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2006/2007 · 1

28.12.2006 · TV Bittenfeld - TV Hüttenberg 30:37

Schwache Abwehr: TVB chancenlos

Nach der brillanten Leistung und dem Sieg gegen Willstätt hat es einen kräftigen Dämpfer für die Zweitliga-Handballer des TV Bittenfeld gegeben. Das Team unterlag gestern Abend dem Sechsten TV Hüttenberg in eigener Halle völlig verdient mit 30:37. Die Gäste waren eine Klasse besser. Der TVB schwächelte besonders in der Abwehr, und auch sonst gelang ihm wenig.
Zwar war Bittenfeld als Außenseiter in die Partie gegangen, und die Hüttenberger präsentierten sich wie erwartet als eingespieltes, gefährliches Team mit herausragenden Einzelspielern. Doch etwas mehr hatten sich die Anhänger schon von den Hausherren erwartet, die in 60 Minuten nicht einmal führten. Es war kaum etwas zu sehen vom gewohnten Tempohandball. Der Spielaufbau wirkte über weite Strecken uninspiriert, hinzu kamen leichte Ballverluste und fehlende Präzision bei den Würfen.
Schlimmer aber war das Verhalten in der Abwehr. Es mangelte an Abstimmung und Geistesgegenwart. Das Übergeben funktionierte nicht, dadurch stand der ausgezeichnete TVH-Kreisläufer Christian Stelzenbach zu oft frei. Neun Treffer sprechen eine deutliche Sprache. Auch der beste Werfer auf dem Feld, Rückraum-Turm Tomasz Jezewski (elf Tore), kam zu oft unbedrängt zum Abschluss. Zudem waren die zuletzt sehr starken TVB-Torhüter Markus Brodbeck und Jürgen Müller nicht in Form.
Der TVB, bei dem Jan Vetrovec fehlte, begann wie gegen Willstätt mit Cedric Coudoro auf der Rechtsaußenposition und Markus Brodbeck im Kasten. Doch die Mannschaft wirkte behäbig, kam nicht ins Spiel und sah sich von Anfang an einem Rückstand gegenüber. Immerhin kämpften die Bittenfelder, zur 10. Minute hieß es 4:5. Doch Hüttenberg schloss in dieser Phase jeden Angriff mit einem Treffer ab. Brodbeck räumte das Tor früh für Müller, allerdings ohne Erfolg. Auch eine Auszeit von TVB-Trainer Jürgen Schweikardt beim Stand von 7:11 (18.) brachte keine Wende im Spiel. Hinzu kam auch noch Pech: Der bis dahin recht agile Patrick Rothe verletzte sich am Fuß und konnte seiner Mannschaft nicht mehr helfen. Zur Halbzeit führten die Gäste mit 22:17.
Wer nach der Pause auf eine Wende gehofft hatte, wurde enttäuscht. Hüttenberg kontrollierte das Spiel und lag immer mit mindestens vier Toren in Front. Vor allem der wurfgewaltige Jezewski traf nach Belieben. Auch aus Überzahlsituationen machte der TVB nichts. Im Gegenteil: Das Team agierte fahrig, umständlich und kassierte Tore, statt selber welche zu erzielen. So hatte der TVH leichtes Spiel.
Rund eine Viertelstunde lang versuchten es die Hausherren noch mit einer sehr offensiven Deckungsvariante, aber die Spannung war endgültig raus. Die wuseligen und ballsicheren Hüttenberger spielten die Partie locker zu Ende und siegten 37:30.

TV Bittenfeld: Brodbeck, Müller; Bechtloff (3), Heib (2), Schweikardt (7/4), Hoppe (5), Baumgarten (3), Kleefeld (1), Rothe (3/1), Wehner (3), Coudoro (3)

TV Hüttenberg: Strzelec, Lang; Schäfer (2), Laudt (5), Dettling (1), Jezewski (11/1), Scholz (4), Stock (1), Stelzenbach (9), Langenbach (1), Roth (1), Rigterink (2)

Von: Mathias Schwardt


16.12.2006 · TV Bittenfeld - TV 08 Willstätt-Ortenau 37:33

Der kränkelnde Patient präsentierte sich in bester Verfassung

Acht Spiele in Folge waren die Zweitliga-Handballer des TV Bittenfeld ohne Sieg geblieben. Mit einer hervorragenden Leistung meldete sich der TVB zurück und bezwang den Tabellendritten TV Willstätt-Ortenau hoch verdient mit 37:33 (23:14). Im geschlossen auftretenden Team ohne Schwachpunkt machten Cederic Coudoro und Alexander Heib ihr bestes Spiel im TVB-Trikot.
Demoralisierende 1:15 Punkte in Folge, Florian Schöbinger und Jens Baumbach verletzt: Die Voraussetzungen, im letzten Spiel vor Weihnachten den Negativtrend zu beenden, waren schlecht für den TVB. Zudem kam mit dem Tabellendritten TV Willstätt-Ortenau jene Mannschaft in die Gemeindehalle, die dem designierten Aufsteiger TUSEM Essen mit 30:28 die einzige Saisonniederlage beigebracht hatte.

Heib zog vorne die Fäden und zähmte hinten Garbacz
Überraschenderweise zeigten sich die Bittenfelder von alldem wenig beeindruckt. Die ersten 30 Minuten waren die besten in dieser Saison. Es passte schlichtweg alles.
Zwei Positionen in der Startformation des TVB waren durchaus überraschend. Cederic Coudoro erhielt auf Rechtsaußen den Vorzug vor Jan Vetrovec. Im Tor stand nicht Jürgen Müller, sondern Markus Brodbeck. In der Abwehr rückte Patrick Rothe in den Mittelblock, Alexander Heib kümmerte sich in der Halbposition um den Willstätter Torjäger Grzegorz Garbacz. Und alle erledigten ihre Aufgaben bravourös.
Diese Umstellungen trugen einen wesentlichen Teil dazu bei, dass die Bittenfelder den Gegner in den ersten 30 Minuten fast nach Belieben beherrschten. Brodbeck war hinter der flinken und aufmerksamen Deckung ein starker Rückhalt und verhalf mit tollen Paraden dem TVB zu einem Blitzstart. 6:2 führte der Aufsteiger nach vier Minuten.
Es lief wie am Schnürchen bei den Bittenfeldern. Das Konterspiel, vornehmlich über die treffsicheren Außen Cederic Coudoro und Jens Bechtloff, funktionierte perfekt. Und auch aus dem Spiel heraus düpierte der TVB, angeführt vom überragenden Spielgestalter Alexander Heib und Jürgen Schweikardt, die Willstätter. Deren Torhüter Daniel Sdunek machte beim 13:7 für den TVB (13.) entnervt für Mladen Jovicic Platz.
Den indes hatten die Bittenfelder genauso gut im Griff. Patrick Kleefeld sorgte in Unterzahl nach 20 Minuten für das 19:9. Die Willstätter fanden - mit Ausnahme des starken Martin Valo - kaum Lücken in der TVB-Deckung. Dabei mussten die Bittenfelder zu diesem frühen Zeitpunkt schon mit einem Handicap fertig werden: Die nicht überzeugenden Schiedsrichter Jochen Fischer und Matthias Hetzel schickten Rothe zum zweiten Mal für zwei Minuten auf die Bank.

Großes Plus des TVB: Starke Keeper Brodbeck und Müller
Auswirkungen aufs Spiel indes hatte dies nicht, zumal der inzwischen eingewechselte Jürgen Müller genauso stark hielt wie Brodbeck. Unbeeindruckt spielte und kämpfte sich der TVB zur 23:14-Halbzeitführung.
Im zweiten Spielabschnitt versuchte Gästetrainer Goran Suton den Spielfluss der Bittenfelder mit einer offensiveren Deckung zu stören. Und die Heimmannschaft geriet tatsächlich etwas aus dem Rhythmus. Aber nur kurz, da Suton wieder zu seiner ursprünglichen Abwehrformation zurückkehrte. Dem TVB war’s recht, auch nach 45 Minuten führte er noch komfortabel mit sieben Toren Vorsprung (30:23).
Dieses Polster hatte auch noch sieben Minuten vor dem Ende Bestand. Jürgen Schweikardt verwandelte einen Siebenmeter sicher zum 33:26. Damit schien die Partie entschieden. Plötzlich indes häuften sich die Konzentrationsfehler beim TVB, mit vier Toren in Folge kam Willstätt zum 33:30 (56.) bedrohlich nahe. Zwei freche Einzelaktionen von Adrian Wehner und Jens Bechtloff hielten den Gast beim 35:31 drei Minuten vor Schluss auf Distanz.
Zittern musste der TVB dennoch und hatte Glück, dass auch die Willstätter in der heißen Schlussphase Nerven zeigten. Rafal Glinski vergab die Chance, auf zwei Tore zu verkürzen. Und in den restlichen 70 Sekunden hätte es nochmals richtig eng werden können für die Bittenfelder.

Die Fans hielt es in der Schlussphase nicht auf den Sitzen
So machte Coudoro mit seinem siebten Treffer zum 37:33-Endstand alles klar. Zu diesem Zeitpunkt feierten die 700 Bittenfelder Fans ihr Team bereits mit stehenden Ovationen.
Am Wochenende vor Weihnachten ist der TVB nicht im Einsatz. Im letzten von fünf aufeinanderfolgenden Heimspielen erwartet er am Donnerstag, 28. Dezember (20 Uhr), den TV Hüttenberg.

TV Bittenfeld: Brodbeck, Müller; Vetrovec, Bechtloff (7), Heib (6), Schweikardt (7/2), Hoppe, Baumgarten (3), Kleefeld (1), Rothe (5/1), Wehner (1), Coudoro (7), Fröschle.

TV Willstätt-Ortenau: Sdunek, Jovicic; Schneider (1), Garbacz (5), Bitterlich (4), Helm (3), Temelkov (4/2), Gerber (2), Glinski (4), Valo (10), Schütt, Kepes, Poch.

