Alles begann für die WILD BOYS am Samstagabend noch relativ gut. Mit 1:0 konnten die Gäste nach wenigen Sekunden in Führung gehen, beim 2:1 hatte das Team immer noch die Nase vorn. Das sollte aber die letzte Führung des Spiels bleiben. Denn danach übernahm immer mehr der SC das Kommando in der Arena Leipzig, in der angeblich laut Spielprotokoll mehr als 2.000 Zuschauer gewesen sein sollen. 8:4 (13.) führte Leipzig in der Anfangsphase, der TVB präsentierte sich in der Abwehr nicht konsequent genug und bekam Spielmacher Philipp Seitle sowie den gut aufgelegten Pavel Prokopec nicht in den Griff. Auf der linken Außenbahn sorgte der flinke Lukas Binder für Wirbel und viele Kontertreffer für seine Mannschaft, wenn den WILD BOYS technische Fehler oder Fehlwürfe im Angriff unterliefen.

Und genau dies sollte einer der Knackpunkte des Abends werden. Angeführt vom guten Michael Schweikardt auf der Mitte spielten sich die WILD BOYS gute Torchancen heraus. Doch der Abschluss ließ vor allem im zweiten Durchgang zu wünschen übrig. Hinzu kamen mit fortschreitender Spieldauer zahlreiche überflüssige technische Fehler, die wiederum Leipzigs Binder und Co. auf den Plan riefen. TVB-Torhüter Daniel Sdunek, dem einige gute Paraden gelangen, hatte den sicheren Kontertreffern der Hausherren wenig entgegenzusetzen. Kam Leipzig nicht über die erste Welle zum Torerfolg, richtete es die zweite Welle mit Seitle und Rico Göde. Ungeachtet dessen erzielte Lars Friedrich nach dem 4:8-Rückstand doch noch den 8:8-Ausgleich – die Partie schien zu Gunsten des TVB zu kippen.

Daraus wurde jedoch nichts. Wieder waren es die eigenen Fehler, die Bittenfeld die Führung verwehrten. Nach dem Pausenstand von 12:15 aus Sicht des TVB konnte Leipzig den Vorsprung behaupten, steuerte beim 17:12 (32.) den sicheren Hafen an. Moral und ein starker Kampfgeist sorgten jedoch dafür, dass sich die WILD BOYS zurückkämpften. Auf 20:22 (46.) verkürzte der Rems-Murr-Kreis-Vertreter, musste danach allerdings auf seinen besten Torschützen verzichten. Lars Friedrich, dem in der Anfangsphase der 1.000 WILD BOYS-Treffer der Saison gelang, fiel verletzt aus. Er zog sich eine Fußgelenksverletzung zu, die am Montag näher untersucht wird. Damit fehlte dem Team in der entscheidenden Phase der Toptorschütze. Die mitgereisten Dominik Weiß und Florian Schöbinger hatten die Partie bereits verletzungsbedingt von der Tribüne mitansehen müssen.

Spätestens nach dem 27:20 (53.) war die Auswärtspartie für den TVB gelaufen, der Vorsprung war nicht mehr einzuholen. Der letzte Bittenfelder Treffer in der Saison 2012/2013 war dem jüngsten WILD BOY Michael Seiz vorbehalten, der von Rechtaußen über die Mitte gezogen war und den Ball gegen Michael Galia einnetzte. Verdient unterlag der TVB beim ambitionierten SC, auch wenn die Niederlage am Ende ein wenig zu hoch ausgefallen war.

„In den entscheidenden Situationen haben wir sowohl im Angriff als auch in der Abwehr zu viele individuelle Fehler gemacht, wodurch eine starke geschlossene Mannschaftsleistung unmöglich war“ lautete das Fazit des Bittenfelder Trainers Jürgen Schweikardt. „Die zahlreichen Kontertreffer des SC bescherten den Hausherren schließlich den verdienten Sieg“ fügte er hinzu. Die WILD BOYS beenden somit diese Spielzeit auf dem siebten Tabellenplatz vor dem HC Erlangen und direkt hinter Rostock (6.) und Bad Schwartau (5.).

SC DHfK Leipzig:
Levshin, Pulay, Galia - Streitenberger, Krzikalla (2), Baumgärtel (2), Binder (8), Gerlich (3), Boese (6), Riehn, Seitle (2), Prokopec (2/2), Feld, Göde (5).

TV Bittenfeld 1898:
Sdunek, Schmidl - Schimmelbauer (3), Kienzle, Schweikardt (2), Friedrich (9/2), Jungwirth (2), Baumgarten (1), Wehner (1), Seiz (2), Szczesny (2).

Adriaaaaaaan

Zum Abschied von Adrian Wehner

Jetzt nimmt er also seinen Abschied, nach zwölf Jahren Spitzenhandball beim TV Bittenfeld 1898. Adrian Wehner: Vollbluthandballer, Rückraumass, Sportsmann par excellence. Im jugendlichen Alter von 18 Jahren 2001 von der HSG Winterbach/Weiler zum TVB gekommen, spielte und prägte er in den vergangenen zwölf Jahren mit das Gesicht des TVB-Teams. Als einer der vier Musketiere Jürgen Schweikardt, Florian Schöbinger, Adrian Wehner, Simon Baumgarten, die sich unwiderstehlich an die Spitze, bis in die 2. Bundesliga spielten. Mit den Fans genoss er Erfolg um Erfolg und auch seine eigene beeindruckende handballerische Weiterentwicklung, ganz nach dem Motto „Wo wir sind, ist oben". Einer der Höhepunkte: seine 15 grandiosen Tore gegen Tusem Essen im explodierenden Hexenkessel Porsche-Arena. Als Handballer mit Herz, geachtet und respektiert ob seiner Fairness beim Duell Mann gegen Mann. Gefürchtet ob seiner Dynamik, seiner exzellenten Sprungkraft und kolossalen Wurfgewalt, wurde er zu einem heiß geliebten Leistungsträger. Immer im Dienst der Mannschaft, spielt er heute alle Positionen im Rückraum und am Kreis. Laufen, Springen, Werfen: das ABC eines Bewegungsablaufes beherrscht er wie kein anderer. „Adriaaaan" dröhnte es tausendstimmig wie Donnerhall durch die Arena. Im regionalen Handball und in der Bundesliga deutschlandweit eine anerkannte Größe, tritt er nun, im Wissen, dass wir ihn vermissen werden, von der großen Handballbühne ab. Nicht ohne sich zuvor in meinem TVB-Jahrhundertteam einen Platz erkämpft zu haben.

Horst Jung, Waiblingen-Bittenfeld

Die Jungs haben es diese Woche mal mit dem etwas größeres Ball probiert. Dieser wurde übrigens von Michael Kögel von der Firma 'Krämer Bau' gestiftet. Dafür von der ganzen Truppe ein großes DANKE SCHÖN!

Adi Wehner und sein Abschiedstreffer

Der Abschied von Adrian Wehner

Sein letztes Spiel, sein letztes Tor und der letzte Sieg vor eigenem Publikum. Adrian Wehner verabschiedet sich nach mehr als 10 Jahren vom TV Bittenfeld 1898. Im YouTube-Channel der WILD BOYS gibt es zwei beeindruckende Videos aus der SCHARRena.

Vor dem letzten Heimspiel der Saison wurden verdiente Kräfte des TV Bittenfeld 1898 verabschiedet. Neben Abteilungsleiter Bernd 'Berni' Müller (mehr als 40 Jahre ehrenamtlich aktiv) und Felix Schmidl bekam auch Adrian 'Adi' Wehner seine verdiente Würdigung. Im Jahr 2001 war der bodenständige Publikumsliebling zum TVB bekommen, hielt dem Verein mehr als zehn Jahre die Treue.

Die Reaktion der Zuschauer vor dem Spiel war beeindruckend, die Ehrenrunde nach dem Sieg gegen Erlangen setzte dem noch die Krone auf. Die Kollegen von 'Die Ligen' haben ihre Kameras in diesen letzten Minuten nicht abgeschaltet. So ist ein tolles Video entstanden, dass wir im YouTube-Channel der WILD BOYS hochgeladen haben. Zusätzlich gibt es dort auch den letzten Treffer von Adi in einem Heimspiel für den TVB.

TV Bittenfeld 1898 - HC Erlangen 29:25

Heimsieg der WILD BOYS bei Wehner-Abschied

Der TV Bittenfeld 1898 hat das letzte Heimspiel der Saison 2012/2013 gegen den HC Erlangen mit 29:25 (14:15) für sich entschieden. Auch wenn die Partie nicht vollständig zur Nebensache wurde, so rückte doch der emotionale Abschied von TVB-Akteur Adrian Wehner in den Mittelpunkt des sportlichen Kräftemessens. Das Bittenfelder Publikum verabschiedete sich gebührend von ihm.

Minutenlang applaudierten die 1.435 Zuschauer stehend ihrem Publikumsliebling Adrian Wehner, der nach fast dreizehn Jahren das Trikot des TV Bittenfeld 1898 ablegen wird. Nebenan im Foyer wurde das DFB-Pokalfinale des VfB Stuttgart gegen die übermächtigen Bayern auf einer großen Leinwand übertragen – keiner eilte aus der SCHARRena, um das Fußballmatch zu sehen, alle blieben stehen und feierten mit lautstarken Sprechchören ihren Helden des Abends, der auf den Schultern seiner Mitspieler eine Ehrenrunde drehte. Vergleichbares hatte man bis dahin beim TVB selten gesehen.

Gut ins Bild passte es da, dass Adrian Wehner bei seinem letzten Auftritt vor den heimischen Rängen eine gute Leistung zeigte und zwei Treffer zum überzeugenden Punktgewinn seines Teams beitrug. In der Anfangsphase schwächelten die Hausherren jedoch, konnten dem starken Gegner aus Erlangen nur wenig entgegensetzen. Die legten los wie die Feuerwehr, führten schnell mit 3:0 (5.) durch Nikolai Link und 8:4 (12.) durch den Kontertreffer von Daniel Stumpf. Nach etwa zwanzig Minuten besann sich die TVB-Deckung auf ihre Stärken und stand kompakter. Und auch im Angriff stellte die Mannschaft die leichten Fehler ab und verkürzte den Rückstand zunächst auf 10:12 (18.) durch Peter Jungwirth, dann auf 13:14 (25.) durch Bittenfelds erfolgreichsten Werfer Lars Friedrich.

Der TVB hatte sich nach dem 7:12-Rückstand beeindruckend zurückgemeldet. Einige sehenswerte Paraden zeigte der immer besser in Form kommende TVB-Torhüter Daniel Sdunek bereits in der ersten Halbzeit, die daraus resultierenden Konterchancen wurden meist von Peter Jungwirth und Tobias Schimmelbauer erfolgreich genutzt. So konnte der Rems-Murr-Kreis-Vertreter beim 14:14 ausgleichen, bekam allerdings wenige Sekunden vor der Halbzeitsirene einen weiteren Treffer eingeschenkt.

Nach dem Seitenwechsel gelang den Hausherren der Ausgleich zunächst nicht. Geschicktes Umstellen auf eine 5:1-Abwehr mit einer variablen kurzen Deckung gegen Christoph Nienhaus durch Michael Schweikardt besorgte dann aber den erneuten Ausgleich (16:16, 34.) und die anschließende Führung für den TV Bittenfeld 1898. Außerdem führte der Einsatz von Nachwuchstalent Alexander Bischoff als zweiter Kreisläufer für Erfolg. Er bekam in der Schlussphase noch mehr Spielanteile, nachdem Simon Baumgarten wegen einem Stoß gegen den sich in der Luft befindlichen Link die Rote Karte sah. Zuvor war Oliver Hess mit seiner dritten Zeitstrafe disqualifiziert worden.

Endgültig gewann das Team von Jürgen Schweikardt und Heiko Burmeister die Oberhand, als die Mannschaft aus dem wuchtigen Rückraumtreffer von Dennis Szczesny zum 20:18 (42.) ein 22:18 (46.) machte. Zahlreiche Paraden gingen nun auf das Konto von Sdunek, im Angriff zeigte Adrian Wehner, Dennis Szczesny und vor allem Lars Friedrich eine starke Leistung. Angeführt vom erneut glänzend aufgelegten Michael Schweikardt marschierte das lautstark angefeuerte Team nach 52 Minuten (26:21) dem verdienten Heimsieg entgegen.

„Großes Kompliment an unser Team, die Jungs haben sich nach anfänglichen Schwächen stark zurückgekämpft und eine sehenswerte Partie gezeigt“ sagte Trainer Jürgen Schweikardt nach Spielende. „Schöner könnten wir Adi Wehner nicht verabschieden, als mit einem Heimsieg vor dieser fantastischen Zuschauerkulisse“ fügte er hinzu. Schweikardt hatte Wehner auf dessen sportlichem Weg beim TVB von der Oberliga Baden-Württembergs bis in die 2. Handball-Bundesliga begleitet. Am kommenden Wochenende wird Wehner in Leipzig zum letzten Mal für den TVB auflaufen und in der nächsten Saison den SV Remshalden verstärken.

TV Bittenfeld 1898:
Sdunek, Schmidl - Schimmelbauer (4), Bischoff, Kienzle, Schweikardt (6/1), Friedrich (9/2), Jungwirth (4), Baumgarten (2), Wehner (2), Seiz, Szczesny (2).

HC Erlangen:
Selke, Goebel - Weltgen (2), Schwandner (2), Münch (3), Krämer (4), Nienhaus (3), Hess (1), Pankofer (2/1), Stumpf (2), Halota, Böhm, Link (4), Grünert (2).

Die Reaktion der Zuschauer spricht für sich

TVB: Emotionen und zwei Punkte

Der Handball-Zweitligist TV Bittenfeld hat sein letztes Saisonheimspiel verdientermaßen mit 29:25 (14:15) gegen den HC Erlangen gewonnen. Herausragende Spieler beim TVB waren der Torhüter Daniel Sdunek, Michael Schweikardt und Lars Friedrich. Vor und nach dem Spiel feierten 1340 Fans in der Scharrena vor allem den scheidenden Adrian Wehner.

Nur wenige Bittenfelder Fans eilten nach dem Schlusspfiff der guten Schiedsrichter Florian Gerhard und Tobias Küsters um kurz nach 21 Uhr ins Foyer der Scharrena, wo die zweiten 45 Minuten des DFB-Pokalfinales zwischen dem VfB und den Bayern auf einer großen Leinwand zu sehen waren. Es gab Wichtigeres zu erledigen: Minutenlang feierten die Zuschauer Adrian Wehner, der nach zwölf Jahren sein letztes Heimspiel für die Bittenfelder bestritt und noch mal ein wichtiger Bestandteil des Teams war, das den HC Erlangen mit einer starken Leistung nach der Pause in die Knie zwang.

Bis es soweit war, musste der TVB Schwerstarbeit leisten. Die Erlanger zeigten, weshalb sie die wenigsten Gegentreffer in der 2. Liga kassiert haben: Die bewegliche 5:1-Deckung machte es dem Gastgeber schwer, zu einem vielversprechenden Abschluss zu finden. Und auch in der Offensive kombinierten die Franken gefällig und führten nach vier Minuten mit 3:0.