Quelle: Thomas Wagner - Waiblinger Kreiszeitung

08.12.2006 · TV Bittenfeld - TSG Friesenheim 28:35

Wann kriegt der TVB wieder die Kurve?
(twa). Lange Gesichter in Bittenfeld: Gestern Abend setzte sich die Negativserie des TVB in der 2. Handball-Bundesliga fort. Gegen die TSG Friesenheim unterlag der Aufsteiger mit 28:35 (12:18). Das Positive eines weiteren ernüchternden Abends: Nach einem recht widerstandslosen Auftritt in den ersten 30 Minuten rissen sich die Bittenfelder nach der Pause zusammen.
Zuversichtlich waren die TVB-Verantwortlichen vor dem Spiel gewesen. Nach nur einem Punkt aus sieben Spielen sollte endlich wieder ein Sieg her. Trainer Günter Schweikardt wollte ein Zeichen setzen und änderte den Kader gleich auf mehreren Positionen. Jan Vetrovec rückte nach überstandener Verletzung wieder ins Team, dazu kam Helge Fröschle zu seinem ersten Einsatz in der 2. Bundesliga. Nicht im Kader standen Maik Hammelmann, Cedric Coudoro und Sebastian Stump.
Die schlechten zweiten 30 Minuten gegen den Bergischen HC offensichtlich noch im Kopf, startete der TVB nervös, fing sich aber nach ein paar Minuten. Die Probleme im Aufbauspiel mit einer ganzen Reihe ungenauer Anspiele indes waren trotz des ausgeglichenen Spielstands von 9:9 nach 19 Minuten offensichtlich. Die Halbspieler Jürgen Schweikardt und Patrick Rothe kamen gegen die offensive Abwehr der TSG Friesenheim überhaupt nicht ins Spiel.
Katastrophal und vorentscheidend für den Spielausgang waren die letzten fünf Minuten vor der Pause. Nach dem 11:11 scheiterten die TVB-Schützen gleich reihenweise teilweise kläglich an TSG-Keeper Felix Beck. Die Gäste nutzten die Fehler des TVB clever aus, kaum zu halten waren dabei Nico Kibat und Frantisek Sulc. Fünf Gegentreffer in Folge kassierte der Aufsteiger zum 11:16, und beim 12:18 zur Pause sah’s eher nach einem Debakel denn nach dem ersten Sieg seit sieben Spielen aus.
Im zweiten Durchgang ließ TVB-Trainer Schweikardt seine Abwehr offensiver agieren und stellte auch den Angriff immer wieder um. Am Spielverlauf änderte sich zunächst aber nichts. Zu ideenlos wirkte der Angriff. Und wie schon gegen den Bergischen HC ging der TVB mit seinen Chancen zu fahrlässig um. Weil die Gäste vor dem Tor wesentlich sicherer wirkten, rannten die Bittenfelder weiter dem Rückstand hinterher (13:20, 17:22, 22:27).
Auch wenn nach wie vor vieles schief lief, das Bemühen war den Spielern nicht abzusprechen. Zehn Minuten vor dem Ende hofften die TVB-Fans nochmal auf die Wende. Jürgen Schweikardt, im zweiten Durchgang wesentlich verbessert, erzielte das 23:27. Vier Tore Rückstand bei noch zehn ausstehenden Minuten: Solche Spielstände wurden schon oft umgebogen.
Gestern indes kam die Wende nicht mehr. Der Vier-Tore-Rückstand war das höchste der Gefühle für die Bittenfelder. Von der extrem offensiven Deckung in den Schlussminuten ließen sich die abgezockten Gäste nicht irritieren und schaukelten das Spiel locker zum verdienten 35:28-Sieg heim.

TV Bittenfeld: Müller, Brodbeck; Schöbinger (1), Bechtloff (2), Heib (5), Schweikardt (12/3), Fröschle, Hoppe, Baumgarten (3), Rothe (1/1), Wehner (3), Vetrovec (1).

TSG Friesenheim: Beck, Pfeiffer; Beutler, Sulc (9), Laubscher, Scheurer (3), Spettmann (4), Bühler (4), Kibat (6/2), Baus (3), Neumann (2), Skatar (1), Voronin (3), Dietz.

Bild: Steinemann

18.11.2006 · TV Bittenfeld - HSG Gensungen-Felsberg 32:36

Die Lockerheit ist plötzlich weg beim TVB

Gedrückte Stimmung in Bittenfeld: Das 32:36 (19:17) gegen die HSG Gensungen/Felsberg bedeutete die erste Heimniederlage in der 2. Handball-Bundesliga und 1:11 Punkte in Folge. In der Form vom Samstag darf sich der Neuling nicht mehr allzu oft präsentieren - sonst wird’s ganz schwer mit dem Ligaverbleib.
Die Voraussetzungen vor dem ersten von fünf Heimspielen hintereinander hätten schlechter sein können für die Bittenfelder: Die Fans hielten dem TVB auch nach 1:9 Punkten die Treue und strömten in die Gemeindehalle. Zum ersten Mal seit langer Zeit hatte der Aufsteiger wenig personelle Probleme. Jens Baumbach holte sich nach seiner hartnäckigen Krankheit nochmals im Verbandsligateam Spielpraxis, die beiden Linkshänder Patrick Rothe und Jan Vetrovec waren aber wieder an Bord. Und Gegner HSG Gensungen/Felsberg stand in der Tabelle hinter dem TVB.
Die 60 letztlich frustrierenden Minuten zeigten jedoch, dass es beim TVB nach einem verheißungsvollen Start in die Runde zurzeit an allen Ecken und Enden klemmt. Die Unbekümmertheit und das Selbstbewusstsein sind plötzlich verschwunden oder sind nur phasenweise zu sehen. Wie in der Anfangsphase gegen Gensungen, die durchaus sehenswert war.
Die Bittenfelder starteten konzentriert. Florian Schöbinger narrte die Gästeabwehr gleich dreimal - ein Tor gelang ihm sogar mit der schwachen linken Hand - und sorgte für die 3:1-Führung. Auch bis zum 7:3 nach neun Minuten hatte der TVB den Gegner im Griff. Angeführt von ihrem überragenden Spielmacher und sichersten Torschützen Frank Eidam, nützte die HSG dann aber die Schwächen in der Bittenfelder Defensive konsequent aus. Die TVB-Torhüter Markus Brodbeck und Maik Hammelmann hielten in den ersten 30 Minuten jeweils einen Ball. Und die Abwehr agierte gegen den wurfgewaltigen Rückraum der Gensunger - ähnlich wie zuletzt in Münster - viel zu passiv.
Bei manchen Angriffsaktionen wirkte der TVB merkwürdig fahrig. So kassierte er mit zwei Spielern in Überzahl den 14:13-Anschlusstreffer (21.). Er hatte freilich auch lichte Momente. So erspielte er sich mit drei Toren in Folge nach 26 Minuten beim 19:14 einen Fünf-Tore-Vorsprung. Bis zur Pause indes waren davon nur noch zwei übrig. Die HSG nützte zwei Fehlabspiele und einen Fehlwurf des TVB und verkürzte auf 19:17.
In den zweiten 30 Minuten änderte sich einiges. Zunächst einmal freuten sich die Bittenfelder Fans, dass Markus Brodbeck ins Spiel fand und einige Bälle hielt. Allerdings krankte es jetzt im Angriff des TVB, der gegen die nun offensivere Deckung der Gensunger erhebliche Probleme hatte. Zudem steigerte sich der länderspielerfahrene Kai Hüter im Tor der HSG.
Nach 40 Minuten düpierte der starke Dino Duketis die weiterhin viel zu zögerliche Abwehr des TVB und erzielte mit dem 24:23 die erste Gensunger Führung seit dem 1:0. In den nächsten zehn Minuten war’s eine enge Angelegenheit, die Fans richteten sich beim 30:30 (50.) auf eine spannende Schlussphase ein - und wurden enttäuscht: Mit drei Toren in Folge zog der Gast sechs Minuten vor dem Ende auf 33:30 davon. Das war bereits die Entscheidung. Den Bittenfeldern fehlten Kraft, Konzentration und der letzte Wille, das Spiel gegen die cleveren Gäste zu drehen.
Am Ende war der 36:32-Sieg der HSG Gensungen/Felsberg verdient und sorgte zumindest für Nachdenklichkeit beim TVB.

TV Bittenfeld: Brodbeck, Hammelmann; Schöbinger (6), Vetrovec (3), Stump, Bechtloff (5), Heib (1), Schweikardt (7/1), Hoppe, Baumgarten (4), Kleefeld, Rothe (5/2), Wehner, Coudoro (1).

HSG Gensungen/Felsberg: Hüter, Stahl; Eidam (9), Ochmann, Untermann (1), Schröder (2), Viehmann (5), Fichtner (1), Horn, Duketis (6), Serfel (5), Göbel (7), Pasaribu, Walther.

Von: Waiblinger Kreiszeitung


10.11.2006 - TSG Münster - TV Bittenfeld

TV Bittenfeld bricht nach der Pause ein28:38 bei der TSG Münster
(StN) - So hatte sich Handball-Zweitligist TV Bittenfeld die Reise zur TSG Münster nicht vorgestellt: Die Mannschaft von Trainer Günter Schweikardt unterlag mit 28:38 (16:18). Vor der Pause hielt der Aufsteiger hervorragend mit und führte mit 11:7 (14.). In der zweiten Hälfte zog Münster von 18:16 auf 29:22 (45.) davon - die Entscheidung. Die TVB-Abwehr konnte an ihre starke Leistung aus den ersten 20 Minuten nicht mehr anknüpfen. Vor allem die TSG Torjäger Ziad Rajab (12) und Rock Feliho (10/3) sowie Ex-Nationalspieler Steffen Weber (5) trafen nach Belieben. Die Torschützen für den TVB waren Jürgen Schweikardt (11/2), Florian Schöbinger (6), Adrian Wehner (4), Alexander Heib (3), Jens Bechtloff, Mario Hoppe, Simon Baumgarten und Cederic Coudoro (je 1).

Kräfte ließen zu schnell nach, erneute Niederlage

(ak). Mit 28:38 Toren hat Handball-Zweitligist TV Bittenfeld sein Auswärtsspiel bei der TSG Münster verloren. Es war das fünfte sieglose Spiel in Folge. Die Niederlage ging auf Grund der gezeigten Leistung in Ordnung. Denn nach verheißungsvollem Auftakt hatte beim TVB immer mehr die Kraft nachgelassen.
Bittenfeld musste wieder ohne die drei verletzten oder kranken Patrick Rothe und Jan Vetrovec auskommen. Jens Baumbach kam gegen Ende der Partie immerhin zu einem Kurzeinsatz. Dadurch ließ sich der Aufsteiger zunächst nicht beeindrucken, ging hohes Tempo und bot Münster Paroli. Besonders Florian Schöbinger tat sich in der Anfangsphase auf der für ihn ungewohnten rechten Rückraumposition hervor und erzielte die ersten beiden TVB-Tore.
Mit seinem bereits vierten Treffer markierte er das 11:7 für die Gäste, und die etwa 40 mitgereisten Fans waren aus dem Häuschen. Doch Bittenfeld ließ in dieser Phase zwei klare Möglichkeiten aus, den Vorsprung auf fünf oder gar sechs Tore auszubauen. Münster kam heran und zog sogar vorbei. In der 26. Minute ging das Team erstmals in Führung (16:15).
Bereits zu diesem Zeitpunkt schwanden die Kräfte bei Bittenfeld, zu viel Aufwand musste für jedes Tor betrieben werden. Die Gastgeber hingegen kamen durch ihre beiden wurfgewaltigen Halbspieler immer wieder zu leichten Toren. Mit 16:18 aus Bittenfelder Sicht wurden die Seiten gewechselt und noch war alles drin.

Der Bittenfelder Abwehr fehlte es an Aggressivität

Zu Beginn der zweiten Hälfte zeigte sich deutlich, was an diesem Tag das Bittenfelder Hauptmanko war: Die Abwehr agierte viel zu passiv. Die gegnerischen Angreifer wurden kaum bedrängt und durften ein ums andere Mal völlig unbehindert aufs Tor werfen. Ziad Rejab auf der rechten Rückraumposition traf zwölfmal, sein Pendant auf der linken Seite, Rock Feliho, erzielte zehn Tore. Beide Werfer wurden immer wieder durch Ex-Nationalspieler Steffen Weber hervorragend in Szene gesetzt.
Bezeichnend für die Bittenfelder Passivität war auch, dass es erst in der 55. Minute die erste Zeitstrafe gab, hinzu kamen noch zweimal zwei Minuten kurz vor Schluss wegen Undiszipliniertheiten. Im Angriff fehlte eine Alternative zu Jürgen Schweikardt, der wieder alles versuchte, um Druck zu machen. Er benötigte aber sehr viele Wurfversuche für seine insgesamt elf Treffer.
Münster agierte deshalb mit einer gut arbeitenden 6:0-Deckung, wodurch TVB-Kreisläufer Simon Baumgarten nahezu abgemeldet war. Spätestens in der 55. Minute beim Spielstand von 33:27 für Münster war das Spiel entschieden, die restlichen Tore waren reine Ergebniskosmetik.
Entsprechend kommentierte TVB-Trainer Günter Schweikardt die Leistung seiner Mannschaft nach der Partie. Er sah im deutlichen Kräfteverlust und der nicht ausreichenden Abwehrarbeit die Gründe für die Niederlage.

TSG Münster: Bansa, Rebstock; Weber (5), Ziad (12), Mauch, Wernig (1), Gölzenleuchter (1), Kaplan, Zapototschny (1), Brendemühl, Stallmann (2), Bohnert (2), Pausch (4), Feliho (10/3)

TV Bittenfeld: Brodbeck, Hammelmann; Schöbinger (6), Stump, Bechtloff (1), Heib (3/1), Schweikardt (11/2), Hoppe (1), Baumbach, Baumgarten (1), Wehner (4), Coudoro (1)

Von: Achim Kreisel


Alexander Heib
Alexander Heib

05.11.2006 · TV Bittenfeld - TUSPO Obernburg 32:32

Dramatisches Ende, ein Punkt verloren

In einem dramatischen Spiel in der 2. Handball-Bundesliga haben sich der TV Bittenfeld und Tuspo Obernburg mit 32:32 getrennt. Es war ein verlorener Punkt für die Bittenfelder, die zu viele Chancen ungenutzt ließen. 40 Sekunden vor Schluss vergab ausgerechnet der treffsicherste Spieler auf dem Feld, Jürgen Schweikardt, einen Siebenmeter. Kurz darauf fiel der Ausgleich.
Die letzten zwei Minuten verliefen äußerst hektisch. In der 59. Minute erzielte der starke Alexander Heib die 32:31-Führung, ballte die Faust, rannte los wie ein Derwisch, und die TVB-Fans schrien fast das Dach von der Gemeindehalle.
Die Abwehr stand gut, und Keeper Markus Brodbeck, der von der 40. Minute an fast alles gehalten hatte, zeigte erneut eine Klasseparade. Nach dem Strafstoß Pfostentreffer von Schweikardt nahmen beide Trainer hintereinander eine Auszeit. Obernburg wechselte für Torsteher Milos Hacko einen zusätzlichen Spieler ein. Mit Erfolg: Einen schönen Spielzug schloss Raul Alonso Sanguino zum 32:32 ab (60.) und richtete danach einige Worte an Brodbeck.
Der, vom Torschützen offensichtlich ebenso entnervt wie von aus seiner Sicht diskussionswürdigen Schiedsrichterentscheidungen im Vorfeld, sprintete etwas zu heftig auf Sanguino zu und kassierte 17 Sekunden vor dem Ende eine Zweiminutenstrafe. Fast zeitgleich beging der Obernburger Oliver Schulz ein hässliches Foul an der Mittellinie und handelte sich damit die Rote Karte ein.

Am Ende jubelten die Obernburger
Freiwurf für Bittenfeld neun Sekunden vor Schluss: Schweikardt stieg noch einmal zum Sprungwurf hoch, doch der Ball blieb in der Gästeabwehr hängen. Sirene. Die Tuspo-Spieler feierten das Unentschieden wie einen Sieg.
Auch wenn die Bittenfelder die Köpfe hängen ließen: Die gezeigte Leistung war auch nach Ansicht ihres Coaches Günter Schweikardt insgesamt wesentlich besser gewesen als zuletzt bei der Niederlage in Bietigheim.
Allerdings hatte der TVB erst zum Ende der ersten Hälfte richtig aufgedreht und musste lange einem Rückstand hinterherlaufen. Besonders Sebastian Schulz, Michael und Philipp Müller, vor denen Günter Schweikardt vor dem Spiel gewarnt hatte, kamen meist zu leicht zum Schuss. In der 13. Minute stand es 5:7. Im Abschluss waren die Hausherren nicht konsequent genug und fanden oft ihren Meister im Obernburger Keeper Milos Hacko.

Simon Baumgarten war fast völlig abgemeldet
Ein Problem im TVB-Spiel war auch, dass die Tuspo-Defensive den Kreisläufer Simon Baumgarten gut im Griff hatte und vor allem zu Beginn der Partie zu wenig Druck von den Rückraumspielern der Gastgeber entwickelt wurde. Immerhin erzielte Jürgen Schweikardt sechs seiner insgesamt zehn Treffer in der ersten Hälfte. Meist war er aus der Distanz erfolgreich. Bittenfeld ging in der 28. Minute durch ein Tor von Alexander Heib erstmals in Führung (16:15). Eine Überzahlsituation nutzten die Gäste kurz vor der Pause zum 17:17. Nach dem Seitenwechsel blieb die Partie offen und spannend, die Führung wechselte öfters. Was an Spielfluss fehlte, machten beide Mannschaften durch Einsatz wett. Der TVB stellte auf 5:1-Deckung um, der quirlige Heib störte einige Meter vor dem Kreis die Aufbauarbeit der Gäste. Denen fiel auch immer weniger ein, Bittenfeld zog erstmals im Spiel auf mehr als ein Tor davon. In der 50. Minute lag das Team mit 29:26 vorn und hatte die Chance, zwei Punkte zu sichern. Brodbeck hielt jetzt überragend. Doch jetzt fehlte im Angriff der Hausherren wieder die Präzision. Fünf Minuten lang kamen sie zu keinem Treffer mehr. Obernburg nutzte die Schwächephase und glich zum 29:29 aus.
Auch einen weiteren Zweitorevorsprung (31:29) verspielte der TV Bittenfeld leichtfertig. So blieb dem Aufsteiger am Ende nur ein Punkt.

TV Bittenfeld: Brodbeck, Hammelmann; Schöbinger (6), Stump (1), Bechtloff (5), Heib (5/2), Schweikardt (10/5), Hoppe (2), Baumgarten (1), Wehner (1), Coudoro (1)

Tuspo Obernburg: Wicha, Hacko; Jauernik (2), O. Schulz (1), Milde, S. Schulz (9/4), Meisinger (3), Eisenkrätzer, Beck, Kramer, P. Müller (8), Alonso Sanguino (1), M. Müller (7)

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung

03.11.2006 · TV Bittenfeld - Bergischer HC 30:35

Tolle Stimmung, nur das Ergebnis störte

Was war das für eine Atmosphäre bei der Handball-Premiere in der Porsche-Arena. Die Bittenfelder lockten tatsächlich 6000 Fans nach Stuttgart. Als um 17 Uhr das Licht ausging in der Arena, der Schalke-Fanclub des TVB die riesigen blauweißen Fahnen schwang und die Fans ihre blauen Leuchtstäbchen in die Luft reckten, war Gänsehaut angesagt.
Von Nervosität indes war beim jungen Bittenfelder Team, das ohne den verletzten Jan Vetrovec antreten musste, nichts zu spüren. Es steckte den schnellen 1:3-Rückstand locker weg und beherrschte den mit 11:1-Punkten in Folge angereisten Bergischen HC zunächst nach Belieben. Junioren-Nationaltorhüter Jürgen Müller, vor zwei Wochen vom Erstligisten Balingen-Weilstetten per Zweifachspielrecht verpflichtet, feierte ein glänzendes Debüt. Die Spieler des Bergischen HC schienen den Torabschluss förmlich zu meiden, spielten lange Angriffe, wirkten einfalls- und ideenlos. Die TVB-Abwehr agierte - anders als in den Spielen zuvor - aufmerksam und aggressiv. Die logische Folge: Die Bittenfelder setzten ihre große Stärke ein, den Konter.