Ein schöner Dreher von Simon Baumgarten brachte zwar den 3:3-Ausgleich, doch der TVB hatte weiterhin enorme Probleme. Die 6:0-Deckung war zu passiv und erlaubte den Gästen immer wieder leichte Tore. Nach zwölf Minuten sah’s beim 4:8-Rückstand nicht allzu gut aus für Bittenfeld, das zudem wieder einmal Schwächen im Überzahlspiel zeigte: Zweimal kassierte der TVB hier Gegentreffer.

Beim 6:11 nach 16 Minuten stellte der Bittenfelder Interimstrainer Jürgen Schweikardt die Abwehr von 6:0 auf 5:1 um, was sich als kluge Entscheidung erwies. Zudem fand der TVB-Torhüter Daniel Sdunek immer besser ins Spiel. Michael Schweikardt störte den Spielfluss der Erlanger erheblich, dahinter standen Adrian Wehner, Dennis Szczesny und Simon Baumgarten sicher. Im Angriff agierte der TVB nun mit mehr Zug und Tempo. Nach Peter Jungwirths Treffer zum 10:12 (17.) war Bittenfeld endgültig im Spiel.

Die Gäste wirkten verunsichert, kamen kaum mehr zum Torabschluss. Mit Müh' und Not retteten sie den 15:14-Vorsprung in die Pause. Der TVB hatte in 13 Minuten nur drei Gegentreffer kassiert und den anfänglichen Erlanger Elan gestoppt.

Ausgeglichen ging’s nach der Pause zunächst weiter. Tobias Schimmelbauer besorgte beim 17:16 (34.) die erste Führung für den TVB. Szczesny legte zum 20:18 nach (41.) und läutete den starken Bittenfelder Endspurt ein. Angetrieben vom guten Michael Schweikardt und dem überragenden Lars Friedrich, gewann die Bittenfeld mehr und mehr die Oberhand und setzte sich zum 22:18 (45.) und 24:20 ab (49.).

Auch die Rote Karte gegen Baumgarten nach einem Foul an Nikolai Link wirkte sich nicht negativ aus. So kam Alexander Bischoff aus dem Perspektivteam am Kreis zum Einsatz. Ihm gelang zwar kein Treffer, er machte seine Sache aber ordentlich.
Erlangen stemmte sich gegen die Niederlage. Und so entwickelte sich in der Schlussphase ein bisweilen hitziges Spiel, das die Bittenfelder aber nicht mehr aus der Hand gaben. Sdunek war kaum noch zu überwinden, Schweikardts Tor zum 26:21 bedeutete neun Minuten vor dem Ende die Vorentscheidung.

Auf mehr als vier Tore ließ der TVB den HCE nicht mehr herankommen, nach Szczesnys 28:23 (57.) gab’s keinen Zweifel mehr am verdienten Sieger. Erlangen versuchte mit einer 4:2-Deckung zu retten, was nicht mehr zu retten war. Der TVB brachte das letzte Heimspiel souverän mit 29:25 über die Runden.

TV Bittenfeld: Sdunek, Müller; Schimmelbauer (4), Bischoff, Kienzle, Schweikardt (6/1), Friedrich (9/2), Jungwirth (4), Baumgarten (2), Wehner (2), Seiz, Szczesny (2).

HC Erlangen: Goebel, Selke; Weltgen (2), Schwandtner (2), Münch (3), Krämer (4), Nienhaus (3), Hess (1), Pankofer (2/1), Stumpf (2), Halota, Böhm, Link (4), Grünert (2).

Adi-Abschied

Eintracht Hildesheim - TV Bittenfeld 24 : 23

Großer Kampf des TVB wird nicht belohnt

Im einzigen Sonntagspiel der 2. Handball-Bundesliga hat sich der TV Bittenfeld gestern bei Eintracht Hildesheim unglücklich mit 23:24 (10:14) geschlagen geben müssen. Nach einem mäßigen Beginn steigerte sich der TVB und holte einen Sieben-Tore-Rückstand auf. 27 Sekunden vor dem Ende scheiterte er an der Latte und verfehlte den verdienten Punktgewinn.

Mit großen personellen Problemen waren die Bittenfelder nach Hildesheim gereist: Es fehlten die verletzten Jürgen Müller, Dominik Weiß und Florian Schöbinger. Für Müller rückte Felix Schmidl in den Kader, und zum ersten Mal war Alexander Bischoff aus dem Perspektivteam mit dabei.

Die Bittenfelder kamen gegen den engagierten und flinken Ex-Erstligisten schwer in die Gänge, sahen sich nach vier Minuten mit 0:3 und nach neun Minuten mit 1:6 im Hintertreffen. Die Gäste hatten enorme Probleme mit der kompakten 6:0-Deckung der Eintracht und leisteten sich etliche leichte Fehler im Angriff.

Die eigene Defensive dagegen agierte bisweilen zu schlafmützig gegen den entschlossen Gastgeber. Die Bittenfelder Auszeit beim 10:5 für die Heimmannschaft nach 20 Minuten zeigte zunächst wenig Wirkung. Robin John erhöhte auf 13:6 (23.). Zu diesem Zeitpunkt sah’s nicht danach aus, als könnte der TVB dem Gegner an diesem Tag Paroli bieten. Dann jedoch steigerte sich der Bittenfelder Keeper Daniel Sdunek, und vorne agierte der TVB zielstrebiger. Lohn waren nach dem 7:14-Rückstand (24.) drei Bittenfelder Tore in Folge durch Peter Jungwirth (2) und Michael Schweikardt. Beim 14:10-Halbzeitstand bestand noch Hoffnung für den zweiten Spielabschnitt.

Sdunek war auch nach der Pause bei etlichen Aktionen auf dem Posten, und seine Vorderleute kamen immer besser ins Spiel. Die Achse Michael Schweikardt/Simon Baumgarten harmonierte prima. Schweikardt brachte sein Team mit dem Treffer zum 16:14 (36.) auf Schlagdistanz. In der 45. Minute war’s so weit: Lars Friedrich erzielte beim 19:19 den ersten Ausgleich für die Bittenfelder. Die hatten anschließend die hervorragende Möglichkeit, das Spiel zu drehen: Mit zwei Spielern in Überzahl schafften sie es aber nicht, diesen Vorteil zu nutzen – im Gegenteil: Martin Murawski brachte die Eintracht beim 20:19 (50.) wieder nach vorne.

Der TVB rannte fortan wieder dem knappen Rückstand hinterher, hatte beim 22:23-Rückstand drei Minuten vor dem Ende immer noch die Chance auf zumindest einen Punkt. In der Schlussphase haderten die Bittenfelder zudem mit der einen oder anderen Schiedsrichterentscheidung. In den letzten eineinhalb Minuten der Partie hatte der TVB nochmals den Vorteil der Überzahl. Tobias Schimmelbauer traf per Siebenmeter zum 23:24-Anschluss, nachdem Schweikardt, Friedrich und Martin Kienzle viermal gescheitert waren. In der letzten Szene der Partie landete Peter Jungwirths Heber auf der Latte des Hildesheimer Tores – nichts war’s mit dem verdienten Punktgewinn. Trotz der Niederlage bleibt der TVB auf Platz sieben.

Eintracht Hildesheim:
Klockmann, Mayer; von Hermanni, Nikolov (2), Quist (3), Weißbach, Murawski (4/3), John (3), Jonsson (1), Herbold, Meschke (3), Eichenberger (5), Nartey (3), Schulz, Lungela, Behnke.

TV Bittenfeld:
Sdunek, Schmidl; Schimmelbauer (4/1), Bischoff, Kienzle, Schweikardt (7/1), Friedrich (2), Jungwirth (3), Baumgarten (3), Wehner (2), Seiz, Szczesny (2).

Foto: Heiko Potthoff
Foto: Heiko Potthoff

TV Bittenfeld - SV Henstedt-Ulzburg 27 : 25

TVB mit wackeligem Heimsieg gegen die Frogs

Trotz Schwächephase doch noch doppelt gepunktet: Der TV Bittenfeld 1898 hat gegen den SV Henstedt-Ulzburg mit 27:25 (14:11) eine engagierte erste Hälfte gezeigt, musste dann aber im zweiten Durchgang nochmals zittern. Erfolgreichster Werfer war Lars Friedrich mit sieben gefolgt von Simon Baumgarten mit fünf Treffern.

In verdutzte Gesichter schaute man am Mittwochabend in der Stuttgarter SCHARRena zwischen der 35. und 45. Minute. Nach einer starken ersten Halbzeit, in der die Bittenfelder WILD BOYS den Gegner dominierten und nichts anbrennen ließen, kam das Team nur sehr schwer wieder in die Gänge nach dem Seitenwechsel und gaben kurzzeitig die Partie aus der Hand. Aus einer 18:16-Führung (35.) wurde innerhalb von zehn Minuten urplötzlich ein verdientes 19:22 für die kämpfenden ‘Frösche‘ aus Henstedt. Der TVB bangte um seine Punkte in eigener Halle. Was war geschehen?

Diese Frage ist schnell beantwortet. Zunächst lief nach der Halbzeit alles noch rund, der TVB erhöhte durch Lars Friedrichs Rückraumkeule auf 16:12 und konnte die solide Abwehrarbeit der ersten dreißig Minuten erneut abrufen. Aber nur kurzzeitig. Es reihten sich einfache Fehler an leichtsinnig vergeben Torchancen, die Gäste aus Henstedt witterten ihre große Möglichkeit. Insgesamt sechs blitzsaubere Paraden des guten Jan Peveling brachten die 1.405 Zuschauer zum Schwitzen, Bittenfeld gab das Kommando komplett ab und lag nach 46 Minuten mit 19:22 zurück. In der Deckung wurden die Lücken größer, der beherzte Zugriff gegen den Gegenspieler fand nicht mehr so konsequent statt.

„Wir haben vor allem im ersten Durchgang eine sehr gute Abwehr gestellt. Danach hatten wir aber erneut so eine Phase im Spiel, in der wir anfangen zu zittern. Da fehlt uns momentan einfach die Sicherheit, um solche Spiele konsequent zuende führen zu können“ sagte Interimstrainer Jürgen Schweikardt beim Pressegespräch mit seinem Kollegen Tobias Skerka. Trotz des verlorenen Fadens in dieser Mittelphase der zweiten Halbzeit fing sich der TVB wieder, angetrieben von einer fantastischen Zuschauerkulisse, die das Team aus seinem vorübergehenden Tief herauszog. Die WILD BOYS konnten dadurch innerhalb von fünf Minuten den Ausgleich wiederherstellen, das wichtige 23:23 (52.) besorgte Kreisläufer Simon Baumgarten.

Zwei starke Szenen von Adrian Wehner sorgten anschließend dafür, dass der TV Bittenfeld 1898 diese Führung nicht mehr hergab. Zunächst erzielte der linke Rückraumschütze den ersehnten Führungstreffer zum 24:23 (54.), danach fing er den langen Konterpass auf Jens Thöneböhn ab. Im Gegenzug markierte Peter Jungwirth von Rechtsaußen das vorentscheidende 25:23 (56.), auch wenn es spannend bis zum Ende blieb. Denn Henstedt verkürzte durch Rasmus Gersch zwanzig Sekunden vor dem Abpfiff auf 26:25, der unbedrängt zum Wurf kommende Michael Schweikardt setzte aber den sicheren Schlusspunkt zum 27:25-Endstand gegen die offene Deckung der Gäste.

TV Bittenfeld 1898:
Sdunek, Müller - Schimmelbauer (3), Schöbinger (2), Kienzle, Weiß (1), M. Schweikardt (4/1), Friedrich (7), Jungwirth (4), Baumgarten (5), Wehner (1), Seiz, Sczcesny.

SV Henstedt-Ulzburg:
Peveling, Hampel – Bastian, Pries (7), Makowka, Kohnagel, Lang (2), Gersch (9/5), Lauenroth (3), Völzke (2), Wrage, Jurgeleit, Thöneböhn (2).

Foto: Heiko Potthoff
Foto: Heiko Potthoff

Großer Bahnhof für Adrian Wehner

Das finale Heimspiel in einer Saison ist immer etwas Besonderes. Für Adrian „Adi“ Wehner wird die Partie am Samstag gegen den HC Erlangen in der Scharrena eine ganz spezielle sein: Es ist seine letzte im Trikot der Bittenfelder Handballer. Im 13. Jahr spielt er für den TVB, hat sämtliche Aufstiege von der Oberliga bis in die 2. Liga mitgemacht.

So schnell bringt Adi Wehner normalerweise nichts aus der Ruhe. Am Samstagabend indes wird der 30-Jährige vermutlich ein bisschen schlucken müssen, wenn er vor dem Spiel gegen den HC Erlangen von den Offiziellen und Fans des TVB verabschiedet wird. Wehner tritt etwas kürzer, spielt in der nächsten Saison beim Württembergligisten SV Remshalden. Natürlich möchte sich der Publikumsliebling mit ein paar Toren und einer guten Leistung verabschieden.

Eine überdurchschnittliche Form wird auch der TVB brauchen, um den Gegner in die Knie zu zwingen. Der Vorjahresvierte HC Erlangen ist zwar, wie die Bittenfelder, in dieser Saison ein Stück hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Immerhin aber könnte das Team von Trainer Frank Bergemann den punktgleichen TVB bei einem Sieg in der Tabelle überholen. Derzeit trennen beide Mannschaften 18 Tore.

Ganz interessant ist auch eine andere Statistik: Kein Team in der Liga hat weniger Treffer erzielt als Erlangen – 817 insgesamt und im Schnitt pro Spiel nur rund 24. Auf der anderen Seite hat der HCE die mit Abstand stabilste Defensive. In 21 von 34 Spielen schlug’s maximal 25-mal im Tor ein – das ist zweifelsfrei ein erstaunlicher Wert.

Ein Garant für die gute Abwehr ist seit Jahren der routinierte Torhüter Andreas Bayerschmidt. Derzeit indes muss Erlangen auf den 36-Jährigen wegen eines Kreuzbandrisses verzichten. Negativ ausgewirkt hat sich dies noch nicht: Der 1,94-Meter-Mann René Selke zeigte zuletzt herausragende Leistungen.

Der HC Erlangen war für den TV Bittenfeld immer ein unangenehmer Gegner – vor allem auswärts: In keinem der fünf Zweitligaspiele gab’s für den TVB etwas zu holen. Im Hinspiel war er bei der 23:24-Niederlage ganz nah dran. In der vergangenen Saison hatten die Bittenfelder in heimischer Halle mit demselben Ergebnis die Oberhand behalten. Es dürfte morgen also wieder heiß hergehen.

Die Erlanger haben ein eingespieltes Team, das sich vor der Saison mit einem wichtigen Spieler verstärkt hat: Vom insolventen SV Post Schwerin kam der Rückraumspieler Moritz Weltgen. „Er ist sehr dynamisch und spielintelligent“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt. Derzeit ist Weltgen bester Torschütze seines Teams.