Nach zwei Toren des guten Linksaußen Jens Bechtloff zum 6:3 nahm Gästetrainer Norbert Gregorz nach acht Minuten seine Auszeit. Genutzt hat's nichts. Als Bechtloff nach elf Minuten für das 10:5 sorgte, ließ sich HC-Keeper Ivan Zoubkoff entnervt auswechseln. Nach 22 Minuten war die erste Sechs-Tore-Führung fällig (14:8) - und spätestens nach Bechtloffs Kempa-Tor zum 16:10 hatte der TVB mit seinem begeisternden Tempohandball die Fans hinter sich. Mit einem beruhigenden 19:13-Vorsprung gingen die Bittenfelder in die Pause.

Als der gegenüber den jüngsten Spielen stark verbesserte Patrick Rothe zum 20:13 nachlegte, freuten sich viele TVB-Fans schon über zwei Punkte nach sechs sieglosen Spielen in Folge. Doch urplötzlich verlor der Tabellenzwölfte völlig den Faden. Die Abwehr stand nicht mehr so kompakt, bekam vor allem Jens-Peter Reinarz und Sebastian Hinze nicht in den Griff und ließ Jürgen Müller mehr oder weniger im Stich. Zudem stockte das Angriffsspiel gegen die nun offensivere HC-Deckung. Boten sich mal Chancen, ging der TVB viel zu fahrlässig mit ihnen um. Zoubkoff, vor der Pause überhaupt nicht im Spiel, hielt fast alle - oft zu laschen und unpräzisen - Würfe.

Binnen elf Minuten kassierte der TVB zehn Gegentreffer und traf selbst nur viermal. Beim 23:23 (43.) war der Sieben-Tore-Vorsprung verspielt. Simon Baumgarten und Patrick Rothe brachten den TVB beim 25:23 zwar wieder in Führung, zurück ins Spiel kam der Aufsteiger aber nicht mehr richtig. Reinarz' 26:25 zwölf Minuten vor dem Ende bedeutete die erste Gästeführung seit dem 3:2. Und diesem Rückstand liefen die Bittenfelder in der Schlussphase stets hinterher. Während Zoubkoff die Bälle quasi magisch anzog, häuften sich bei den Bittenfeldern die Konzentrationsfehler in Angriff wie Abwehr.

Der Bergische HC spielte clever weiter, schaffte in Unterzahl das 30:27 (53.) und ließ sich diesen Vorsprung auch nicht mehr nehmen. Dem TVB fehlte die Frische, um den Gast nochmals in Bedrängnis zu bringen. Am Ende siegte der Bergische HC etwas zu hoch, letztlich aber verdient mit 35:30 und ist nun schon seit sieben Spielen ungeschlagen.

Ebenso viele Partien wartet der TVB auf einen Sieg - und nimmt schon am Freitag gegen die TSG Friesenheim den nächsten Anlauf, Punkte gegen den Abstieg zu sammeln. Diesmal wieder in der heimischen Gemeindehalle in Bittenfeld.

TV Bittenfeld: Müller, Brodbeck, Hammelmann; Schöbinger (3), Stump, Bechtloff (6), Heib, Schweikardt (5), Hoppe, Baumgarten (6), Rothe (6/2), Wehner (4), Coudoro.

Bergischer HC: Zoubkoff, Nippes; Fuchs (2), Hinze (4), Zeller (2), Friedrich, Neuenhofen (1), Krosch, Kluge (3), Oelze (6/1), Selmanovic (6), Aschenbroich (2), Reinarz (9/1).

Stimmen zum Spiel:
Adrian Wehner, Spieler des TV Bittenfeld: "Wir wollten in der zweiten Halbzeit eigentlich das Tempo hochhalten. Statt dessen spielten wir langsamer und sind eingebrochen. Ich bin schon sehr enttäuscht, dass wir vor so einer super Kulisse nicht gewonnen haben."

Mario Hoppe, Spieler des TV Bittenfeld: "Wir haben nach der Pause einfach keine Tore mehr gemacht und uns überrennen lassen. Dass wir das Spiel nach so einer ersten Halbzeit so schnell hergeben würden, darf nicht passieren. Vielleicht fühlten wir uns zu sicher."

Bernhard Bauer, Präsident des HVW: "Die Halle ist wie geschaffen für Handball, die Stimmung war toll. Am Ende hat dem TVB die Substanz gefehlt."

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung

Was für eine erste Halbzeit

4 Tore von Adrian in der Porsche Arena

RTV - Vorbericht zur Porsche Arena

Der TVB sorgt für Zuschauer-Rekord
Alle Blicke richten sich nach Stuttgart: Zum Spiel der 2. Handball-Bundesliga zwischen dem TV Bittenfeld und dem Bergischen HC werden in der Porsche-Arena rund 5000 Fans erwartet. Ein Sieg des TVB gegen den starken Tabellenzweiten wäre das i-Tüpfelchen. Die Bergischen Löwen kommen allerdings mit der Empfehlung von 11:1 Punkten in Serie.

28.10.2006 · SG Bietigheim-Metterzimmern - TV Bittenfeld 33:28

Elfminütige Torflaute des TVB wurde bestraft

Im dritten Auswärtsspiel gab es für die Zweitliga-Handballer des TV Bittenfeld die dritte Niederlage in Folge: Nach Pleiten in Dormagen und Aue verlor der TVB auch das Lokalderby bei der SG Bietigheim-Metterzimmern mit 28:33 - und das nicht mal unverdient. Zu viele vermeidbare Fehler pflasterten den Weg des TVB, dazu eine elfminütige Torflaute in Halbzeit eins.
Dabei hatte er zunächst gar nicht schlecht ausgesehen für Bittenfeld. Eine konzentrierte Anfangsphase brachte bis zur achten Minute die 6:3-Führung, und die zahlreichen Bittenfelder Fans waren guten Mutes. Von nun an kamen jedoch die Gastgeber immer besser ins Spiel, verstärkten ihre Abwehr, trafen besser und schafften so den Anschluss. In dieser Phase trat insbesondere Tomas Lanci in den Mittelpunkt, den die Bittenfelder Abwehr einfach nicht in den Griff bekam. Der Ausgleich zum 7:7 in der zwölften Minute durch Jürgen Schweikardt war der letzte Bittenfelder Treffer für elf Minuten (!). Bietigheim hingegen traf achtmal, Zwischenstand somit 15:7.
Gründe für diesen Einbruch gab es mehrere: Die Abwehr wurde immer löchriger, im Angriff lief gar nichts mehr zusammen. Anspiele verfehlten ein ums andere Mal den Adressaten, Würfe wurden unvorbereitet genommen und landeten in der Abwehr oder gleich im Fangnetz hinter dem Tor. Zu allem Übel bekam Jürgen Schweikardt bereits in der 21. Minute seine zweite Zeitstrafe - eine war okay, die andere muss man nicht geben -, so dass er fortan nur noch im Angriff eingesetzt werden konnte, um nicht den Ausschluss zu riskieren. Dennoch fing sich Bittenfeld wieder und verkürzte bis zur Pause den Abstand, ohne dabei zu glänzen; beim 13:18 war die Hoffnung auf ein gutes Ende zumindest noch nicht ganz zerstoben.
Bis zur 50. Minute änderte sich am Spielverlauf und am Spielstand zunächst nichts, Bietigheim blieb immer fünf Tore in Front. Bittenfeld versäumte es allerdings durch eigene Fehler, eine erfolgreiche Aufholjagd zu starten. Torhüter Mike Hammelmann, seit der 20. Minute für Markus Brodbeck zwischen den Pfosten, wurde immer besser und hielt einige Bälle. Allein bei den folgenden Angriffen wurden diese Ballgewinne nicht ausgenutzt, sondern teilweise leichtfertig vergeben durch technische Fehler oder indisponierte Würfe.
Hinzu kam, dass Jürgen Schweikardt im Bittenfelder Rückraum den Alleinunterhalter spielen musste, von seinen Nebenleuten kam an diesem Abend einfach zu wenig. Bittenfeld kämpfte dennoch unverdrossen und war sieben Minuten vor dem Ende erstmals auf zwei Tore an Bietigheim herangekommen - 27:29. Hoffnung keimte auf. Warum es aber in der Folgezeit nicht klappte, noch den Ausgleich zu schaffen - siehe oben, wieder wurden die Chancen nicht konsequent genutzt und Würfe verschenkt, so dass die Gastgeber leichtes Spiel hatten, den Vorsprung wieder auf das Niveau der Halbzeit zu hieven, und schlussendlich verdient mit 33:28 die Punkte einfuhren.
Nach diesen drei Auswärtsniederlagen in Folge muss nun im Heimspiel am kommenden Sonntag gegen Obernburg unbedingt ein Sieg her, um nicht weiter ans Tabellenende zu rutschen und damit in Zugzwang zu kommen.

SG Bietigheim-Metterzimmern: Honisch, Gysin; Grimm (1), Salzer, Amann (1), Heuberger, Henning, Lanci (9), Rose (8/4), Catak (3), Löffler (6), Bartels (1), Sauerland (4).

TV Bittenfeld: Brodbeck, Hammelmann; Schöbinger, Stump (3), Lechner, Bechtloff (4), Heib (1), Schweikardt (6/1), Hoppe (2), Baumgarten (5), Rothe (5/1), Wehner (2), Coudoro.

21.10.2006 · EHV Aue - TV Bittenfeld 34:27

Enttäuschung pur: Dritte Auswärtspleite

(hju). Schlechte Stimmung beim TV Bittenfeld: Das Team hat sein drittes Auswärtsspiel hintereinander in der 2. Handball-Bundesliga verloren, es unterlag beim EHV Aue im Erzgebirge mit 27:34. Das war’s erst mal mit dem positiven Punkteverhältnis.
Bittenfeld hat nun 8:8 Punkte auf dem Konto und findet sich auf dem neunten Tabellenplatz wieder. Damit ist die Euphorie nach dem gelungenen Start in die Liga schneller als erhofft aufgebraucht. Die Enttäuschung bei Mannschaft, Trainer und Fans über die unzureichende Leistung im Spiel gegen Aue ist entsprechend groß. Denn der TVB war mit großen Hoffnungen ins Erzgebirge gereist.
Doch das Schweikardt-Team tat im Spiel einfach zu wenig für einen Erfolg. Um Aue vor über 1000 Zuschauern in die Knie zu zwingen, fehlte den Bittenfeldern Leidenschaft, Kraft, Können und auch Jens Bechtloff, der mit Fieber angereist, unmittelbar vor Spielbeginn hatte passen müssen. Aues neuer Trainer Maik Nowak hatte sein Team vor dem Spiel auf das Unternehmen Klassenerhalt eingeschworen, und die Mannschaft gab alles.
Die Wucht und Aggressivität, mit der Aue das Spiel bestritt, überforderte das TVB-Team immer wieder. Bis zur 25. Minute ging es noch ganz gut. Bittenfeld blieb dran und ging auch selbst immer wieder in Führung. Patrick Rothe überzeugte mit platzierten Würfen und Anspielen, und Florian Schöbinger sowie Jürgen Schweikardt taten das ihrige dazu. Bittenfelds wirkungsvollster Spieler, Simon Baumgarten, vollendete sicher oder konnte nur durch Fouls gebremst werden, die zu Siebenmeter führten.
Dann, wie so oft in vergangenen Spielen, eine Schlüsselszene: Bittenfeld gelang es nicht, eine Überzahl taktisch zu nützen, dafür erzielte der Gegner mit einem und zwei Spielern weniger auf dem Feld zwei Tore. Halbzeitstand: 17:15 für die Auener Hausherren.

Nach vergebenem Siebenmeter brach das Team auseinander
Nach Wiederanpfiff wurde die Begegnung hektischer. Der TVB egalisierte zwar mehrfach einen Zwei- und Drei-Tore-Rückstand, aber es gelang ihm nicht, sein gewohntes Spiel aufzuziehen. In der 39. Minute scheiterte Jürgen Schweikardt mit einem Siebenmeter und vergab damit die Chance, die Bittenfelder Führung auf zwei Tore zum 23:21 auszubauen. Die Mannschaft begann danach auseinanderzubrechen. Betroffen war davon insbesondere Simon Baumgarten, der, obwohl kaum zu halten, viel zu wenig angespielt wurde.
Verzweiflungswürfe statt Spielaufbau waren jetzt das Mittel des TV Bittenfeld. Die letzten zehn Minuten waren nur noch Resignation. Am Ende stand’s 27:34.
Erfreulich immerhin war die Leistung des 19-jährigen Youngsters Patrick Kleefeld. Er kam für Jens Bechtloff in die Mannschaft und überzeugte auf Anhieb.

Viel Arbeit vor dem nächsten Auswärtsspiel
Auf die Trainer wartet nun einige Arbeit im Hinblick auf das nächste Auswärtsspiel am kommenden Samstag in Bietigheim. Das Team muss lernen, den Spielaufbau aus der gesicherten Deckung heraus zu gestalten. Von jetzt an lastet wegen der Punktesituation vor den Heimspielen erheblich mehr Druck auf dem TVB als bisher.

TV Bittenfeld: Hammelmann, Brodbeck; Schöbinger (2), Stump, Kleefeld (3), Heib, Schweikardt (8/5), Hoppe, Baumgarten (4), Rothe (8/2), Wehner, Coudoro, Bechtloff, Vetrovec (2)


20.10.2006 · Nur 40 gute Minuten werden uns nicht reichen

Das erste von drei Auswärtsspielen in Folge verloren die Bittenfelder Zweitliga-Handballer. In Aue sind die Chancen morgen größer als in Dormagen. Indes: Der TVB muss die lange Anfahrt ins Erzgebirge wegstecken. TVB-Trainer Günter Schweikardt wünscht sich mehr Konstanz im Spiel. „40 gute Minuten werden nicht reichen.“

...... Berufsbedingt die ganze Woche nicht trainiert hat Adrian Wehner. Dabei bräuchte gerade der Rückraumspieler seine Trainingseinheiten, blieb er doch in dieser Zweitliga-Saison bisher weit unter seinen Möglichkeiten.

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung - 20.10.2006 - Thomas Wagner

Sebastian Stump
Sebastian Stump

15.10.2006 - TV Bittenfeld unterliegt im Spitzenduell
Im Westen nichts Neues: Die Quasi-Profis zu stark

Es lief wie neulich in Essen: Die Zweitliga-Handballer des TV Bittenfeld haben auch ihr zweites Gastspiel tief im Westen bei einem der Aufstiegskandidaten verloren - immerhin, die Mannschaft verkaufte sich beim 32:39 vor 1600 Zuschauern respektabel und bisweilen spektakulär.
Nach der Niederlage bei Tusem Essen mussten die Bittenfelder ein weiteres Mal erkennen, dass es für sie im Westen, wo Vereine wie Dormagen oder Essen mit profiähnlichen Strukturen arbeiten, nichts zu holen gibt.
Trotzdem hatten sie ihre Chancen. Im Angriff wurden jedoch klarste Torchancen, selbst bei einer Überzahl von sechs gegen vier, nicht genutzt. Die rechte Angriffsseite, sonst immer für einige Tore gut, fand diesmal so gut wie keine Bindung zum Spiel.
Und als Spielmacher Jürgen Schweikardt wegen eines unglücklichen Foulspiels in der 48. Spielminute disqualifiziert wurde, war die Begegnung so gut wie entschieden, obwohl sich Patrick Rothe und Jens Bechtloff immer mehr steigerten. Die beiden erzielten zusammen 17 Tore und waren gemeinsam mit Simon Baumgarten, sechs Treffer, die herausragenden Spieler beim TVB. Sie zeigten alles, was ein Handballspiel attraktiv macht: Rückhandanspiele an den Kreis, Kempa-Tricks, Dreherwürfe von Linksaußen. . . aber das reichte an diesem Tag gegen die cleveren Dormagener nicht. Letztlich vergaben die Bittenfelder einige klare Chancen zu viel.
Auch die Deckung stieß an ihre Grenzen. Weil sie nicht immer kompakt stand, machte sie es den Hausherren zu einfach, aus der zweiten Reihe zum Torerfolg zu kommen. Hinzu kam, das der 60-minütige Dauerstress im Tor bei Keeper Hammelmann zu Ermüdungserscheinungen führte und er einige Distanzwürfe reaktionslos passieren lassen musste.
Für das TVB-Team gilt: Es muss sich sowohl im Angriff beim Spielaufbau als auch in der Abwehr mehr disziplinieren, damit es sich durch überflüssige Hinausstellungen nicht permanent selber schwächt.
Und ganz wichtig: Bei Überzahlsituationen muss das Team seine zweifellos vorhandene taktische Spielkompetenz besser ausspielen und erfolgreiche Abschlüsse vorbereiten.
Allein in den zwei Minuten, in denen Simon Baumgarten, durch ein unnötiges Foulspiel verursacht, auf die Bank musste, kassierte der TVB vier Treffer zum 14:10 in der 21. Minute. Und als Dormagen nur mit vier Mann auf dem Feld stand, warf nicht Bittenfeld die Tore, sondern Dormagen zwei zum 32:26-Spielstand.
Dabei hatte die Bittenfelder Mannschaft das Handicap, ohne Jens Baumbach (krank) und Neuzugang Jan Vetrovec (verletzt) sowie Torhüter Markus Brodbeck (ebenfalls verletzt) antreten zu müssen, eigentlich erstaunlich gut weggesteckt. Umso ärgerlicher war, dass die Mannschaft sich durch mangelhafte Chancenverwertung und immer wieder auftretende Unkonzentriertheiten sowie durch fünf Zwei-Minuten-Zeitstrafen um ein deutlich besseres Ergebnis brachte.
Für das kommende Spiel in einer Woche in Aue gilt es nun, die Vorbereitung auf dieses wichtige Match so zu gestalten, dass ein Erfolg möglich wird und nicht an den Schwächen von Dormagen scheitert.

TV Bittenfeld: Hammelmann; Brodbeck, Schöbinger (2), Stump (1/1-1), Bechtloff (7), Heib (1), Schweikardt (4), Hoppe, Baumgarten (6), Rothe (10/4-4), Wehner, Coudoro (1).

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung

Simon Baumgarten
Simon Baumgarten

08.10.2006 · TV Bittenfeld - TV Kirchzell 36:32

Simon Baumgarten spielte wie entfesselt: 13 Tore ... / Gutes Heimdebüt von Jan Vetrovec

Spieler, Trainer, Freunde, Bekannte - nach der Zweitliga-Handballpartie gegen den TV Kirchzell wollte jeder Simon Baumgarten vom TV Bittenfeld die Hand drücken. 13 Tore hatte der beste Mann auf dem Feld zum 36:32-Erfolg seiner Mannschaft beigesteuert. Auch das Team insgesamt zeigte eine gute Leistung, auch wenn nicht immer alles rundlief.
Der Sieg des TVB in dem sehenswerten Zweitligaspiel war verdient. Besonders in Halbzeit zwei beherrschte die Mannschaft ihren Gegner klar, stand sicher in der Abwehr und zeigte spektakuläre Spielzüge, oft von Baumgarten erfolgreich abgeschlossen. Besonders im Blickpunkt stand neben dem Kreisläufer der Neue beim TVB, Jan Vetrovec. Er bot ein überzeugendes Heimdebüt: schnell bei Tempogegenstößen, wachsam in der Abwehr, erzielte vier wichtige Treffer.
So positiv der Gesamteindruck war - die Mannschaft leistete sich zwischendurch auch unnötige Schnitzer. Überzahlsituationen wurden leichtsinnig vertändelt, klare Tormöglichkeiten vergeben, Anspiele kamen zu ungenau. Dadurch brachte sich der TVB einige Male selbst in Bedrängnis und kassierte Tore nach Gegenstößen. Allerdings waren die Auszeiten, die sich der Gastgeber genehmigte, nur kurz, der Sieg des Teams war daher nie gefährdet.
In der ersten Halbzeit hatte Kirchzell das Spiel zunächst offen gehalten, zu Beginn der achten Minute stand’s 5:5. Dann allerdings zog Bittenfeld das Tempo an, brachte damit den offensiven Deckungsverband des Gegners durcheinander und zog bis zur 12. Minute auf 10:5 davon. Für den entnervten Thomas Bolling schickte Gäste-Coach Gottfried Kunz den starken Julian Lahme zwischen die Pfosten.
Vier Minuten lang stand es 13:9 für den TVB, ehe sich die Teams wieder daran erinnerten, dass Handball ein Spiel ist, in dem es um Torewerfen geht. Allerdings traf der TVB nur einmal, Adrian Wehner und der durchwachsen agierende Jürgen Schweikardt schlossen danach mehrmals zu überhastet ab. Kirchzell kam, nicht zuletzt durch den in dieser Phase glänzenden Bernd Roos, auf 15:16 heran. Sekunden vor der Pause erzielte Baumgarten das wichtige 17:15.
In Hälfte zwei lief es vorwiegend prächtig für Bittenfeld, auch weil Markus Brodbeck, in der 38. Minute für Maik Hammelmann gekommen, sehr gut hielt und dem nun doch schon etwas älteren TVK-Leistungsträger Roos zunehmend die Puste auszugehen schien. Die Hausherren bauten ihren Vorsprung über 24:18 (41.) auf 28:20 aus (44.). Hätte Bittenfeld in der folgenden Überzahlsituation besser gspielt, wäre die Führung noch um einiges höher ausgefallen.
Von der 50. Minute an ließ es Bittenfeld wieder etwas an der Konzentration vermissen, der Gegner war aber nicht in der Lage, das Spiel zu drehen. Näher als bis auf vier Tore kam Kirchzell nicht mehr heran. Die Gastgeber verwalteten den Vorsprung am Schluss clever. Die letzten beiden Treffer für den TVB machte, fast schon logisch, der überragende Mann des Abends: Simon Baumgarten. 36:32 hieß es am Ende. Bittenfeld hat damit eine makellose Heimbilanz in der 2. Bundesliga.