Spielbestimmende Personen bei den konterstarken Erlangern sind Regisseur Hannes Münch und die beiden Halblinken Nikolai Link und Daniel Pankofer. Sehr gut besetzt ist der HC auf den Außenpositionen mit Daniel Stumpf und Benedikt Schwandtner. „Es ist sehr schwierig, die Erlanger Deckung zu knacken“, sagt Jürgen Schweikardt. „Die Spieler sind sehr gut aufeinander abgestimmt.“ Dass die Franken relativ wenig Tore werfen, sei kein Indiz für einen schwachen Angriff. In den Spielen mit Erlanger Beteiligung gebe es grundsätzlich weniger Angriffshandlungen.

Beim TVB wird Torhüter Jürgen Müller nach seiner Augenverletzung wieder dabei sein, ebenso der Kreisläufer Alexander Bischoff aus dem Perspektivteam. Fehlen werden Dominik Weiß und Florian Schöbinger. Lars Friedrich hat Probleme mit dem Sprunggelenk, wird aber auflaufen.

Pokal-Endspiel live und Abschlussparty Handball-Fans, die sich auch für Fußball interessieren, können sich die zweite Halbzeit des DFB-Pokalfinales zwischen dem VfB Stuttgart und Bayern München am Samstag in der Scharrena reinziehen. Es ist eine Leinwand aufgebaut. Vor dem Anpfiff des Handball-Zweitligaspiels werden die scheidenden TVB-Spieler Adrian Wehner und Felix Schmidl verabschiedet. Nach dem Spiel feiern die Spieler gemeinsam mit den Fans ihre Abschlussparty. Aus diesem Grund wird’s bei der Rückfahrt der Shuttle-Busse von der Scharrena eine zusätzliche Abfahrtszeit geben: die obligatorische um 21.50 Uhr sowie um 23.30 Uhr für diejenigen Fans, die noch ein bisschen mitfeiern möchten

Saison-Aus für Bittenfelds Schöbinger

Eine Hiobsbotschaft trübt die Freude der Zweitliga-Handballer des TV Bittenfeld über den überzeugenden 36:24-Heimerfolg über Ferndorf. Der angeschlagen in die Partie gegangene Florian Schöbinger fällt für den Rest der Saison aus. Die Diagnose lautet Mittelhandbruch. Wahrscheinlich ebenfalls im Auswärtsspiel in Hildesheim fehlen wird Torhüter Jürgen Müller.

Der Ausfall von Schöbinger wiegt vor allem in der Abwehr schwer. Normalerweise spielen entweder er, Dominik Weiß oder Dennis Szczesny in der Mitte. Weil auch für Weiß die Saison nach seiner Schulter-OP beendet ist, bleibt nur noch der 19-jährige Szczesny übrig. In der Defensive müsse Bittenfeld daher in den abschließenden drei Spielen noch mehr improvisieren, sagt Interimscoach Jürgen Schweikardt. Dass der Einsatz von Schöbinger in der Partie gegen den Tabellenletzten Ferndorf ein Risiko sein würde, sei klar gewesen. „Doch seine Hand war deutlich besser geworden. Und im Spiel war Florian sehr wichtig für uns.“

Das Pech: Schöbinger bekam einen Schlag auf die geprellte Hand, der zum Bruch führte. Immerhin muss sie nicht operiert werden, so die Information gestern. Wenn die Vorbereitung auf die kommende Saison beginnt, wird Schöbinger aber wieder fit sein.

Zumindest im kommenden Spiel umdisponieren muss der TVB wohl auch auf der Torhüterposition. Jürgen Müller kassierte in der ersten Hälfte gegen Ferndorf bei einem Strafwurf einen Kopftreffer. „Es gab eine leichte Blutung im Auge“, so Schweikardt. Sicherheitshalber habe deshalb nach der Pause Daniel Sdunek gespielt. Er und Felix Schmidl werden wahrscheinlich das Keeper-Duo in Hildesheim bilden. Müller hat eine Woche lang Sportverbot.

Die Personalsituation wird sich also noch verschärfen. Das Spiel gegen den TuS Ferndorf zeigte indes, dass die Bittenfelder auch mit solchen Problemen bestens fertig werden können. Mit 36:24 fertigte das Rumpfteam den Tabellenletzten ab. „Wir sind sehr zufrieden. Mit Dominik und Michael [Schweikardt] haben zwei wichtige Spieler gefehlt“, so der Interimstrainer des TVB. Zwar hätten die Gäste enttäuscht und sich überraschenderweise am Ende nicht mehr richtig gewehrt. „Aber wir brauchen uns die Leistung nicht schmälern lassen. Es ist nicht selbstverständlich, gegen einen Gegner in der 2. Liga mit zwölf Toren Vorsprung zu gewinnen.“

Jürgen Schweikardt sah einen konzentrierten und disziplinierten Auftritt seiner Mannschaft über die komplette Spielzeit hinweg. Nur am Anfang, bis zum 7:7 (12.), mangelte es in der Abwehr ein wenig an der Aggressivität. „Das wurde dann besser. Damit haben wir Ferndorf die Luft genommen.“ Im Angriff agierte der TVB variabel und fand regelmäßig die richtigen Mittel gegen veränderte Defensivformationen des TuS. Besonders lobt Schweikardt jene Akteure, die normalerweise nur wenige Spielanteile bekommen und diesmal bravourös in die Bresche sprangen. Die aus der eigenen Jugend stammenden Michael Seiz und Martin Kienzle überzeugten ebenso wie Adrian Wehner.

Jede seiner Aktionen in seinem vorletzten Heimspiel für den Verein wurde von den Fans in der Stuttgarter Scharrena frenetisch bejubelt. Wehner wechselt zur kommenden Saison zum Württembergligisten SV Remshalden. Als Verneigung für seine Leistung für den TVB im vergangenen Jahrzehnt, er war an allen Aufstiegen des Vereins von der Oberliga bis zur 2. Bundesliga beteiligt, durfte der 30-Jährige diesmal das Team beim Einlaufen in die Halle anführen. „Das war ein Dankeschön an ihn. Er wird auch in den letzten Spielen viel Einsatzzeiten haben.“

Am Sonntag treten die um einen Rang auf den siebten Tabellenplatz gekletterten Bittenfelder bei Eintracht Hildesheim an (13.). Das Spiel in der Vorrunde endete 28:28. Ins Team des TVB zurückkehren wird nach seiner Rotsperre Michael Schweikardt.

4000 Freunde im Facebook - mitmachen & gewinnen!

Als erster Handball-Zweitligist haben die WILD BOYS die Schallmauer von 4000 Freunden im Facebook durchbrochen. Als großes 'Danke schön!' möchte die Mannschaft etwas zurückgeben und spendiert 2x 5 Karten für ein Spiel in der Porsche Arena in der kommenden Saison.

Seit dieser Woche haben die WILD BOYS auf der Internetplattform Facebook mehr als 4000 Freunde. Diesen Wert konnte bisher kein Handball-Zweitligist erreichen und im gesamten Handball-Deutschland reicht das immerhin für einen Platz unter den besten 13 Handballvereinen. Übrigens vor Vereinen wie Balingen, Lübbecke oder Minden.

Damit spielen die WILD BOYS im Social Media zumindest schon in der 1.Bundesliga und würden mit dieser Platzierung problemlos die Klasse halten. Als 'Danke schön!' an die Fans haben die Jungs nicht nur das Foto oben geschossen, sondern auch noch ein Geschenk ausgelobt. Unter allen Fans, die das Bild oben im Facebook teilen, werden 2x 5 Karten für ein Spiel in der Porsche Arena in der nächsten Saison verlost.

Wer also bis zum 01.Juni 2013 (18 Uhr) die Aufnahme der Jungs mit der gebastelten '4000' auf der eigenen Seite teilt, ist im Lostopf für eines der beiden gestifteten Kartenpakete. Die Gewinner werden übrigens beim Spiel noch ein Erinnerungsfoto mit einigen Spielern schießen, damit sich der Besuch in der großen Stuttgarter Arena so richtig lohnt.

Jetzt müsst ihr nur noch teilen und ein wenig Glück haben. Mit eurer Hilfe schaffen wir dann in nächster Zeit auch die Marke von '5000' Freunden. Erzählt allen, dass es uns gibt und dass es sich lohnt im Wildgebiet vorbeizuschauen!

Foto: Heiko Potthoff
Foto: Heiko Potthoff

Ersatzgeschwächter TVB gewinnt locker

Trotz massiver personeller Probleme haben die Zweitliga-Handballer des TV Bittenfeld ihr vorletztes Heimspiel in der Stuttgarter Scharrena locker mit 36:24 (17:10) gewonnen. Das lag vor allem am erschreckend schwachen Gegner TuS Ferndorf, für den das Kapitel 2. Liga wohl nun erledigt ist. Mit dieser Leistung hat die Mannschaft in der Klasse aber auch nichts verloren.

Anlass zu großem Optimismus hatte es auf Seiten der Fans des TVB vor der Partie in der mit 1550 Zuschauern gefüllten Halle nicht gegeben. Im Kader waren nur neun Feldspieler, darunter die Youngster Martin Kienzle und Michael Seiz sowie der am Saisonende zum Württembergligisten SV Remshalden wechselnde Publikumsliebling Adrian Wehner. Spielmacher Michael Schweikardt fehlte rotgesperrt ebenso wie der an der Schulter operierte Dominik Weiß. Immerhin biss Florian Schöbinger auf die Zähne und spielte trotz seiner schweren Handprellung, auch Kreisläufer Simon Baumgarten ging angeschlagen in die Begegnung.

Der Tabellenletzte Ferndorf, beheimatet im Landkreis Siegen, musste gewinnen, um sich die Minimalchance im Abstiegskampf zu erhalten. Und das Team begann wie erwartet: mit offensiver und aggressiver Deckung und schnellem Spiel nach vorne. TuS ging mit 2:0 und 3:1 in Führung, die kleine mitgereiste Fangruppe machte Stimmung. Bittenfeld hielt dagegen, vor allem Lars Friedrich erzielte wichtige Tore. Bis zum 7:7 (12.) blieb die Partie ausgeglichen.

Was dann passierte, war unerklärlich: Die Ferndorfer nahmen das Tempo komplett raus und produzierten technische Fehler im Akkord. Einfachste Bälle wurden nicht mehr gefangen, Werfer standen im Kreis, die Anspiele waren schlampig. Obendrein stellte die Abwehr vor dem überforderten Keeper Kai Bastian Rottschaefer die Arbeit gänzlich ein. Einige Akteure wie Simon Breuer, eigentlich das Herzstück des Teams, wirkten sogar lustlos. Trainer Caslav Dincic wechselte ihn aus und ließ ihn bis zur Halbzeit auf der Bank schmoren.

Der TVB nutzte die Schwächen clever aus. Unglaubliche elf Minuten lang gelang den Gästen kein Treffer mehr, während die Hausherren davonzogen. Die Abwehr vor dem immer stärker werdenden Keeper Jürgen „Krake“ Müller agierte aufmerksam. Besonders erfreulich aus Bittenfelder Sicht war im Angriff die hervorragende Leistung von Dennis Szczesny und Martin Kienzle. Eine kurze Deckung der Ferndorfer gegen Friedrich verpuffte wirkungslos. Bereits zur Pause war die Partie beim 17:10 zugunsten des TVB entschieden.

Zu Beginn der zweiten Hälfte zeigten die Gästespieler zwar Kampfgeist, der Rückstand schrumpfte aber trotz einer doppelten Bittenfelder Unterzahl (37.) kaum. Als die Mannschaft der Hausherren wieder komplett war, geriet die Begegnung zur Trainingseinheit. Ferndorf gab sich auf. Nur der trotz Rückenproblemen eingewechselte Torhüter Max Hamers sowie Carsten Lange, der insgesamt zehn Tore erzielte, stemmten sich gegen das Debakel.

Besonders groß war der Jubel der TVBFans, wenn Wehner einen seiner insgesamt fünf Treffer erzielte. Der junge Seiz setzte sich ebenfalls gut in Szene und traf dreimal. So konnten es sich die Bittenfelder erlauben, Schöbinger zu schonen. Beim Treffer von Szczesny zum 30:20 lag das Team erstmals mit zehn Toren in Führung.

Angesichts des Spielstandes ließen die Akteure ab und an die letzte Konsequenz vermissen. Sonst wäre der Sieg noch höher ausgefallen, am Ende stand’s 36:24. Nach dem überzeugenden Auftritt ließen sich die Bittenfelder ausgiebig feiern.

TV Bittenfeld:
Müller, Sdunek; Schimmelbauer (3), Schöbinger (2), Kienzle (6/1), Friedrich (8/2), Jungwirth (1), Baumgarten (2), Wehner (5), Seiz (3/1), Szczesny (6).

TuS Ferndorf:
Rottschaefer, Hamers; A. Sijaric, Prskalo, Basic (3), Aust (2), Breuer (1), Hilger (2), Thomas (2/2), Lange (10), Johnen (2), M. Sijaric (1), Barkow, Schneider (1).

Foto: Heiko Potthoff
Foto: Heiko Potthoff

TV Bittenfeld - TuS Ferndorf 36:24

Starker Auftritt der dezimierten WILD BOYS

Der TV Bittenfeld 1898 hat das Heimspiel gegen die TuS Ferndorf überraschend souverän mit 36:24 (17:10) gewonnen. Ohne den gesperrten Michael Schweikardt und dem an der Schulter operierten Dominik Weiß sowie den angeschlagenen Florian Schöbinger und Lars Friedrich schien die Aufgabe schwer zu werden. Doch die verbliebenen WILD BOYS haben eine starke Partie gezeigt.

Sehr engagiert begannen die Gäste aus Ferndorf, die ihre erste und zweite Angriffswelle konsequent verfolgten und demnach die Partie lange Zeit offen hielten. Der schnelle 0:2-Rückstand des in dieser Konstellation kaum aufeinander eingespielten TVB-Teams rief die Abwehrexperten der Bittenfelder auf den Plan. In der Folge stand die defensive 6:0-Abwehr besser, den Gästen unterliefen mit fortschreitender Spielzeit immer mehr technische Fehler. 7:7 stand es nach zwölf Minuten, danach gelang Ferndorf elf Minuten lang kein Treffer mehr. Nach 23 Minuten das 13:8, die WILD BOYS konnten über ihren starken Spielmacher Martin Kienzle bis auf 17:10 zur Halbzeit erhöhen.

Neben dem guten Kienzle agierten im Rückraum für den fehlenden Weiß das Bittenfelder Urgestein Adrian Wehner sowie Dennis Sczcesny und der angeschlagene Florian Schöbinger. Wehner trumpfte vor allem im zweiten Durchgang auf und besorgte die hohe Führung des TVB. Genauso gut und erfolgreich kämpfte sich Dennis Szczesny durch die Ferndorfer Abwehrreihen. Die zeigte sich immer wieder zu löchrig und hatte Probleme mit dem schnellen Bittenfelder Spiel. In der 40. Minute schlug Kienzles Rückraumwurf aus dem Stand im oberen langen Eck zum 22:15 ein, zehn Minuten später lag Simon Baumgarten quer in der Luft und erzielte nach dem passgenauen Zuspiel von Michael Seiz das 28:19.