TV Bittenfeld: Brodbeck, Hammelmann; Schöbinger (3), Vetrovec (4), Stump, Bechtloff (4), Heib, Schweikardt (7), Hoppe, Baumbach (1), Baumgarten (13), Rothe (4/2), Wehner, Coudoro, Lechner

TV Kirchzell: Lahme, Bolling, Ehrich; Hetkamp (6), Hess, Frank, Kirchmann (3), Roos (7/2), Eck (2), Volk (4), Hauk (4), Lang, Jost, Schmeißer (6), Hauptmann

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung - Mathias Schwardt


30.09.06 · TUSEM Essen - TV Bittenfeld

Au weia - das tut weh, zumindest als nacktes Ergebnis. In der 2. Handball-Bundesliga unterlag der TV Bittenfeld vor 1800 Zuschauern dem meisterlich aufspielenden Titelfavoriten TUSEM Essen mit 30:45 (13:21). Dennoch: Der TVB erntete viel Lob.

Dabei war es gerade der Aufsteiger aus Bittenfeld, dessen offensive Spielweise nicht nur ein attraktives Spitzenspiel - Tabellenerster gegen Tabellendritter - produzierte, sondern der die Gastgeber zu einer Klasse-Leistung zwang. TUSEM Essen, in der noch jungen Serie ohne Punktverlust an der Tabellenspitze, zeigte nach seinem überraschenden Pokalaus am Mittwoch gegen den Spitzenreiter der 2. Bundesliga Nord, Stralsund, nunmehr gegen Bittenfeld wieder eine erstligareife Leistung.
Und auch das TVB-Team muss sich nicht verstecken und bewies einmal mehr seine spielerische Klasse. Trotz der zahlenmäßig deutlichen Niederlage gab es viel Lob und Komplimente aus berufenem Mund für das junge Sturm- und Drang-Team, insbesondere vom deutschen Nationalspieler und Zweimeter-Riesen Mark Dragunski.
Über 1800 Zuschauer, darunter etwa 50 TVB-Fans, die den weiten Weg nach Essen und zurück (rund 1000 Kilometer) nicht scheuten, waren begeistert, verlief doch bereits der Auftakt so richtig nach ihrem Geschmack. In der ersten Minute hämmerte Evars Klesniks, mit insgesamt acht Toren einer der Essener Riesen und Leistungsträger, den Ball zum 1:0 in die Maschen - der Bittenfelder Keeper Brodbeck hatte keine Chance. Im Gegenangriff antwortete Jürgen Schweikardt mit dem 1:1, dem Rechtsaußen Sebastian Stump sofort das 2:1 für den TVB folgen ließ. Sergio Casanova, der Essener Internationale, glich aus. Eryk Kaluzinski, ein weiterer Internationaler, brachte Essen 3:2 in Führung. Simon Baumgarten ließ nach einem intelligenten Anspiel von Florian Schöbinger das 3:3 folgen. Wieder brachte Stump Bittenfeld in Führung (3:4). Dann Sprechchöre, rhythmisches Klatschen - der erste Auftritt des an diesem Tage mit seinen acht Toren und seiner Spielübersicht überragenden deutschen Nationalspielers und Zweimeter-Mannes Mark Dragunski: Wie lästige Schnaken schüttelte er die Bittenfelder Deckungsspieler ab und wuchtete den Ball zum 4:4 ins Netz.
Die Halle tobte, dabei waren erst sechs Minuten gespielt. Der TVB antwortete erneut: Rothe stieg hoch und knallte den Ball zum 5:4 für die Gäste unter die Latte. Erneuter Ausgleich Essen, durch Siebenmeter, dem wiederum die Führung für Bittenfeld durch einen ebenfalls verwandelten Siebenmeter von Schweikardt folgte. Baumgarten wurde unfair gestoppt - 6:5 für Bittenfeld.
Und wieder fiel der Ausgleich für Essen durch Casanova, und im Gegenzug trug sich in der zwölften Minute eine aus Bittenfelder Sicht für den weiteren Verlauf des Spiels wohl spielentscheidende Szene zu: Rothe täuschte an, sprang hoch, landete bei seinem Drehwurf unglücklich auf dem Fuß, knickte um und blieb minutenlang liegen. Der TVB war geschockt, Essen unbeeindruckt und baute die Führung über 10:6, 14:7, 15:10, 17:12 auf 21:13 zur Pause aus.
Wieder auf dem Spielfeld, stellte TVB-Trainer Günter Schweikardt sein Team auf eine 3:3-Deckung um, mit der variablen 4:2. Die Mannschaft wollte das Spiel mit aller Macht mit dieser offensiven Ausrichtung wieder in den Griff bekommen und gewinnen. Es half nichts, obwohl Adrian Wehner im weiteren Verlauf des Spieles immer stärker wurde. Das Essener Team zeigte an diesem Tag einfach Klasse und Rasse, hielt auch dem Bittenfelder Tempohandball stand und unterstrich seine Erstliga-Ambitionen nicht nur mit dem zehnfachen Etat von Bittenfeld. Nur wenige Erstliga-Vereine hätten an diesem Tag gegen die Essener gewonnen. Diese Erkenntnis relativiert die hohe Niederlage der Bittenfelder und lässt das Ergebnis in den Hintergrund treten.
Für TVB-Neuzugang Jan Vetrovec von der SG Leutershausen war diese Niederlage natürlich kein gelungener Einstieg. Aber es kommen jetzt noch genügend Heimspiele, in denen er sein Können beweisen kann;so beim nächsten Heimspiel gegen den TV Kirchzell am Sonntag in der heimischen Gemeindehalle in Bittenfeld.

TUSEM Essen: Thihanovs, Busjan, Eylers; Sharnikau (4), Dragunski (8), Sigfusson (5/1), Schmetz (4/2), Kalinowski, Busjkan (2), Bondar (2), kaluzinski (1), Klesniks (8), Schütte (1), Casanova (6), Reiners (4).

TV Bittenfeld: Brodbeck, Hammelmann; Schöbinger (1), Vetrovec (1), Stump (2), Bechtloff (3), Heib (5/2), Schweikardt (4/1), Hoppe (1), Baumgarten (4), Rothe (1), Wehner (8), Coudoro, Baumbach.

24.09.2006 · TV Bittenfeld - 1. SV Concordia Delitzsch 31:30
6:2 Punkte - TVB fährt entspannt nach Essen

Das war nervenaufreibend: Im vierten Spiel der 2. Handball-Bundesliga besiegte der TV Bittenfeld den Erstliga-Absteiger SV Concordia Delitzsch mit 31:30 (16:14). Diesmal hatte der Neuling das Glück, das ihm am Mittwoch in Ludwigsburg gefehlt hatte. Ein wichtiger Sieg war’s vor dem Spiel bei Tabellenführer Tusem Essen, zu dem der TVB mit 6:2 Punkten anreist.
Kräftig durchschnaufen hieß es für die Bittenfelder nach 60 aufreibenden Minuten mit etlichen guten wie auch schwächeren Phasen. Während rund 800 TVB-Fans den dritten Sieg des Aufsteigers feierten, saßen die Delitzscher ziemlich betröppelt da: Der Erstliga-Absteiger musste seine dritte Niederlage mit einem Tor Differenz einstecken. Mit 1:7 Punkten sitzt die Concordia erst mal auf dem drittletzten Platz fest.
So schlecht indes sind die Delitzscher bei Weitem nicht - im Gegenteil: Gestern zeigte auch die neu formierte Mannschaft über weite Strecken, dass sie einiges drauf hat. So hatten die Bittenfelder über 60 Minuten hinweg immense Probleme, die Deckung der Gäste auszuhebeln. SV-Trainer Uwe Jungandreas ließ die rechte Bittenfelder Angriffsseite offensiv decken. Patrick Rothe war damit die Wirkung gänzlich genommen, und das zuletzt flüssige Kombinationsspiel des TVB geriet oft ins Stocken.
Bittenfeld startete - anders als in Ludwigsburg - nervös, schwächelte im Torabschluss und leistete sich Fehlabspiele. Konsequenz war die verdiente 7:4-Führung für Delitzsch nach zwölf Minuten. Zudem bekam die TVB-Abwehr die Delitzscher Rückraumspieler Hannes Lindt und Vladimir Maltsev nur mühsam unter Kontrolle.
Besser wurde es, als der TVB die Torhüter tauschte. Maik Hammelmann fand gut in die Partie. Adrian Wehner zeigte sich nach zuletzt eher durchwachsenen Leistungen stark verbessert und traute sich einiges zu. Jürgen Schweikardt, der gute wie auch überhastete Szenen hatte, sorgte mit dem vierten TVB-Tor in Folge für die 14:12-Führung (26.). Mit der Halbzeitsirene schaffte Sebastian Stump per Heber den 16:14-Halbzeitstand.
Nach der Pause ging’s zunächst weiter wie bisher. Überhastete Aktionen wechselten sich mit guten ab. Nicht eben zur Beruhigung des Spiels trugen die Schiedsrichter Klaus Maier und Franz Stehle bei, die etliche merkwürdige Entscheidungen trafen - auf beiden Seiten indes.
20:18 führte der TVB nach 38 Minuten, gab diesen Vorsprung aber binnen fünf Minuten mit sechs Gegentreffern in Folge zum 20:24 - teilweise in Überzahl - wieder ab. Für den TVB war’s eine ganz kritische Phase im Spiel, aus der er sich aber rasch wieder befreite. Jens Bechtloff traf per Konter zum 24:24 (47.). Neun Minuten vor dem Ende hatte sich der Gast die Führung beim 28:26 erneut zurückgeholt. Der inzwischen wieder eingewechselte Markus Brodbeck hielt im Anschluss einen Siebenmeter, dann rettete er nach einem Kullerball akrobatisch auf - oder hinter (?) - der Linie. Eine wichtige Szene, in der die Schiedsrichter auch auf Tor hätten entscheiden können.
Bechtloffs 30:29 in der 56. Minute bedeutete die erste Bittenfelder Führung seit dem 20:19 (38.). Die Fans in der Gemeindehalle tobten, mussten aber bis zur Schlusssirene zittern. Die letzten beiden Minuten spielte der TVB nach der 31:29-Führung in Unterzahl. Und mit ein bisschen Dusel rettete der Aufsteiger den 31:30-Sieg über die Zeit.

TV Bittenfeld: Brodbeck, Hammelmann; Schöbinger (2), Stump (2), Bechtloff (4), Heib, Schweikardt (10/6), Hoppe (2), Baumbach, Baumgarten (3), Rothe (2/1), Wehner (5), Coudoro (1).

SV Concordia Delitzsch: Fitilev, Huhnstock; Löffler, Meiner (1), Voigt (3), Streitenberger (1), Oehlrich (1), Hummel (3), Lindt (9), Kawada, Jungandreas (1), Maltsev (8), Bergelt (3), Jacob, Strübin.

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung - Thomas Wagner

Adrian Wehner
Adrian Wehner

20.09.2006 · Viel zu viele Fehler, vermeidbare Pleite
Bundesliga: SG Ludwigsburg - TV Bittenfeld 29:28 (14:14)

Irgendwann musste sie ja kommen, die erste Niederlage für Aufsteiger TV Bittenfeld in der 2. Handball-Bundesliga. Die Enttäuschung bei Spielern und Trainer nach dem 28:29 bei der SG HBR Ludwigsburg war dennoch riesengroß: Der dritte Sieg im dritten Spiel wäre möglich gewesen. Doch die Mannschaft machte zu viele Fehler und schlug sich damit selbst.

Denn die SG HBR Ludwigsburg, ein oft genannter Aufstiegsmitfavorit, war alles andere als ein übermächtiger Gegner. Zeitweise war in der Rundsporthalle mehr Bewegung auf den mit 1800 Zuschauern besetzten Rängen als im Spielaufbau der Hausherren. Die hatten anscheinend wenig Interesse daran, ihren Kreisläufer ins Match einzubeziehen. Stattdessen verstrickte sich die SG vorzugsweise in Einzelaktionen.
Zu Beginn hatte das Team damit wenig Erfolg. Zu stark startete der TVB mit Unterstützung der etwa 600 mitgereisten Fans: Halali-Handball, schnell, druckvoll, kombinationssicher. Schnell führten die Gäste mit 7:3 (10.), auf Ludwigsburger Seite herrschte Ratlosigkeit, die 6:0-Deckung wurde durcheinandergewirbelt. Das Manko im Bittenfelder Spiel, das sich später noch verschärfen sollte: die mangelnde Torausbeute, auch bei Siebenmetern. Dennoch führten die Mannen zur 18. Minute mit 10:6. Und dann war einfach Schluss.
Acht Minuten lang kamen die Gäste zu keinem Torerfolg mehr, gleichzeitig ging die Aggressivität in der Abwehr flöten. Vier Minuten vor der Pause glich die SG zum 10:10 aus. Die Hereinnahmen des starken finnischen Nationalspielers Andreas Rönnberg und des Torhüters Benjamin Krotz für den glücklosen Tobias Heger machten sich bezahlt. Es blieb zwar beim Hang zu Einzelaktionen. Doch weder TVB-Abwehr noch Torhüter Markus Brodbeck kamen mit den Gewaltwürfen des Finnen und, mehr noch, des baumlangen Gunnar Dietrich zurecht. Zur Pause hieß es 14:14.
Die meisten VIPs waren noch nicht vom Schaschlik-Essen auf die Ehrentribüne zurückgekehrt, da hatte Ludwigsburg schon drei Treffer erzielt. Die Bittenfelder holten zwar auf und blieben dran, es gelang ihnen aber nicht mehr, an die starke Phase in der ersten Halbzeit anzuknüpfen. Zudem wurden zahlreiche Angriffe zu überhastet abgeschlossen. Auch der zuletzt überragende Jürgen Schweikardt warf zu oft aus aussichtslosen Positionen.

Verschlepptes Tempo, Einfallslosigkeit im Aufbau

Das Derby war weiterhin spannend, aber nicht hochklassig. In Sachen Geschwindigkeit glich sich die TVB-Mannschaft dem Gegner an - und opferte somit ihren größten Trumpf, das Tempospiel. Stattdessen begann Einfallslosigkeit zu herrschen, in der Deckungsarbeit fehlte obendrein die Konsequenz. Ein Fehler, den insbesondere Rönnberg und Dietrich, mit insgesamt zehn Treffern bester Werfer auf dem Feld, gnadenlos bestraften. Selbst als Letzterer von Jürgen Schweikardt in Manndeckung genommen wurde, änderte das nichts an der Gefährlichkeit des Angreifers. Im TVB-Tor versuchte sich von der 37. Minute an Maik Hammelmann, machte wie Brodbeck eine gute Partie, doch eben auch nicht mehr.
In der 54. Minute führten die Gastgeber erstmals mit drei Treffern (28:25). Die Schlussphase war dramatisch. Beim Stand von 29:26 für die SG (58.) schien das Spiel gelaufen zu sein. Bittenfeld nutzte jedoch zwei leichte Fehler der Gastgeber zum Doppelschlag aus - 28:29. Mit der Schlusssirene bekamen die Gäste noch einen Freiwurf zugesprochen, den Jürgen Schweikardt in die Mauer setzte. Die erste Niederlage des TVB in der 2. Bundesliga war perfekt.

TV Bittenfeld: Brodbeck, Hammelmann; Schöbinger (2), Stump, Bechtloff (3), Heib (1/1), Schweikardt (4), Hoppe (2), Baumbach, Baumgarten (5), Rothe (8/3), Wehner (2), Coudoro (1).
SG HBR Ludwigsburg: Heger, Krotz; Hinz, Rönnberg (6/1), Brandt (1), Klaus, Bauer (2), Jungwirth (3), Freudl (3), Matschke (1), Dietrich (10), Abend (1), Haller (1), Morgant (1).


Bietigheimer Zeitung
Zehn Treffer! Dietrich ballert HBR Ludwigsburg zum 29:28-Sieg gegen den Aufsteiger TV Bittenfeld
In den letzten Sekunden wurde es nochmal ganz, ganz eng für die HBR Ludwigsburg gestern Abend im Spiel der Zweiten Handball-Bundesliga gegen den mit zwei Siege gestarteten Aufsteiger TV Bittenfeld. 58 Sekunden vor Schluss führten die Ludwigsburger vor 1.800 Zuschauern in der Rundsporthalle mit 29:26, kassierten noch zwei Tore und mussten nach dem Abpfiff noch um den zweiten Heimsieg bangen, denn der Bittenfelder Jürgen Schweikardt durfte noch zum Freiwurf antreten. Der Ball landete aber in der Abwehrmauer der Gastgeber. Matchwinner bei der HBR war vor allem Gunnar Dietrich mit zehn Toren aus dem Rückraum, auch Andreas Rönnberg erzielte fünf seiner sechs Tore aus der Distanz. Einen großen Anteil am knappen 29:28-Sieg hatte auch HBR-Torhüter Benjamin Krätz, der nach 15 Minuten Tobias Heger nach zehn Gegentreffern abgelöst hatte.

Die Bittenfelder legten in den ersten 20 Minuten einen ganz heißen Tanz aufs Parkett, brachen ein ums andere Mal mit ihren blitzschnellen Gegenangriffen durch und schossen Tor um Tor, führten nach elf Minuten mit 8:5. Nach dem 10:6 kam vor allem Rönnberg auf Touren, erzielte drei Treffer in Folge und trug so zum 10:10-Ausgleich bei. Die Bittenfelder schafften in 15 Minuten nur noch zwei Treffer, führten kurz vor der Pause aber beim 14:13 nochmals. In der zweiten Halbzeit zog die HBR ruck-zuck vom 14:14 auf 17:14 davon, doch der TVB blieb dran, vergab aber drei Siebenmeter. Erst als Patrick Rothe den Ball bei den Siebenmetern in die Hand nahm, klappte es auch vom Strich dreimal. Die Partie blieb spannend, mehr als zwei Tore Abstand schafften die Ludwigsburger nicht, lagen beim 22:23 wieder zurück. Erst als sich die Mannschaft von Trainer Groener vom 25:25 auf 28:25 und dann auf 29:26 absetzen konnte, schien die Partie gelaufen, bis der Aufsteiger nochmals rankam.

VON CLAUS PFITZER

16.09.2006 · Der Neuling knackte die beste Abwehr der Liga:
TV Bittenfeld - Oftersheim-Schwetzingen 37:34

Die Heimpremiere des TV Bittenfeld in der 2. Handball-Bundesliga ist furios geglückt: In einer hochklassigen und rassigen Partie besiegte der Aufsteiger den Vorjahresvierten HG Oftersheim-Schwetzingen vor 900 Zuschauern mit einer famosen Leistung verdient mit 37:34 (18:15).