Spielentscheidend für den souveränen Heimsieg der WILD BOYS wurden an diesem Pfingstsonntag vor 1.555 Zuschauern die schnellen Kontertreffer des TVB. Gute Paraden von Jürgen Müller und Daniel Sdunek sicherten den Hausherren unzählige Gegenstöße, die von Michael Seiz und Tobias Schimmelbauer genutzt wurden – die nachrückenden Dennis Szczesny und Lars Friedrich schlossen zumeist die zweite Welle ab. Neben den Paraden des TVB-Torhüterduos waren es aber auch die vielen technischen Fehler, die den Gästen aus Ferndorf unterliefen. Ungenaue Pässe, Schrittfehler, Stürmerfoul, Ferndorf stellte sich oftmals selbst ein Bein und wurde dafür vom Rems-Murr-Kreis-Vertreter bestraft.

„Wir waren vor dem Spiel etwas nervös aufgrund unserer Ausfälle, Flo Schöbinger ging zudem sehr angeschlagen in die Partie. Doch die Jungs haben unser Konzept, das wir unter der Woche erarbeitet haben, sehr gut umgesetzt“ sagte Interimstrainer Jürgen Schweikardt zu dem 36:24-Kantersieg gegen Ferndorf. „Wir haben bislang kaum in dieser Besetzung zusammengespielt“ so Schweikardt weiter über das ungewöhnliche Auftreten des TVB. „Adi Wehner, Michael Seiz und Martin Kienzle hatten bislang wenige Einsatzzeiten. Gerade sie haben heute ein sehr gutes Spiel gemacht“ lautete sein Fazit.

TV Bittenfeld 1898:
Sdunek, Müller - Schimmelbauer (3), Schöbinger (2), Kienzle (6/1), Friedrich (8/2), Jungwirth (1), Baumgarten (2), Wehner (5), Seiz (3/1), Sczcesny (6).

TuS Ferndorf:
Rottschaefer, Hamers – A. Sijaric, Prskalo, Basic (3), Aust(2), Breuer (1), Hilger (2), Thomas (2), Lange (10), Johnen (2), M. Sijaric (1), Barkow, Schneider (1).

HG Saarlouis - TV Bittenfeld 1898 35:33

Angeschlagenes TVB-Team verliert in Saarlouis

Keine der beiden Mannschaften konnte sich am Samstagabend vor 1.300 Zuschauern in der Stadtgartenhalle Saarlouis während der gesamten Spielzeit mit mehr als zwei Treffern Unterschied absetzen. Und so endete die Partie nach sechzig Minuten mit 35:33 (18:16) etwas glücklich für die HG Saarlouis. Erfolgreichster WILD BOY war Michael Schweikardt mit dreizehn Treffern.

Eine sehenswerte und vor allem ausgeglichene Bundesliga-Partie hat das Saarlouiser Publikum bis zum Schlusspfiff erlebt. Der erste Treffer einer torreichen Bundesliga-Begegnung gelang dem sehr engagierten Simon Baumgarten erst nach zweieinhalb Minuten, das 3:1 (5.) durch Michael Schweikardts Siebenmetertreffer sollte die letzte Zwei-Tore-Führung für Bittenfeld bleiben. Danach entwickelte sich ein über die gesamte Spielzeit hinweg andauernder Schlagabtausch, bei dem keine Mannschaft mit mehr als zwei Treffern vorne lang.

Nach dem 12:10 (18.) durch den starken Linksaußen Dirk Holzner kamen die WILD BOYS wieder heran und markierten zwei Minuten später das 12:12 durch Dominik Weiß. Zuvor hatte Dennis Szczesny auf der halblinken Königsposition für Hochbetrieb gesorgt und seine Sache ordentlich gemacht. Der erneute Ausgleich zeigt deutlich, dass sich beide Teams auf Augenhöhe bewegten und es bis zum Ende auch so bleiben sollte. Schlussendlich waren es Kleinigkeiten, die über Sieg und Niederlage entscheiden sollten. Bis zur Halbzeitpause konnten die Hausherren erneut noch einmal leicht davonziehen und auf 18:16 erhöhen.

Im zweiten Durchgang änderte sich das Spielgeschehen kaum. Der TVB offenbarte immer wieder Lücken in der defensiven 6:0-Abwehr, die von der HG rigoros bestraft wurden. Vor allem die Eins-gegen-Eins-Situationen verliefen für den Saarlouiser Angriff sehr erfolgreich – zu oft standen die WILD BOYS in diesen Situationen alleine da und waren den oft zitierten Schritt vor allem gegen Tim Suton und Merten Krings zu spät dran. Ein Extralob verdiente sich Dennis Szczesny für seine starke Leistung in der Anfangsphase auf Halblinks und Abwehrmitte, während der rechte Rückraum mit dem angeschlagenen Lars Friedrich nie wirklich ins Spiel fand. Florian Schöbingers verletzungsbedingtes Fehlen machte sich doch mehrmals bemerkbar.

Besser lief es für den TVB im Angriff. Die Mannschaft zeigte eine engagierte Leistung, spulte sehenswerte Spielzüge ab und kombinierte über Mittemann Michael Schweikardt. Er zeigte erneut ein gutes Auge für seinen Kreisläufer Baumgarten, fand aber auch selbst die Lücke für eigene Treffer. Die HG-Abwehr bekam ihn zu keinem Zeitpunkt der Partie unter Kontrolle. Für Aufsehen sorgte die Entscheidung der beiden Unparteiischen in den Schlussminuten, als sie Schweikardt mit der direkten Roten Karte belegten. Vorausgegangen war ein Foulspiel, wie es bereits in mehreren Szenen zuvor zu sehen war und keine Strafe nach sich gezogen hatte. Die Folge nun für Bittenfeld: Schweikardt wird vermutlich wegen einer Sperre gegen Ferndorf fehlen.

„Mit unserer guten Angriffsleistung können wir an diesem Wochenende zufrieden sein. Das Spiel gegen Saarlouis haben wir in der Abwehr verloren“ sagte Interimstrainer Jürgen Schweikardt. „Wir hatten uns auf die Eins-gegen-Eins-Situationen vorbereitet und wollten diese unbedingt vermeiden, was uns letztlich aber nicht über die gesamte Spielzeit hinweg konsequent gelungen ist“ fügte sein Trainerkollege Heiko Buhrmeister hinzu. Ärgerlich für den TVB ist sicherlich die Tatsache, dass die Partie so oder so hätte ausgehen können. Am Ende haben Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage entschieden, beide Teams haben eine gute ausgeglichene Leistung gezeigt.

HG Saarlouis:
Milosevic, Jonczyk - Krings (5), Fischer (1), Leist (1), Janiszewski (2), Dude (3), Kessler (2), Fetser, Grgic, Holzner (11/5), Suton (9), Czertowicz (1), Julevecourt.

TV Bittenfeld 1898:
Sdunek, Müller - Schimmelbauer (3), Kienzle, Weiß (3), M. Schweikardt (13/5), Friedrich (1), Jungwirth (4), Baumgarten (4), Wehner (ohne Spielzeit), Seiz, Sczcesny (5).

VfL Bad Schwartau - TV Bittenfeld 25:27

Grandiose erste Hälfte sichert TVB-Auswärtssieg

Die WILD BOYS des TV Bittenfeld 1898 haben aufgrund einer starken ersten Halbzeit beide Punkte aus der Hansehalle in Lübeck entführt. Gegen den VfL Bad Schwartau führte der TVB nach dreißig Minuten mit 16:9, am Ende stand ein verdienter 27:25-Auswärtserfolg. Erfolgreichster Bittenfelder Schütze war Peter Jungwirth mit insgesamt neun Treffern.

Einen überaus konzentrierten TVB sahen die rund 1.600 Zuschauer in der Lübecker Hansehalle gegen die Marmeladenstädter aus Schwartau. Bittenfelds Simon Baumgarten und Rechtsaußen Peter Jungwirth brachte das Gästeteam zunächst durch einen Doppelpack mit 3:0 in Front, die Hausherren hielten beim 3:4-Anschlusstreffer (10.) noch mit. Danach allerdings unterliefen dem VfL zu viele Fehler im Spielaufbau, der stark aufgelegte Jürgen Müller parierte einige gute Einwurfmöglichkeiten des Schwartauer Angriffs. Vor allem Marcel Schliedermann sorgte über die gesamte Spielzeit hinweg auf der halbrechten Rückraumposition für mächtigen Betrieb.

Über 10:7 (20.) durch den erfolgreichen Konter von Tobias Schimmelbauer und dem wuchtigen Rückraumwurf von Lars Friedrich zum 14:8 (25.) arbeitete sich der TV Bittenfeld 1898 Tor um Tor Richtung Halbzeitpause. In dieser Spielphase nutzte der TVB vor allem die sich bietenden Konterversuche, die aus der guten Abwehrarbeit und den technischen Fehlern der Hausherren hervorgingen. Schimmelbauer und Jungwirth besorgten die 16:9-Führung für die Gäste, die damit für eine Vorentscheidung sorgen sollten.

In den nächsten sieben Minuten des zweiten Durchgangs konnten die WILD BOYS den Vorsprung weiterhin hoch halten. Konzentriert kam das Team aus der Kabine, Michael Schweikardt markierte per Siebenmetertreffer das 20:12. Danach folgte die stärkste Phase der Schwartauer, die in ihrem routinierten Torhüter Ariel Panzer einen starken Rückhalt fanden. Einige Fehlwürfe des TVB, die gute Chancenverwertung des VfL sowie eine kurze Schwächephase der Bittenfelder Abwehr führten dazu, dass die Marmeladenstädter auf 21:24 (53.) herankamen. Die Zuschauer witterten die letzte Chance für ihr Team und sorgten für eine phantastische Stimmung von den Rängen.

Trotzdem sollte es für den VfL Bad Schwartau nicht mehr reichen, die 16 Gegentore aus dem ersten Durchgang waren eine zu hohe Bürde. Der TVB agierte in der Schlussphase clever, brachte den verdienten Auswärtssieg schlussendlich sicher durch zwei Siebenmetertreffer von Michael Schweikardt über die Zeit. „Wir haben uns sehr gut auf diese Auswärtspartie gegen den heimstarken VfL vorbereitet, das hat sich heute ausgezahlt“ meinte TVB-Trainer Jürgen Schweikardt nach Spielende. „Unsere grandiose erste Hälfte konnten wir in den Anfangsminuten des zweiten Durchgangs konsequent fortsetzen, danach setzte aufgrund der durchwachsenen vergangenen Wochen ein wenig das Zittern ein. Doch letztlich haben wir hier völlig verdient gewonnen“.

Mit dem Auswärtsspiel beim VfL Bad Schwartau startete für den TVB eine weitere englische Woche. Bereits am Mittwoch steht in der Stuttgarter SCHARRena das Heimspiel gegen den SV Henstedt-Ulzburg an, danach reisen die WILD BOYS am Samstag zur HG Saarlouis.

VfL Bad Schwartau:
Panzer, Mahncke - Hansen (6), Podpolinski (1), Reiter, Hinrichsen (3/3), Waschul (3), Schult (4), Tretow, Kretschmer, Dombrowski, Schliedermann (6) Quade (2).

TV Bittenfeld 1898:
Sdunek, Müller - Schimmelbauer (2), Schimmelbauer (2), Kienzle, Weiß (2), M. Schweikardt (5/3), Friedrich (4), Jungwirth (9) Baumgarten (3), Wehner, Seiz, Sczcesny.

Foto: Heiko Potthoff
Foto: Heiko Potthoff
Foto: Heiko Potthoff
Foto: Heiko Potthoff

TV Bittenfeld - Bergischer HC 22 : 27

Der TVB kämpft, zeigt aber Nerven

Ein packendes Spiel der 2. Handball-Bundesliga haben gestern Abend 1870 Zuschauer in der Scharrena gesehen. Der TV Bittenfeld schnupperte nach einem Sechs-Tore-Rückstand beim 21:22 sieben Minuten vor Schluss an der Überraschung, scheiterte jedoch mit zwei Strafwürfen in Folge und musste sich dem Tabellenzweiten Bergischer HC mit 22:27 (8:13) beugen.

Die Fans durchlitten wieder einmal ein Wechselbad der Gefühle mit zwei starken Phasen und einer zu langen schwächeren Phase des TVB, In den entscheidenden Situationen war der Bergische HC das abgezocktere Team, hatte aber auch das Glück auf seiner Seite. 13 Minuten lang hatte der Favorit mit der aufmerksamen und aggressiven Deckung des TV Bittenfeld enorme Probleme. Wie schon beim Überraschungserfolg vor zwei Wochen gegen den Tabellenführer TV Emsdetten ackerte der TVB unermüdlich und störte den Rückraum des Favoriten früh. Nach einer starken Eins-gegen-eins-Aktion drosch Lars Friedrich den Ball in der zehnten Minute zur 4:1-Führung für den TVB in die Maschen. Auch nach 14 Minuten hatte der Vorsprung beim 5:2 noch Bestand, ehe der Ex-Bittenfelder Arnor Gunnarsson den ersten Treffer der Gäste aus dem Feld heraus markierte.

Der BHC-Trainer Sebastian Hinze reagierte, brachte den Abwehrspezialisten Michael Hegemann im Angriff für den trägen Schweden Emil Berggren. Eine Maßnahme, die sich als goldrichtig erwies. Mit dem ehemaligen deutschen Nationalspieler kam mehr Bewegung und Spielwitz in die Aktionen. Der TVB hatte immer öfter das Nachsehen, und plötzlich stockte auch das Angriffsspiel. Die Bittenfelder brachten kaum mehr etwas zuwege und scheiterten gleich reihenweise am überragenden Löwen-Keeper Mario Huhnstock. Arnor Gunnarsson, in der vergangenen Saison noch im Trikot des TVB, erzielte beim 7:6 per Strafwurf die erste Führung für die Gäste (19.). Und in den restlichen elf Minuten machten die Löwen kurzen Prozess. Auch die Auszeit des TVB beim 7:11 (26.) brachte keine frischen Ideen. Zur Pause hatten sich die abgezockten Löwen die sichere 13:8-Führung erspielt, und die Hoffnung des TVB auf die Überraschung war nach dem 9:2-Lauf des BHC verschwindend gering.

Auch nach der Pause änderte sich zunächst nichts an den Kräfteverhältnissen. Der TVB kombinierte zwar etwas gefälliger und traf auch wieder ins Tor, kassierte aber postwendend Gegentreffer. So schien das Spiel in der 39. Minute beim 12:18 entschieden. Zwei Wechsel brachten jedoch frischen Wind. Daniel Sdunek ersetzte im Tor Jürgen Müller und zeigte einige starke Paraden, im Angriff kam Adrian Wehner für den glücklosen Dominik Weiß. Binnen vier Minuten kämpfte sich der TVB auf 16:18 heran - und natürlich weckte diese Aufholjagd die Fans. Die waren nach Michael Schweikardts Ausgleichstor zum 19:19 (46.) aus dem Häuschen. In Unterzahl geriet der TVB allerdings erneut in Rückstand (19:22) - und war acht Minuten vor dem Ende darauf und dran, das Spiel zu kippen. In Überzahl leistete sich Florian Schöbinger beim Stand von 21:22 eine unnötige Zeitstrafe. Und dann versagten sowohl Friedrich als auch Schweikardt beim Siebenmeter gegen Huhnstock die Nerven. Kristian Nippes zum 21:23 und Gunnarrson zum 21:14 machten drei Minuten vor dem Ende den Sack zu. Gegen die offensive TVB-Abwehr nützte der Favorit schließlich clever die Lücken und siegte - etwas zu hoch - mit 27:22.

TV Bittenfeld 1898:
Müller, Sdunek - Schimmelbauer (4), Schöbinger (1), Kienzle, Weiß (1), M. Schweikardt (4), Friedrich (7/3), Jungwirth, Baumgarten (4), (Spielzeit: 5 Minuten) Wehner (1), Szczesny, Seiz.

Bergischer HC:
Huhnstock, Stochl - Bohnert, Hoße, Vitek (1), Hegemann (4), Gunnarsson (11/3), Nippes (3), Oelze (4/2), Barwitzki, Wöss, Weiß (3), Berggren (1).

SG Leutershausen - TV Bittenfeld 32 : 22

Die Bittenfelder boten ganz fade Kost

Nach dem Überraschungssieg letzte Woche gegen den Tabellenführer TV Emsdetten wollte der TV Bittenfeld seine Erfolgsserie fortsetzen. Aber beim Derby in Leutershausen bot der TVB eine ganz fade Kost und verlor verdient und deutlich mit 22:32.

Schwer kam der TV Bittenfeld in dieses baden-württembergische Derby. Früh lag man mit 0:3 und 1:4 hinten. Der TVB hatte Mühe mit der kompakten Deckung der SG und vor allen Dingen mit dem SG-Torspieler Roko Peribonio. Auch gelang es dem TVB nicht, den Ex-Bittenfelder Jan Forstbauer in den Griff zu bekommen. Forstbauer gelang in der ersten Hälfte vier Treffer. Immer wieder musste Bittenfeld einem Rückstand hinterher rennen und lag zum Ende der ersten Hälfte verdient mit 12:15 in Rückstand.
Wer gedacht hatte, in der zweiten Hälfte konnte Bittenfeld das Blatt wenden und zu einer ähnlichen Leistung wie letzte Woche finden, wurde bitter enttäuscht. Wieder kam Bittenfeld schwerfällig aus der Kabine und musste ständig dem Rückstand hinterher laufen. Zwar konnte mittlerweile Michael Schweikardt auf 15:13 verkürzen, aber es war ein kurzes Aufbäumen. Leutershausen, bis vor diesem Spieltag auf dem vorletzten Platz, hatte das Spiel weiter in der Hand. Allen voran Jan Forstbauer, dem insgesamt neun Treffer gegen seinen Ex-Club gelangen und Roko Peribonio, der eine überragende Leistung im SG-Tor bot.
Zum Schluss wurde es deutlich. Die 22:32-Niederlage war verdient. Die Möglichkeit zur Wiedergutmachung hat der TVB bereits kommenden Freitag. Dann empfangen die WILD BOYS in der SCHARRena um 20 Uhr den Bergischen HC. Den Tabellenzweiten. Aber nach dem Sieg gegen den TV Emsdetten kennt sich Bittenfeld mit Spitzenteams aus. Und vor allen Dingen, wie es sich anfühlt, diese zu besiegen.

SG Leutershausen: Peribonio, Christian – Frietsch (4/2), Gunst (4/1), Müller (2), Forstbauer (4/5), Ruß (1/2), Prestel (2/1), Volk (4), Geppert (2), Conrad, Engels (2)

TV Bittenfeld: Müller, Sdunek – Schimmelbauer, Schöbinger (1), Kienzle (1/1), Weiß (1/1), Schweikardt (2/2), Friedrich (3), Jungwirth (3/2), Baumgarten (2), Wehner (1), Seiz (1), Szczesny (1)

TV Bittenfeld 1898 -TV Emsdetten 31:27

TVB setzt Ausrufezeichen gegen Emsdetten

Eine unglaubliche Mannschaftsleistung hat der TV Bittenfeld 1898 gegen den Ligaprimus TV Emsdetten gezeigt. Vor einer atemberaubenden Zuschauerkulisse hat das Team die Gäste mit 31:27 (15:13) niedergerungen. Erfolgreichster Werfer auf Bittenfelder Seite war der überragende Lars Friedrich mit 12 Treffern sowie TVB-Torhüter Jürgen Müller mit seinen zahlreichen Paraden.

Bereits in den Anfangsminuten agierten die WILD BOYS sehr konsequent und aggressiv. Prunkstück an diesem Abend sollte das TVB-Abwehrbollwerk werden, das über die gesamte Spielzeit gesehen nur wenige sichere Torchancen zuließ. Entsprechend ausgeglichen starteten die Teams in dieses spannende Bundesliga-Duell. Erst beim 6:7-Rückstand für die WILD BOYS sollte die Partie einen Wendepunkt erfahren. Aus dem knappen Rückstand machte der TVB binnen weniger Sekunden eine 9:7-Führung (19.) und behielt fortan die Oberhand. Angetrieben vom lautstarken Publikum behielt das Team bis zum 15:13-Halbzeitstand die verdiente Führung.

Im zweiten Durchgang blieb die erwartete Leistungssteigerung bei den Gästen aus Emsdetten aus, bei denen zunächst nicht mehr viel zusammenlief. Anders bei den Hausherren. Nach dem Seitenwechsel drehte das Bittenfelder Team so richtig auf und überrollte den Gegner phasenweise. Innerhalb von zehn Minuten gelang dem TVB durch einige Kontertreffer die 23:15-Führung (42.), die richtungsweisend sein sollte. Emsdetten fand an diesem Tag kein probates Mittel mehr gegen die äußerst gut stehende TVB-Abwehr. Die Gäste konnten in den Schlussminuten etwas Ergebniskosmetik betreiben und hielten die Niederlage in einem akzeptablen Rahmen.

Eine ganz starke Leistung zeigten der erfolgreichste TVB-Schütze Lars Friedrich sowie Simon Baumgarten am Kreis, der unermüdlich für sein Team ackerte. Im Tor bot Jürgen Müller eine Glanzparade nach der anderen und hatte maßgeblichen Anteil an dem verdienten und durchaus überraschenden Heimsieg gegen den TV Emsdetten. Als Grundlage kann durchaus die gute Abwehr sowie die Entschlossenheit vor dem gegnerischen Tor genannt werden.

„Wir haben uns in der dreiwöchigen Spielpause sehr intensiv auf das Spiel gegen Emsdetten vorbereitet“ sagte TVB-Trainer Jürgen Schweikardt nach sechzig Minuten. „Sicherlich war die starke Abwehrleistung heute ausschlaggebend für den Heimsieg. Auf dieser geschlossenen Mannschaftsleistung können wir in den nächsten Wochen aufbauen“ legte er nach.

Der TV Bittenfeld 1898 wird in den kommenden zwei Wochen schwere Partien vor der Brust haben. In der nächsten Woche müssen die WILD BOYS zur stark abstiegsgefährdeten SG Leutershausen, die unbedingt punkten muss, um sich noch minimale Chancen auf den Nichtabstieg zu erhalten. Danach folgt das Spitzenspiel gegen die Bergischen Löwen, den Tabellenzweiten der 2. Handball-Bundesliga.

TV Bittenfeld 1898:
Müller, Sdunek - Schimmelbauer (5), Schöbinger, Kienzle, Weiß (4), M. Schweikardt (2), Friedrich (12/6), Jungwirth (3), Baumgarten (5), Wehner (ohne Spielzeit), Szczesny.

TV Emsdetten:
Babin, Feshchanka - Selmanovic (2), Kamp (1), Kvalvik, Bozovic (2), Reiser (1), Thünemann (4), Schüttemeyer (7), Boomhouwer (4/1), Schulz, Perez (5), Arnarson (1/1).

TVB - ASV Hamm-Westfalen 29:28

TVB beendet Negativserie in der Porsche Arena

Erleichterung bei den WILD BOYS des TV Bittenfeld 1898. Fünf Tage nach der Niederlage in Nordhorn setzte sich das Team des neuen Trainergespanns Heiko Burmeister und Jürgen Schweikardt in der Porsche Arena vor 4.838 Zuschauern gegen den ASV Hamm-Westfalen denkbar knapp mit 29:28 (17:16) durch. Erfolgreichste TVB-Schützen waren Lars Friedrich mit acht und Peter Jungwirth mit sechs Treffern.

Ein Tag nach dem Rücktritt von Günter Schweikardt als Cheftrainer hat die Mannschaft den Negativtrend der vergangenen Wochen beenden können. Die Zuschauer sahen zunächst eine zähe Partie in den Anfangsminuten, in denen sich keines der beiden Teams absetzen konnte. Hamm ging durch einen Doppelschlag von Matthias Struck mit 1:2 in Führung, Bittenfeld erzielte durch Dennis Szczesny die erste Führung für die WILD BOYS (3:2, 5.). Danach blieb es bei einem sehr ausgeglichenen Schlagabtausch, bei dem Torhüter Jürgen Müller gute Paraden zeigte und der TVB-Angriff konsequente Wurfausbeute betrieb.

Den in der Pflicht stehenden Spielern merkte man die Entschlossenheit an, die sie in Eins-gegen-Eins-Situationen an den Tag legten. Lars Friedrich tankte sich immer wieder bis zum Kreis durch, Simon Baumgarten arbeitete fleißig am Kreis und rieb sich im insgesamt sehr kompakt stehenden Hammer Abwehrverbund auf. Lediglich in der eigenen Deckung hatte die Mannschaft zunächst große Probleme mit dem perfekt aufeinander abgestimmten Zusammenspiel zwischen dem torgefährlichen Rückraum und Kreisläufer Björn Wiegers. Und auch der wurfgewaltige Rückraum der Gäste konnte Akzente setzen – der TVB war oftmals zu weit weg von den ASV-Schützen, die sich teilweise unbedrängt die Ecke aussuchen konnten.

Noch vor der Halbzeitpause profitierten die WILD BOYS von den Fehlern des Gegners. Peter Jungwirth nutzte seine Kontergelegenheiten, brachte sein Team auf 14:12 (26.) in Front. In letzter Sekunde des ersten Durchgangs markierte Friedrich per Siebenmeter die 17:15-Pausenführung, die nach Wiederanpfiff zunächst ausgebaut werden konnte. Zwei Treffer von Dominik Weiß, ein schöner Kontertreffer von Jungwirth sowie ein sehenswerter Rückraumwurf von Martin Kienzle zwangen Hamms Trainer Kay Rothenpieler beim Stande von 22:18 (39.) zur Auszeit. Der TVB ließ sich davon nicht beirren, Tobias Schimmelbauer konterte nach einer Dreiviertelstunde zum 24:20 – alles schien perfekt zu laufen.

Sechs schwache Minuten später hatte Bittenfeld seine komfortable Führung verspielt, die Hausherren mussten beim 24:24 (51.) den Ausgleich durch Marian Orlowski hinnehmen. So blieb es bis in die Schlusssekunden der unterhaltsamen Partie sehr spannend. Der eingewechselte Daniel Sdunek zeigte in dieser Phase starke Paraden, hielt einige Male hervorragend gegen die Außenpositionen der Gäste. Lars Friedrich markierte zweieinhalb Minuten vor dem Abpfiff das 28:26, Hamm verkürzte mit sieben Feldspielern durch Struck zum 28:27 (59.). Sekunden vor dem Ende agierten die WILD BOYS sehr überlegt und konzentriert, Jungwirth besorgte per Aufsetzer völlig freistehend das erlösende 29:27, Andreas Simon gelang danach nur noch der Treffer zum 29:28-Endstand.

„Wir haben heute über die gesamte Spielzeit gesehen verdient gewonnen“, sagte TVB-Trainer Heiko Burmeister nach dem nervenaufreibenden Schlussspurt seines Teams. „Wichtig ist im Moment nur, dass wir die Punkte geholt haben und wir die Negativserie stoppen konnte. Dann spielt es auch keine Rolle, ob wir die Spiele mit nur einem Tor Unterschied gewinnen“ so Burmeister weiter. Der TV Bittenfeld 1898 wird jetzt in eine dreiwöchige Spielpause gehen und am 12. April auf Spitzenreiter TV Emsdetten treffen.

TV Bittenfeld 1898:
Müller, Sdunek - Schimmelbauer (2), Schöbinger (1), Kienzle (1), Weiß (4), M. Schweikardt (4/1), Friedrich (8/1), Jungwirth (6), Baumgarten (2), Wehner (ohne Spielzeit), Szczesny (1), Seiz.

ASV Hamm-Westfalen:
Storbeck, Friedrich - Struck (6), Huesmann, Simon (9/2), Wiegers (3), Schneider (4), Macke, Auerbach (1), Hartmann (1), Paul (1), Orlowski (3), Dahlhaus.

Günter Schweikardt tritt ab und will Impuls setzen

Einen Tag vor dem Spiel in der Porsche Arena gegen den ASV Hamm gibt Günter Schweikardt sein Amt als Cheftrainer beim Handball-Zweitligisten TV Bittenfeld 1898 ab. Der 64-jährige reagiert damit auf die sportliche Negativserie der letzten Wochen und möchte eine Veränderung ermöglichen. Der bisherige Co-Trainer Heiko Burmeister und Jürgen Schweikardt werden die Mannschaft als Interimslösung fortan betreuen.

Der langjährige Chefcoach der Bittenfelder WILD BOYS Günter Schweikardt hat sich zum Rücktritt von der Trainerbank entschieden. Er wird sich in den kommenden Monaten in seiner Funktion als Verantwortlicher für den Bereich Sport in der Gesellschafterversammlung der TVB Handball GmbH, gemeinsam mit den anderen beiden Gesellschaftern Michael Schwaderer und Rainer Heib, vermehrt der Weiterentwicklung der Bundesliga-Mannschaft und der gesamten Handballabteilung im Hinblick auf die Saison 2013/2014 widmen. Bis zum Ende der laufenden Spielzeit übernehmen der bisherige Co-Trainer Heiko Burmeister und Jürgen Schweikardt interimsweise die Führung des Bundesligateams. Beide werden bereits am Freitag beim Spiel gegen Hamm in der Porsche Arena die Verantwortung an der Seitenlinie tragen.
„Gerade wenn man in einer Doppelfunktion ist, wie ich sie innehatte, muss man sehr sensibel auf Entwicklungen achten. Nach den letzten verlorenen Spielen bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass eine Veränderung zum jetzigen Zeitpunkt für den TVB sinnvoll ist, um kurzfristig positive Auswirkungen auf die Mannschaft zu erreichen“, so der bisherige Coach. „Ich bitte deshalb um Verständnis für meine Entscheidung und danke den anderen Verantwortlichen beim TVB, dass sie meinem Wunsch entsprochen haben.“ Für die anderen Entscheidungsträger der TVB Handball GmbH Rainer Heib und Michael Schwaderer kam der Rückzug aus der operativen Trainertätigkeit überraschend. Rainer Heib dazu: “Wir akzeptieren den Schritt von Günter Schweikardt, wenngleich wir gerne gesehen hätten, dass er weiterhin Trainer bleibt. Jetzt sind die Spieler mehr denn je in der Pflicht“.
In einem Wechsel zum jetzigen Zeitpunkt sieht der scheidende Cheftrainer Günter Schweikardt kein Problem. „Wir arbeiten schon immer im Team. Mit Heiko Burmeister sowie dem für den Athletikbereich zuständigen Diplom-Sportwissenschaftler Karsten Schäfer haben wir fähige Leute. Darüber hinaus hat auch Jürgen bereits seit Beginn dieser Saison wesentliche Bereiche im Training und der Spielvorbereitung übernommen. Es wird also einen reibungslosen Übergang geben“. Die beschriebene Konstellation gilt zunächst bis Saisonende. In den nächsten Wochen wird sich die Gesellschafterversammlung um eine langfristige Lösung bemühen.
Heiko Burmeister ist Inhaber einer Trainer A-Lizenz und gehört seit März 2012 zum Trainerteam beim TVB. Der 47-jährige Versicherungsfachmann war vor seiner Tätigkeit bei den WILD BOYS für den ehemaligen Drittligisten TSG Söflingen als Trainer aktiv und erlebte davor u.a. eine erfolgreiche Zeit beim TV Kornwestheim. Für Jürgen Schweikardt ist die geplante Konstellation nur möglich, weil das Team auf der Geschäftsstelle, hauptamtlich wie ehrenamtlich, hervorragend funktioniert. „Wir werden in der Übergangszeit einige Aufgaben intern umverteilen, so dass ich genügend zeitliche Ressourcen habe um mit Heiko und Karsten zusammen das Team zu betreuen.“ Als Spieler wird Jürgen Schweikardt nur im Falle einer größeren Verletzungsmisere auf dem Parkett auflaufen. „Ich denke wir haben genügend Spieler, die meinen bisherigen Part erfüllen können. Vor allem für junge Akteure wie beispielsweise Dennis Szczesny wird diese Veränderung deutlich mehr Spielanteile bringen, was perspektivisch gesehen sicher sehr wertvoll ist“.

HSG Nordhorn-Lingen - TVB 34 : 27

Deutliche Auswärtsniederlage für den TVB

Der TV Bittenfeld 1898 hat am Sonntag das Auswärtsspiel bei der heimstarken HSG Nordhorn-Lingen deutlich mit 27:34 (12:16) verloren. Ohne den an der Wade verletzten Abwehrchef Jürgen Schweikardt hielt das Team nur in der Anfangsphase mit, rannte dann allerdings nach einer Viertelstunde einem permanenten Rückstand hinterher. Erfolgreichste Werfer beim TVB war der sichere Siebenmeterschütze Lars Friedrich mit neun Treffern.

Stark begannen die WILD BOYS vor 1.306 Zuschauern im Nordhorner Euregium. Der angeschlagene Dominik Weiß und Michael Schweikardt brachten ihr Team mit 2:0 in Führung, nach sechs Minuten hatten die Hausherren jedoch ausgeglichen. Danach entwickelte sich bis zur 15. Spielminute (5:5) eine ausgeglichene Parade, bevor Nordhorn das Kommando übernahm. Bis kurz vor der Halbzeitpause erhöhte die HSG auf 16:10 und profitierte immer wieder vom Wurfpech und den Fehlern des TVB. Auch die TVB-Abwehr zeigte an diesem Tag deutliche Schwächen im Abwehrzentrum.

Peter Jungwirth und Dennis Szczesny sorgten für einen Hoffnungsschimmer kurz vor der Halbzeitsirene, als sie auf 12:16 verkürzten. Im zweiten Durchgang sollte allerdings nicht mehr viel zusammenlaufen bei den WILD BOYS. Die Mannschaft bemühte sich, konnte allerdings dem starken Gegner auf Dauer nichts mehr entgegensetzen. Nordhorn sorgte bereits nach rund 40 Minuten für die Vorentscheidung, als der gut aufgelegte Bobby Schagen das 23:15 erzielte. Bittenfeld hielt vor allem in den Schlussminuten nochmal kämpferisch dagegen, doch mehr als Ergebniskosmetik sprang an diesem frühen Abend nicht mehr heraus.

„Nach einem sehr guten Start in die Partie sind wir mehrmals an dem guten Björn Buhrmester gescheitert. Dadurch sind wir bereits nach einer Viertelstunde in einen hohen Rückstand geraten, den wir über die gesamte Spielzeit hinweg nicht mehr entscheidend verkürzen konnten. Das lag dann aber auch an einer inkonsequenten Abwehrleistung“ sagte TVB-Trainer Günter Schweikardt nach dem Auftritt seiner Mannschaft.

Der TV Bittenfeld 1898 will am kommenden Freitag vor eigenem Publikum die Negativserie der Rückrunde stoppen. In der Porsche Arena treffen die WILD BOYS auf den ASV Hamm-Westfalen.

HSG Nordhorn-Lingen:
Buhrmester, Bartels - Verjans (6), Wilmsen, Mickal (4), Miedema, Meyer, Schagen (12/3), Poll, Trodler (2), Terwolbeck (1), Rigterink (2), Wiese (7).

TV Bittenfeld 1898:
Müller, Sdunek - Schimmelbauer (3), Schöbinger (1), Kienzle, Weiß (3), M. Schweikardt (6/2), Friedrich (9/5), Jungwirth (2), Baumgarten (1), Wehner (Spielzeit: 6 Minuten), Szczesny (1), Seiz (1).

Foto: Heiko Potthoff
Foto: Heiko Potthoff

Adrian Wehner geht zur SV Remshalden

Er gehört bei den Handballern des TV Bittenfeld zum Inventar. Doch Adrian Wehner, der seit 2001 für den Verein aktiv ist, wird ihn am Saisonende verlassen. Den Rückraumspieler zieht es zur SV Remshalden in die Württembergliga. Dort trifft er auf seinen ehemaligen Trainer Henning Fröschle.

Wehner war 2001 von der HSG Winterbach-Weiler zum damaligen Oberligateam des TVB gewechselt. Seither hat er mit den Bittenfelder Handballern drei Aufstiege und die Qualifikation für die eingleisige zweite Bundesliga gefeiert. Zwölf Jahre bei einem Verein, das setzt eine besondere Verbundenheit und Treue voraus. Wehner wurde bei Bittenfeld auch aufgrund dieser Eigenschaften zu einem Publikumsliebling, dem zudem eine ausgeprägte Bodenständigkeit nachgesagt wird.
„Ein Spieler wie Adrian tut jeder Mannschaft gut und wir sind sehr froh, dass wir ihn über einen so langen Zeitraum in unseren Reihen hatten und noch haben", sagt Günter Schweikardt, Trainer und Sportlicher Leiter des TVB. Allerdings kam Wehner zuletzt wenig zum Einsatz im Zweitligateam. Schweikardt sagt, er habe volles Verständnis für die Entscheidung des 30-Jährigen. „Wir verlieren mit Adrian einen verdienten Spieler. Wir wünschen ihm privat und sportlich eine erfolgreiche und vor allem glückliche Zeit."Wehner hat bis heute mehr als 200 Spiele in der zweiten Bundesliga bestritten und dabei im Schnitt pro Saison etwa 100 Tore geworfen. Qualitäten, auf die man sich in Remshalden freut. „Für uns ist es ein riesiger Gewinn, solch einen Spieler zu bekommen. Dabei hat sicher auch die räumliche Nähe eine Rolle gespielt. Immerhin könnte er in Zukunft mit dem Rad zum Training kommen", sagt Wehners ehemaliger und künftiger Trainer Henning Fröschle schmunzelnd. Die Verpflichtung des Rückraumspielers gebe der Mannschaft einen Schub. Das Ziel der SVR in der nächsten Württembergliga-Saison sei es, bis zum Schluss oben in der Tabelle dranzubleiben. Von Aufstieg will Fröschle indes nicht sprechen. „Den kann man nicht planen." In Bittenfeld trainiert Wehner aktuell siebenmal pro Woche und arbeitet zudem halbtags. Zukünftig wird sich die Belastung auf drei Trainingseinheiten beschränken. „Adrian kann in der neuen Saison seinen Schwerpunkt auf die Bereiche Beruf und Familie legen", sagt Fröschle. „Das fast erreichte Profitum in der zweiten Bundesliga hat viel Zeit in Anspruch genommen. Allein die Reisen zu Auswärtsspielen werden natürlich künftig deutlich kürzer sein."

TV Bittenfeld - SG BBM Bietigheim 30 : 31

Kein Derbysieg für den TV Bittenfeld 1898

Die WILD BOYS des TV Bittenfeld 1898 haben den Kontakt zu den Spitzenplätzen in der 2. Handball-Bundesliga vorläufig verloren. Beim Lokalderby gegen die SG BBM Bietigheim setzte es für das TVB-Team die fünfte Niederlage im sechsten Rückrundenspiel, die Mannschaft unterlag in der heimischen ausverkauften SCHARRena vor 2.049 Zuschauern mit 30:31 (17:13).

Als Tabellendritter startete die Bittenfelder Mannschaft in die Rückrunde und hatte sich viel vorgenommen für die ausstehenden 18 Partien der zweiten Saisonhälfte. Nach der dritten Heimniederlage in Folge in der bis dato als uneinnehmbar geltenden SCHARRena dürfte nun auch beim letzten Bittenfelder Zuschauer die anfänglichen Träumereien von einer möglichen Platzierung unter den besten drei Teams der 2. Bundesliga vorerst vorbei sein.

Verschlafen startete der TVB in den ersten Durchgang, Bietigheim ging schnell mit 3:0 in Führung. Die Hausherren benötigten fünf Minuten, um nach einer Parade vom erneut gut aufgelegten Daniel Sdunek durch den Treffer von Simon Baumgarten den Ausgleich herstellen zu können. Von da an blieb das Nachbarschaftsduell lange Zeit ausgeglichen, die TVB-Abwehr hatte den wurfgewaltigen SG-Rückraum mit Robin Haller, Pierre Freudl und Phlipp Schulz gut im Griff.

Nach dem 13:12-Führungstreffer durch Tobias Schimmelbauers Konter, erzielte Dennis Szczesny zunächst das 14:12, Baumgarten verwertete ein Zuspiel von Michael Schweikardt zum 15:12 (26.). Bis zur Halbzeitsirene erhöhte der TVB sogar auf 17:13, die Gäste aus Bietigheim leisteten sich bis dahin zu viele Fehler unter den wachsamen Augen von Frisch Auf! Göppingens Kreisläufer Manuel Späth, der als WILD BOYS-on Air-Experte am Mikrofon zusammen mit Lennert Brinkhoff das Derby kommentierte.

Das Publikum erwartete nach dem Seitenwechsel ein befreit aufspielendes Bittenfelder Team, das den Vorsprung gegen die taumelnde Spielgemeinschaft weiter ausbauen würde. Doch daraus wurde nichts. Bietigheim kam hoch motiviert aus der Kabine, obwohl dem gut agierenden Adrian Wehner zunächst zwei Treffer in Folge zum 19:15 (34.) gelangen. Danach sollte jedoch die stärkste Phase der Gäste folgen. Einen Vier-Tore-Rückstand verkürzte Bietigheim dank einer guten Torhüterleistung von Milos Hacko und den zahlreichen Fehlversuchen des TVB-Angriffs innerhalb von drei Minuten auf 18:19 (37.). Für großes Stirnrunzeln beim Bittenfelder Anhang sorgte das 26:23 durch Andre Lohrbach – der TVB schien das Spiel frühzeitig aus der Hand zu geben.

Das geschah indes nicht. Florian Schöbinger brachte sein Team wieder auf 25:26 (49.) heran, wenig später machte Dominik Weiß das 27:28. Hoffnung keimte auf den Zuschauerrängen auf, die jedoch mit dem verwandelten Siebenmeter von Lohrbach drei Minuten vor dem Ende endgültig begraben wurde. Den 28:31-Rückstand konnten die WILD BOYS nicht mehr entscheidend verkürzen, dem Team gelang lediglich der 30:31 Anschlusstreffer und gleichzeitige Endstand. Bittenfelds Rückrundenbilanz von 2:10-Punkten lässt das Team auf den siebten Platz zurückfallen.

TV Bittenfeld 1898:
Müller, Sdunek - Schimmelbauer (3), Schöbinger (6), Kienzle, Weiß (2), M. Schweikardt (4/2), Friedrich (5), J. Schweikardt, Jungwirth, Baumgarten (2), Wehner (5), Szczesny (2), Seiz (1).

SG BBM Bietigheim:
Hacko, Welz - Haller (7), Rentschler, Timo Salzer, Heuberger (1), Schäfer (7/1), Coors (1), Blodig (2), Durak, Freudl (3), Thorsten Salzer (1), Schulz (4), Lohrbach (5/2).

TV 05/07 Hüttenberg - TV Bittenfeld 30 : 27

TVB bringt sich um den möglichen Erfolg

Nach einer über weite Strecken guten Leistung verliert der TV Bittenfeld 1898 in den letzten zehn Minuten beim TV Hüttenberg erst die Führung und letztlich auch das Spiel mit 28:30 (14:13). Trotz einer starken Torwartleistung gelang es den WILD BOYS wiederholt nicht, einen größeren Vorsprung aufzubauen. Bester Torschütze bei den Gästen war Michael Schweikardt (9/7).

Das Duell der punktgleichen Mannschaften verlief in der ersten Viertelstunde extrem ausgeglichen. Weder Hüttenberg noch den Gästen aus Bittenfeld gelang es bis dahin eine Führung mit mehreren Toren herauszuspielen. Als sich das Team von Günter Schweikardt und seinem Trainerteam dann einen kleinen Vorsprung erspielt hatte, ließ die Abschlussqualität der WILD BOYS deutlich nach. Die auf beiden Seiten eingewechselten Torhüter Redwitz und Sdunek sorgten durch zahlreiche Paraden für einen akuten Tormangel. Der TVB konnte die Führung zwar konservieren, hätte aber mit einem deutlicheren Zwischenstand als 14:13 in die Pause gehen müssen. Das durch zahlreiche Zeitstrafen unterbrochene Spiel machte deutlich, dass beide Mannschaften aktuell nicht vor Selbstvertrauen strotzen.
In der zweiten Halbzeit ergaben sich einige Überzahlsituationen, die der TVB nicht gewinnbringend nutzen konnte. Die großartige Leistung von Daniel Sdunek, der auch einige freie Würfe bravourös parierte, bot die perfekte Grundlage für eine frühe Entscheidung. Zahlreiche technische Fehler und Ungenauigkeiten sorgten dafür, dass die taumelnden Hüttenberger nicht fielen. Die in sich ruhende Sporthalle erwachte erst mit der Roten Karte gegen Andreas Lex, der nach einem Schlag gegen Florian Schöbinger seine dritte Zeitstrafe kassierte. Zu diesem Zeitpunkt gelang den WILD BOYS noch das 23:21 und die Mannschaft war mit einem Fuß auf der Siegerstraße. Der anschließende 4:0-Lauf für die Gastgeber brach die Moral der Bittenfelder Mannschaft und ließ die zweifelnden Zuschauer erwachen.
Der TV Hüttenberg entschied das Spiel letztlich mit 30:28 (13:14) für sich und zieht in der Tabelle am TVB vorbei. Die Bittenfelder Spieler verließen mit hängenden Köpfen und fragenden Gesichtern das Sportzentrum in Hüttenberg. Mit zehn schwachen Minuten bringt sich Bittenfeld um die möglichen Punkte und kassiert die zweite Niederlage in Folge. Der Mannschaft bleiben 48 Stunden, um am Freitagabend beim Derby gegen die SG BBM Bietgiheim wieder auf der Höhe zu sein. In der ausverkauften SCHARRena Stuttgart treffen dann zwei Mannschaften aufeinander, deren Start in die Rückrunde misslungen ist.

TV Hüttenberg:
Ritschel, Redwitz – Pechstein (2), A. Lex (3/1), Lambrecht (1), Laudt (5), Faulenbach (4), Wernig (5/1), Jezewski (1), S. Lex (4), Fernandes (2), Pausch (2), Stock (1)

TV Bittenfeld 1898:
Müller, Sdunek – Schimmelbauer (2), Schöbinger (3), Kienzle, Weiß (1), M. Schweikardt (9/7), Friedrich (3), Jungwirth (5), Baumgarten (3), Wehner, J. Schweikardt (1), Seiz, Szczesny (1)

Die Achterbahnfahrt des TVB geht weiter

Nach dem überzeugenden Sieg in Friesenheim hatten sich die Bittenfelder Zweitliga-Handballer stark genug gefühlt, den Kampf um Platz zwei wieder aufzunehmen. Die 27:33-Niederlage gegen den ThSV Eisenach und der Absturz auf Rang fünf lassen wieder zweifeln. „Ich denke, Eisenach hat nun die besten Karten“, sagt der enttäuschte Trainer Günter Schweikardt.

Der Sieg des TVB in Friesenheim und die guten Kritiken hernach lockten am Freitag 1850 Zuschauer in die Scharrena. Eine Woche vor dem ausverkauften Derby gegen Bietigheim bedeutete dies den Rekordbesuch in dieser Saison. Offensichtlich wollten die Fans unbedingt dabei sein, wenn ihr TVB den Eisenachern den dritten Platz wieder entreißt. Daraus indes wurde nichts. Entsprechend groß war die Enttäuschung auf den Rängen, bei den Trainern und Spielern nach der 27:33-Niederlage.

„Wir hatten gehofft, einen Big Point zu holen“, sagte der Bittenfelder Rechtsaußen Peter Jungwirth unmittelbar nach dem Spiel. Ob er dennoch etwas Positives aus dem Spiel ziehen könne, wurde er gefragt. Außer dem Aufbäumen nach der Pause. „Spontan fällt mir nur das ein“, sagte Jungwirth. „Wenn man das Spiel noch mal in der Videoanalyse anschaut, würde man sicher das eine oder andere Positive finden. Jetzt überwiegt aber erst mal die Enttäuschung und Niedergeschlagenheit.“



Zwei bis drei Ausfälle sind nicht zu verkraften

Nicht gerade begeistert war logischerweise auch der Bittenfelder Trainer. „Eisenach war der erwartet starke Gegner“, sagt Günter Schweikardt. „Trotzdem ist diese Niederlage ärgerlich und schade. Für einen Sieg hätten wir eine bessere Leistung benötigt.“ Warum aber waren die Bittenfelder nicht in der Lage, diese im so wichtigen Spiel gegen einen direkten Konkurrenten abzurufen? Zumal der nach der jüngsten Heimniederlage gegen Rostock ebenso unter Zugzwang war.

Einen deutlichen Aufwärtstrend hatte Schweikardt bei seiner Mannschaft in Friesenheim gesehen. Das Spiel am Freitag zeigte nun, dass die Eisenacher offensichtlich eine andere Qualität haben als die Eulen. Gegen den Tabellendritten fehlte dem TVB die Qualität, mannschaftlich wie auch individuell. Zwei bis drei Ausfälle in Angriff und Abwehr könne seine Mannschaft nicht verkraften, sagt Schweikardt. Weil sein Team von Anfang an einem Rückstand hinterherlaufen musste, habe es keine Sicherheit bekommen. Die eine oder andere fragwürdige Entscheidung der Schiedsrichter in wichtigen Phasen hätte dazu beigetragen. Und wie so oft, wenn’s nicht läuft, fehlte den Bittenfeldern auch in mancher Szene das notwendige Glück.

Unterm Strich jedoch seien die eigenen Schwächen hauptverantwortlich gewesen für die Niederlage. So habe Eisenach die stabilere Defensive gestellt, seine Spieler hätten keinen Zugriff auf die starken Hannes Jon Jonsson und Girts Lilienfelds bekommen. Die Ballgewinne hielten sich in Grenzen – und damit auch die Gegenstöße.

Schwer taten sich die Bittenfelder aus dem Positionsangriff heraus, waren überdies viel zu leicht auszurechnen. Lars Friedrich suchte im rechten Rückraum mit Vehemenz die Lücken in der Eisenacher Deckung. Von der anderen Seite indes ging kaum Torgefahr aus. Der Trainer vertraute lange Zeit auf seine bewährte Rückraumachse mit Dominik Weiß, Michael Schweikardt und Lars Friedrich. „Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen habe“, sagt Günter Schweikardt. So schmorte mit Adrian Wehner eine Alternative 60 Minuten lang auf der Bank, auch Dennis Szczesny kam lediglich zu einem Kurzeinsatz.

Anders als in den Spieltagen zuvor, gab’s diesmal kaum Überraschungen. Abgesehen vom 28:27-Sieg des Drittletzten TuS Ferndorf gegen den Spitzenreiter TV Emsdetten. Die anderen Kandidaten im Rennen um den dritten Aufstiegsplatz setzten sich diesmal durch. Die HSG Nordhorn-Lingen siegte mit 27:25 in Henstedt und schob sich am TVB vorbei auf den vierten Platz. Und der TV Hüttenberg hatte beim 29:24-Erfolg in Saarlouis keine große Schwierigkeiten.

Die Hüttenberger schlossen damit nach Punkten zu den Bittenfeldern auf – und können den TVB morgen (20 Uhr) im direkten Aufeinandertreffen noch weiter nach hinten schieben in der Tabelle. Vor dem brisanten Derby gegen Bietigheim am Freitag in der Scharrena steht für Bittenfeld also bereits die nächste schwere Aufgabe an. Mit einem Sieg könnte sich der TVB zum wiederholten Mal zurückmelden.

TVB-Festung SCHARRena endgültig gefallen

Der Höhenflug des TV Bittenfeld 1898 nach dem Kantersieg bei den Friesenheimer Eulen war kurz. Am Freitagabend unterlagen die WILD BOYS in der mit 1.850 Zuschauern gefüllten SCHARRena dem Tabellendritten ThSV Eisenach mit 27:33 (10:15). Beim TVB war Lars Friedrich aufgrund einer starken zweiten Halbzeit erfolgreichster Spieler mit zehn Treffern.

Knapp zwanzig Minuten benötigte Bittenfeld in der hitzigen Atmosphäre der Stuttgarter Spielstätte, um die eigene schwache Anfangsphase vergessen machen zu können. Mit 1:4 (7.) und 2:5 (8.) lag das Team beide Male aufgrund der Treffer von Hannes Jon Jonsson zurück, schien probate Mittel im Angriff gegen die gut stehende Eisenacher Deckung zu suchen. In der Abwehr stand der TVB zunächst bei weitem nicht so sicher und lückenlos wie noch eine Woche zuvor in Friesenheim. Der ThSV lief lange Angriffe, agierte sehr oft am Zeitspiel – aber erzielte beinahe immer im letzten Moment den Treffer.

Erst beim 8:9 (19.) durch Lars Friedrich schnupperte Bittenfeld in eigener Halle am Ausgleich, um alles wieder auf „Null“ stellen zu können. Doch der ersehnte Ausgleich wollte nicht fallen. Vor allem vergebene Torchancen waren dafür verantwortlich, dass Eisenach wieder wegziehen konnte und bis zur Halbzeitpause beim 10:15 mit fünf Treffern Unterschied in Front lag. An Stanislav Gorobtschuk scheiterten die WILD BOYS gleich reihenweise. Der Gäste-Torhüter zeigte in den ersten dreißig Minuten insgesamt zehn starke Paraden. Auf der anderen Seite verhinderte Jürgen „die Krake“ Müller durch gute Aktionen schlimmeres.

Die Erwartungshaltung bei den Zuschauern war nach dem Wiederanpfiff nicht allzu groß. Der TVB hatte nur zehn magere Treffer erzielt, offenbarte immer wieder große Lücken in der Abwehr und zeigte vermeidbare technische Fehler. Die ernüchternde Bilanz der ersten Halbzeit fand Anfang des zweiten Durchgangs allerdings keine Fortsetzung. Bittenfeld kam wie ausgewechselt aus dem Bauch der Mercedes-Benz-Arena, allen voran Lars Friedrich. Der Linkshänder brachte durch einen Dreierpack sein Team zurück, Tobias Schimmelbauer vollendete einen Konter des kämpfenden TVB zum 15:16 (35.) – die Hausherren waren zurück, angepeitscht von einer grandiosen Zuschauerkulisse, die ihr Team nicht aufgegeben hatte. Lediglich im linken Rückraum fehlte den WILD BOYS über die gesamte Spielzeit hinweg die nötige Durchschlagskraft.

Wer jedoch gedacht hatte, dass mit dem 15:16 jetzt endlich die Trendwende erkämpft worden wäre, hatte sich getäuscht. Es folgten vermeidbare Szenen im Angriff: Ein Ballverlust, ein Wurf am Tor vorbei, ein verworfener Siebenmeter und ein erneuter Fehlwurf. Besonders ärgerlich dabei wiegen in dieser Phase die beiden Glanzparaden von Müller, wodurch die Wartburgstädter sich nicht entscheidend absetzen konnten. Vom 17:18 (41.) durch Peter Jungwirth zog der ThSV wieder auf 21:24 (48.) davon, doch der treffsichere Siebenmeterschütze Jürgen Schweikardt erzielte den 23:24-Anschlusstreffer (51.), Lars Friedrich das 24:25 (52.). Alleine der Ausgleich sollte den Bittenfeldern an diesem Abend einfach nicht gelingen, denn es folgten erneut ein Ballverlust, der Fehlwurf sowie der technische Fehler. Für eine erste Vorentscheidung sorgte der überragende Spielmacher Jonsson durch das 24:29 (56.).

„Die Niederlage geht völlig in Ordnung. Wir haben heute nicht die Leistung abrufen können, die nötig gewesen wäre, um gegen diesen starken Gegner bestehen zu können“ fand Günter Schweikardt lobende Worte für die Gäste nach dem verlorenen Spitzenspiel. Der ThSV Eisenach fügte den Hausherren in der Schlussphase eine 27:33-Heimniederlage zu, die zweite in Folge. Von der uneinnehmbaren „Festung SCHARRena“ aus der Hinrunde ist nun nach dem doppelten Punktverlust nicht mehr viel übrig. Und die kommenden Partien werden nicht einfacher. Am kommenden Mittwoch steht bereits das schwere Auswärtsspiel in Hüttenberg an, nur zwei Tage danach bestreiten die WILD BOYS das Lokalderby gegen die SG BBM Bietigheim in der seit Wochen ausverkauften SCHARRena. Der beste Zeitpunkt, um zur eigenen Heimstärke zurückzufinden.

TV Bittenfeld 1898:
Müller, Sdunek - Schimmelbauer (1), Schöbinger (2), Kienzle, Weiß (1), M. Schweikardt (4/1), Friedrich (10/1), J. Schweikardt (5/5), Jungwirth (3), Baumgarten (1), Wehner (ohne Spielzeit), Szczesny, Seiz.

ThSV Eisenach:
Gorobtschuk, Musil - Trautvetter, Wöhler (3), Jonsson (9/1), Luther (3), Miljak (1), Stölzner, Kaluzinski, Hansen (1), Schiffner, Heinemann (7/6), Lilienfelds (9), Koloper.

TSG Ludwigsh.-Friesenheim - TVB 25 : 34

Bittenfeld gelingt die Wiedergutmachung

Nach dem enttäuschenden Start in die Rückrunde hat der TV Bittenfeld 1898 mit einem deutlichen Sieg in Ludwigshafen zurück in die Erfolgsspur gefunden. Beim 34:25 (17:11) Sieg waren Tobias Schimmelbauer (7) und Michael Schweikardt (7/4) die besten Torschützen. Mit dem Erfolg ist der TVB jetzt punktgleich mit dem Tabellendritten ThSV Eisenach.

Mit Rückkehrer Simon Baumgarten starteten die WILD BOYS in das Auswärtsspiel bei der TSG Friesenheim. In der Anfangsviertelstunde verlief das Spiel offen und keines der beiden Teams konnte sich entscheidend absetzen. In Unterzahl sorgte der am Sonntagabend starke Tobias Schimmelbauer per Gegenstoß für die 10:8-Führung. Der TVB agierte in der Folge sehr konzentriert und zog auch auf Grund diverser Paraden von Jürgen Müller weiter davon.

Mit einer komfortablen 17:11-Führung ging die Mannschaft von Günter Schweikardt und seinem Trainerteam in die Halbzeit. Zu diesem Zeitpunkt hatte Tobias Schimmelbauer bereits seinen fünften Treffer erzielt. Wie gewohnt spielte er vorgezogen in der 5:1-Deckung, die den Gastgebern große Probleme bereitete. Beim Stand von 20:15 für den TVB hatten die Friesenheimer Eulen die Chance den Rückstand auf vier Tore zu verkürzen. Ein Fehlpass von Jan Claussen ermöglichte den Gegenstoß für die Gäste und den Ausbau der Führung durch Michael Schweikardt auf sechs Treffer.

Im weiteren Spielverlauf wurde diese Führung nicht mehr ernsthaft gefährdet. Bittenfeld zeigte sich angeführt von Spielmacher Michael Schweikardt, der neben vier Siebenmetern auch noch drei Feldtore erzielte, deutlich verbessert im Vergleich zur Vorwoche. Auch eine rote Karte gegen Dominik Weiß, die als harte Entscheidung einzustufen ist, nahm keinen Einfluss auf den Spielausgang. Dem TV Bittenfeld 1898 gelingt mit dem 34:25 der erste Sieg in der Rückrunde. Am kommenden Freitag trifft die Mannschaft in Stuttgart auf den punktgleichen Tabellendritten ThSV Eisenach.

TSG Ludwigshafen-Friesenheim:
Klier, Bender – Grimm (7/3), Klee, Kraushaar (3), Sigtryggsson (4), Just (1), Hauk (3), Claussen (2), Schwenzer, Kossler (4), Klimek (1)

TV Bittenfeld 1898:
Müller, Sdunek – Schimmelbauer (7), Schöbinger (2), Kienzle (1), Weiß (2), M. Schweikardt (7/4), Friedrich (4/1), Jungwirth (5), Baumgarten (5), Wehner (ohne Spielzeit), J. Schweikardt, Seiz (1/1), Szczesny

TV Bittenfeld - HC Empor Rostock 25:31

Desolate Rückrundenleistung der WILD BOYS

Auf den Boden der Tatsachen endgültig zurückgekehrt ist der TV Bittenfeld 1898 zum Rückrundenstart der 2. Handball-Bundesliga. Nach der Auftaktniederlage auswärts beim EHV Aue setzte es am Freitagabend eine deutliche 25:31-Heimniederlage in der ehemaligen „Festung“ SCHARRena. Keiner der WILD BOYS konnte auch nur annähernd seine Normalform erreichen, die Mannschaft zeigte eine ganz schwache Leistung.

Als der Asteroid „2012 DA14“ am Freitagabend um 20.30 Uhr an unserer Erde vorbeiraste, hatte der TV Bittenfeld 1898 zeitgleich eine bis dahin dominierende erste Halbzeit innerhalb von nur acht Minuten komplett an den Gegner abgegeben. Bittenfeld führte zunächst mit 4:1 (10.), danach verteidigte das Team den Vorsprung bis zum 8:5 (18.) und schließlich 10:7 (22.). Die Mannschaft schien sich viel vorgenommen zu haben, die Auswärtsschlappe beim EHV Aue sollte vergessen gemacht werden und der Platz im vorderen Tabellendrittel verteidigt werden.

Nichts davon erreichten die WILD BOYS. Für die treuen TVB-Zuschauer begann ab der 22. Minute eine völlig unerwartete Leidenszeit. Sie mussten mitansehen, wie ihr bis dahin gut auftretende Team das fest in den Händen haltende Zepter durch eine Vielzahl von eigenen Fehlern verlor und dem Gegner den Sieg herschenkte. Rostock glich innerhalb von sechzig Sekunden zum 10:10 aus, ging durch den gut agierenden Roman Becvar mit 11:14 (27.) in Führung und schickte die Hausherren mit einem 12:15-Rückstand in die Halbzeitpause.

Was war passiert? Die Frage lässt sich schnell oder auch gar nicht beantworten. Fakt ist, dass es dem Team in den Schlussminuten der ersten Halbzeit und während der gesamten Spielzeit nicht mehr gelang, an die Leistung der Anfangsphase anzuknüpfen. Technische Fehler reihten sich an Fehlwürfe, die solide Abwehrarbeit der ersten Minuten schien wie weggeblasen, die „WILD“ BOYS waren an diesem Abend alles andere als wild und fanden über die gesamte Partie hinweg nicht statt. Kreisläufer Simon Baumgarten musste krankheitsbedingt die Partie am Live-Ticker mitverfolgen, Florian Schöbinger ging angeschlagen ins Spiel, ebenso Dominik Weiß und Michael Schweikardt. Das darf jedoch kein Grund für den insgesamt sehr enttäuschenden Auftritt des Teams sein.

In der zweiten Halbzeit blitzte beim Bittenfelder Publikum noch einmal Hoffnung auf, als der gut aus der Kabine zurückgekehrte TVB den Rückstand nach 45 Minuten zum 19:19 ausglich. Die umkämpfte Partie blieb danach spannend, die glücklosen Hausherren versäumten es allerdings den Führungstreffer zu erzielen. So konnte der TVB beim 21:21 (50.) das Spiel noch offen halten, bis Rostock in Überzahl zum 21:23 erhöhte und wenig später beim 23:27 (55.) durch Rene Gruszka für die Entscheidung sorgte. Die Bilanz des TVB für die letzten fünf Minuten: Vier der insgesamt zwölf Ballverluste und zwei Fehlwürfe auf das Tor des stark haltenden Robert Wetzel sprechen für sich. Ein weiteres großes Manko: Michael Schweikardt, Lars Friedrich, Jürgen Schweikardt und Martin Kienzle verwarfen insgesamt gleich fünf Siebenmeter.

Nach der desolaten Vorstellung seiner Mannschaft fehlten Trainer Günter Schweikardt die Worte. „Das war keine gute Mannschaftsleistung von uns“ sagte er enttäuscht. Für den TVB wird es in den kommenden Wochen sehr schwer. Zunächst steht das Auswärtsspiel bei der TSG Ludwigshafen-Friesenheim auf dem Plan, danach kommt Aufstiegsaspirant Eisenach in die SCHARRena, bevor es zum Erstliga-Absteiger nach Hüttenberg geht. Es folgt danach das Derby gegen die SG BBM Bietigheim. Wo werden die WILD BOYS dann stehen? Das steht noch in den Sternen.

TV Bittenfeld 1898:
Müller, Sdunek - Schimmelbauer (3), Schöbinger (3), Kienzle, Weiß, M. Schweikardt (5/3), Friedrich (6), J. Schweikardt (1), Jungwirth (3), Wehner, Szczesny (4), Seiz.

HC Empor Rostock:
Kominek, R. Wetzel - Bevcar (6), Dethloff (3), Langhans, Höwt, Gruszka (4/2), Flödl, T. Wetzel (8/1), Sadewasser, Papadopoulus (8), Todosijevic, Wischniewski, Zemlin (2).

EHV Aue - TV Bittenfeld 38 : 35

WILD BOYS patzen beim EHV Aue

Die WILD BOYS des TV Bittenfeld 1898 sind mit einer 35:38 (17:22)-Auswärtsniederlage beim EHV Aue in die Rückrunde der 2. Handball-Bundesliga gestartet. Ausschlaggebend für die vielen Gegentore und die Niederlage war eine miserable Abwehrleistung und schlechtes Rückzugsverhalten. Erfolgreichster Werfer beim TVB war Simon Baumgarten mit neun Treffern.

Es bleibt dabei: Der TV Bittenfeld 1898 kann aus dem Erzgebirge keine Punkte entführen. Das Team musste sich am Samstagabend nach einem kräftezehrenden Bundesliga-Duell einmal mehr punktlos aus der Erzgebirgshalle schleichen. In sechs Auswärtspartien konnte Bittenfeld lediglich einen Sieg in Aue holen – das liegt nun beinahe drei Jahre zurück. Eine starke Defensive hatte TVB-Trainer Günter Schweikardt vor der Reise in den Osten der Republik gefordert. „Wir müssen es Aue schwer machen, Tore zu werfen“ sagte er noch unter der Woche. Dass genau dieser Faktor das größte Manko des Abends sein sollte, stimmte den Coach nach Spielende nachdenklich und verärgerte ihn.

Dabei sah es nach der Anfangsphase vielversprechend für die WILD BOYS aus, die in Bestbesetzung anreisten. Lediglich Dominik Weiß konnte aufgrund seiner erst vor kurzem auskurierten Handverletzung nicht voll eingesetzt werden. Im Abwehrzentrum agierten Jürgen Schweikardt, Simon Baumgarten, Florian Schöbinger und Lars Friedrich. Sie bekamen über die gesamte Spielzeit hinweg die beiden besten Aue-Werfer Dener Jaanimaa und Janar Mägi nie in den Griff. Die beiden aus Estland stammenden Akteure steuerten insgesamt 19 Treffer zum Heimsieg ihres Teams bei.

Ein weiterer Pluspunkt des Abends sollte für die den EHV die Torhüterposition werden, auf der der isländische Nationaltorhüter Sveinbjörn Petursson eine gute Leistung zeigte. Daniel Sdunek zeigte im zweiten Durchgang eine ordentliche Leistung, wurde jedoch – wie sein Teamkollege Jürgen Müller – viel zu oft von seinen Vorderleuten im Stich gelassen. Stolze 22 Gegentreffer kassierte Bittenfeld in den ersten dreißig Minuten. Obwohl die Mannschaft gleich zu Beginn durch einen Doppelschlag von Simon Baumgarten mit 2:0 in Führung ging und auch beim 7:5 den Gegner kontrollierte.

Danach allerdings lief der TVB-Angriffsmotor nicht mehr rund. Aue hatte sich auf das gute Zusammenspiel von Michael Schweikardt und seinem Kreisläufer Baumgarten besser eingestellt, die Abwehr des Gastgebers wurde bissiger und rückte weiter heraus. So schlichen sich leichte Fehler ein, die Aue zu schnellen Gegenstoßtoren nutzte. Ein weiterer Faktor, den die TVB-Verantwortlichen nach der verlorenen Partie monierten war deshalb das mangelhafte Rückzugsverhalten.

Erst im zweiten Durchgang verbesserte sich die Abwehrleistung der WILD BOYS, die jetzt aggressiver an den Gegner herantraten. Im Angriff änderte sich das Bild zunächst kaum, hier schaltete sich nun zunehmend auch Jürgen Schweikardt als Spielmacher ein. Gleich vier Torchancen ließ der TVB nach dem Wiederanpfiff liegen – Dennis Szczesny setzte seinen Wurf unter Bedrängnis knapp am Tor vorbei, der Wurf von Lars Friedrich war sichere Beute von Petursson, Peter Jungwirths eleganter Heber senkte sich auf die Latte des Aue-Tores, sein anschließender Versuch wurde ebenfalls von Petursson pariert. So konnte das engagiert auftretende Team den Rückstand nicht entscheidend verkürzen und musste folglich beim 20:26-Zwischenstand (38.) sogar einen Sechs-Tore-Rückstand verschmerzen.

Umso erstaunlicher scheint die Aufholjagd, in der sich das Team nie aufgab. Zehn Minuten später schien sich das Blatt komplett zu drehen, als Michael Schweikardts Einzelaktion das 27:29 (48.) brachte. Unerklärlich bleibt jedoch, weshalb danach plötzlich nichts mehr zusammenlief und Aue innerhalb von drei Minuten wieder auf 34:30 wegzog. Doch ein weiteres Mal bewies die Mannschaft Moral und kämpfte sich vier Minuten vor dem Ende durch Florian Schöbingers Unterarmwurf auf 34:36 heran. Zwei weitere Fehlwürfe des TVB besiegelten in der Schlussphase endgültig die 35:38-Niederlage.

"Wir haben hier verdient verloren. Unsere schlechte Abwehrleistung und unser mangelhaftes Rückzugsverhalten waren ausschlaggebend für die Niederlage" sagte TVB-Trainer Günter Schweikardt nach dem bis in die Schlussphase spannenden Duell vor knapp 1.200 Zuschauern in der Erzgebirgshalle. Am kommenden Freitag müssen diese verlorenen Punkte nun gegen den HC Empor Rostock in der SCHARRena geholt werden.

EHV Aue:
Pétursson, Meinl - Schäfer (4), Meinhardt (3), Roch (5), Rothenburger, Berthold, Jaanimaa (10), Brykner, Mägi (9), Vesely (3), Faith (2), Uematsu (2), Otto, Kempe.

TV Bittenfeld 1898:
Müller, Sdunek - Schimmelbauer (1), Schöbinger (5), Kienzle, Weiß (1), M. Schweikardt (6/4), Friedrich (3), J. Schweikardt (4/1), Jungwirth (6), Baumgarten (9), Wehner, Szczesny, Seiz.

EISELE-Cup 2013

WILD BOYS holen Turniersieg

Der TV Bittenfeld 1898 hat sich beim EISELE-Cup 2013 sowohl bei den Männern, als auch bei den Jugendteams den Turniersieg geholt. Während die B-Jugend sich nur der U17-Elite-Mannschaft von Pfadi Winterthur geschlagen geben musste, gewannen die WILD BOYS im Finale gegen Fyllingen Bergen mit 34:30.

Das hochkarätig besetzte Männer- und Jugendturnier startete am 9 Uhr pünktlich mit dem Jugendspiel des TVB gegen Frisch Auf Göppingen. Unerwartet deutlich fiel das Ergebnis nach zweimal 15 Minuten Spielzeit aus: Der TVB-Nachwuchs setzte sich mit 21:10 klar durch. Im ersten Männerspiel des Tages folgte danach die Partie der WILD BOYS gegen den österreichischen Gegner Alpla HC Hard. Nach 60 Minuten stand der Sieger fest - der TVB kämpfte sich mit dem 30:22-Erfolg ins Finale der Männer.

Zwei Niederlagen in Folge musste danach Pfadi Winterthur einstecken. Zuerst unterlag das Jugendteam der Schweizer gegen die SG Pforzheim/Eutingen denkbar knapp mit 10:11, danach leuchtete ein 33:28 für den norwegischen Vertreter Fyllingen Bergen auf der Anzeigetafel gegen Pfadi. Somit stand bei den Männern die finale Begegnung fest: Die WILD BOYS bekamen es im Kampf um den Turniersieg mit Fyllingen Bergen zu tun. Im Spiel um Platz 3 standen sich Alpla HC Hard und Pfadi Winterthur gegenüber.

Im Jugendbereich folgten für den TV Bittenfeld 1898 ein 15:13-Erfolg gegen Ligakonkurrent Pforzheim/Eutingen. Doch die Partie gegen die schweizerischen Gäste endete für die Jungs von Trainer Reiner Seiz mit einer 15:18-Niederlage. Der Punktgewinn bedeutete dennoch den vierten Platz für Pfadi Winterthur sowohl bei der Jugend als auch bei den Männern. Denn im Spiel um Platz drei erkämpfte sich bei den Männern Alpla HC Hard in einem ansehnlichen und spannenden Duell ein 19:18.

Im Endspiel des diesjährigen EISELE-Cups herrschte lange Zeit Ausgeglichenheit. Die Gäste aus Norwegen zeigten einen abwechslungsreichen und kombinationsstarken Handball, der TVB hatte beim 14:13 zur Halbzeit knapp die Nase vorne. Knapp zehn Minuten vor dem Ende konnte sich der TVB leicht absetzen, Fyllingen Bergen war das kräftezehrende Freundschaftsspiel vom Vortag gegen die SG BBM Bietigheim anzumerken. Das Team aus Bergen gab jedoch nicht auf und zeigte bis zuletzt eine starke Mannschaftsleistung. Am Ende siegten die WILD BOYS mit 34:30 und waren damit Turniersieger beim ersten EISELE-Cup in der Gemeindehalle Bittenfeld.

Jürgen Schweikardt und Thomas Maier, Geschäftsführer der Firma EISELE Pneumatics in Waiblingen, zeigten sich nach der erstmaligen Durchführung des EISELE-Cups sehr zufrieden mit dem Turnierverlauf. Sie beide sind die Initiatoren des ganztägigen Wettkampfes, der sich durch das internationale Starterfeld und dem parallel stattfindenden Jugendturnieres von anderen Turnieren unterscheiden soll.

Die Ergebnisse der Jugendspiele:

TV Bittenfeld 1898 - Frisch Auf Göppingen 21:10
Pfadi Winterthur - SG Pforzheim/Eutingen 10:11
TV Bittenfeld 1898 - SG Pforzheim/Eutingen 15:13
Frisch Auf Göppingen - Pfadi Winterthur 20:16
Frisch Auf Göppingen - SG Pforzheim/Eutingen 16:18
TV Bittenfeld 1898 - Pfadi Winterthur 15:18

Die Ergebnisse beim Männerturnier:

Alpla HC Hard - TV Bittenfeld 1898 22:30
Fyllingen Bergen - Pfadi Winterthur 33:28

Spiel um Platz 3:
Alpla HC Hard - Pfadi Winterthur 19:18 (10:11)

Finale:
TV Bittenfeld 1898 - Fyllingen Bergen 34:30 (14:13)