Reichlich blass um die Nase saß Jürgen Schweikardt noch lange nach dem Schlusspfiff am Spielfeldrand. Wegen einer Grippe hatte der Spielgestalter des TV Bittenfeld die ganze Woche über nicht trainiert, am Samstag jedoch trieb er seine Mannschaft mit einer überragenden Leistung zum Sieg gegen den klaren Favoriten.
Kein Team kassierte in der vergangenen Zweitliga-Saison weniger Gegentreffer als die HG Oftersheim-Schwetzingen. Ihre offensive und aggressive Deckung und ihr schnelles Spiel nach vorne sind gefürchtet. Am Samstag indes traf die HG auf einen hervorragend eingestellten Gegner, körperlich topfit und ungemein selbstbewusst. Der TVB ging das hohe Tempo der Oftersheimer mit und ließ sich auch von der harten Gangart der Gäste und den mitunter seltsamen Entscheidungen der Schiedsrichter Matthias Knapp und Martin Puchinger nicht aus der Ruhe bringen.
Große Probleme hatte die HG mit dem Bittenfelder Kreisläufer Simon Baumgarten, der oft nur mit unfairen Mitteln zu bremsen war. Jürgen Schweikardt verwandelte sämtliche sieben Siebenmeter und war auch aus dem Spiel heraus ein sicherer Schütze.
Die große Stärke der Bittenfelder war wieder einmal die mannschaftliche Geschlossenheit. Schweikardt musste sich logischerweise immer wieder Pausen gönnen, das Spiel des TVB litt allerdings nicht darunter. Wie schon beim Saisonauftakt in Gelnhausen zeigte der quirlige Alexander Heib im Rückraum eine starke Leistung. Ihn bekam die Deckung der HG nie in den Griff.
Nach zehn Minuten führte Bittenfeld mit 6:5. Was die Gäste draufhaben, zeigten sie in den folgenden fünf Minuten. Angeführt von Spielgestalter Tobias Job und mit den treffsicheren Linksaußen Axel Buschsieper und Matthias Conrad aus dem Rückraum holte sich die HG beim 10:7 die Führung.
Vom Rückstand jedoch ließen sich die Bittenfelder wie schon in Gelnhausen nicht beeindrucken und zogen erstaunlich abgeklärt ihr Spiel durch. Vier Minuten vor der Pause holte sich der Aufsteiger die Führung zurück (13:12). Großen Anteil daran hatte Torhüter Maik Hammelmann. Überhaupt waren die Keeper ein weiterer Trumpf des TVB: Hammelmann und Markus Brodbeck stachen Bastian Rutschmann und Mathias Lenz klar aus. In der hitzigen Schlussphase der ersten 30 Minuten sorgte Adrian Wehner für das 18:15.

Wackelkniff und Kempa-Trick: ein hochklassiges Spiel

Hochklassig ging’s auch nach dem Wechsel weiter. Heib wackelte zweimal die Gästedeckung aus, Baumgarten lupfte den Ball über Rutschmann hinweg ins Tor, Jens Bechtloff traf per Kempa-Trick. Beim 28:23 (43.) tobte die Gemeindehalle - und Gästetrainer Wilfried Job. Der Coach brachte jetzt den Ex-Oßweiler Matthias Rohr als Abwehrstabilisator. Rohr war aber nur ein paar Sekunden auf dem Feld, da musste er auch schon eine von insgesamt sieben Zeitstrafen für die HG absitzen. Zum Vergleich: Lediglich dreimal saßen TVB-Spieler auf der Strafbank.
Trotz des deutlichen Rückstands gab sich der Gast nicht geschlagen und war beim 30:29 (49.) wieder im Spiel. Der TVB schlug zurück, doch Jürgen Schweikardts 34:31 drei Minuten vor dem Ende war noch nicht die Entscheidung. Zwei Minuten vor Schluss vergab Cedric Coudoro, der wie Adrian Wehner nicht seinen besten Tag erwischt hatte, in aussichtsreicher Position. Job schaffte das 34:33.
60 Sekunden vor Schluss bremste die Gästedeckung Jürgen Schweikardt regelwidrig. Der Gefoulte übergab an Patrick Rothe. Und auch der Linkshänder zeigte keine Nerven, verwandelte zum 35:33. Weil Boris Meiser im Gegenzug für den erneuten Anschluss sorgte, mussten die Bittenfelder weiter zittern. Doch Rothe und Bechtloff machten in den letzten 30 Sekunden alles klar zum 37:34-Sieg.

TV Bittenfeld: Brodbeck, Hammelmann, Schöbinger (1), Stump, Bechtloff (5), Heib (6), Schweikardt (13/7), Hoppe (2), Baumbach, Baumgarten (4), Rothe (5/1), Wehner (1), Coudoro.

HG Oftersheim-Schwetzingen: Rutschmann, Lenz; Buschsieper (7), Conrad (7), Weißling, Sauer (3/3), Job (5), Wilbrandt (3), Zwißler, Rohr (1), Meiser (7), Mauer, Litzinger (1), Polifka.
Quelle: Waiblinger Kreiszeitung - Thomas Wagner

11.09.2006 - 2. Bundesliga: 1. Auswärtsspiel in Gelnhausen

Kühle Spieler und heiße Fans
TV Gelnhausen – TV Bittenfeld 32:36 (17:15)
Von: Steffen Lehle

Welch ein Auftakt für den TV Bittenfeld in der 2. Handball-Bundesliga: Beim TV Gelnhausen knüpfte der Neuling dort an, wo er in der Regionalliga aufgehört hatte. Nach einem – verständlicherweise – nervösen Start und dem 15:17-Rückstand zur Pause drehten die Bittenfelder auf. Mitte der zweiten 30 Minuten hatten sie den Gegner im Griff – und die rund 100 TVB-Fans die Gelnhäuser Halle. Am Ende stand ein souverän herausgespielter 36:32-Sieg beim Vorjahreszwölften. Herausragend beim TVB: Torhüter Markus Brodbeck, Simon Baumgarten und Patrick Rothe. Überraschend sein Comeback feierte Jens Baumbach, der erst seit einer Woche wieder im Training steht.
Man spürt schon, dass der eine oder andere besonders nervös ist.“ Rainer Heib aus der Vorstandsriege des TV Bittenfeld beobachtete die Spieler beim Warmmachen vor ihrem ersten Zweitliga-Auftritt ganz genau. An Heibs Prognose fürs Spiel änderte der Seelenzustand der Spieler allerdings nichts: „Wir gewinnen mit drei Toren Differenz.“ Von Nervosität indes war beim TVB zunächst nichts zu spüren. Der Aufsteiger ließ sich auch von der ungewöhnlich offensiven Deckung des TV Gelnhausen nicht irritieren und führte nach fünf Minuten mit 4:2. Anschließend jedoch kamen die Bittenfelder etwas aus dem Rhythmus. Gleich drei mehr oder weniger unnötige Zeitstrafen saßen Cedric Coudoro, Sebastian Stump und Florian Schöbinger ab. Zudem war die TVB-Abwehr gegen den wurfgewaltigen Marian Tasso meist viel zu spät dran. Ins Hintertreffen gerieten die Bittenfelder aber erst nach 22 Minuten (10:11). Der Angriff des TV Gelnhausen verbreitete nicht gerade Angst und Schrecken, wirkte bisweilen etwas bieder. Nur wenn’s schnell nach vorne ging, gab’s die eine oder andere Lücke in der Gästeabwehr. Mit seinem dritten Treffer in Folge besorgte der mit zunehmender Spieldauer immer stärker werdende TVB-Kreisläufer Simon Baumgarten vier Minuten vor der Pause die 15:13-Führung. Dieses Polster verspielte der Gast durch drei Fehlwürfe und ein Fehlabspiel leichtfertig. Gelnhausen nahm die Einladungen an, erzielte vier Tore in Folge zum 17:15-Halbzeitstand. Der TVB indes kam rasch wieder ins Spiel zurück. Jürgen Schweikardt und Florian Schöbinger glichen binnen einer Minute aus. Nach 39 Minuten schaffte Jens Bechtloff beim 25:24 die erste Bittenfelder Führung seit dem 15:14 – es war die Initialzündung zur fulminanten Schlussviertelstunde. Beim 24:27-Rückstand seiner Mannschaft versuchte der Gelnhäuser Trainer Sergej Budanow mit einer Auszeit wieder Ordnung ins Spiel zu bringen. Die Bittenfelder waren jedoch nicht mehr zu halten. Torhüter Markus Brodbeck kam immer besser ins Spiel und wurde zum großen Rückhalt. Die TVB-Deckung stand kompakt, zwang Gelnhausen immer wieder zu unkonzentrierten Würfen. Und Baumgarten war am Kreis – immer wieder glänzend eingesetzt vom TVB-Rückraum – nicht mehr zu bändigen. Beim 32:28 durch Adrian Wehner (51.) führte der Gast erstmals mit vier Toren – und Gelnhausen gingen überraschend die Kräfte aus. Bei Bechtloffs Heber zum 34:28 vier Minuten vor dem Ende r die Halle längst fest in der Hand der rund 100 Bittenfelder Fans und die Entscheidung gefallen. In den letzten Minuten ließen es die Bittenfelder im Gefühl des sicheren Sieges etwas zu locker angehen, so dass Gelnhausen die Niederlage beim 32:36 erträglicher gestaltete. Beinahe also hätte Rainer Heib richtig gelegen mit seinem Tipp.

TV Gelnhausen: Camdic, Zimmermann; Grunwaldt (1), Pilgrim, Hildebrand (5), Deinet (4), Djurdejevic (2), Justus (1), Schwaab (1), Schindler (2), Lisiecki (3), Freiwald (1), Zimmermann, Hubbert (5/2), Tallo (7).

TV Bittenfeld: Brodbeck, Hammelmann; Schöbinger (3), Schweikardt (8/4), Heib (1), Hoppe, Baumbach, Rothe (8), Wehner (2), Stump, Bechtloff (4), Coudoro (2), Baumgarten (8).

2. Bundesliga Süd: Auftaktniederlage für TVG gegen Aufsteiger Bittenfeld - Große Defizite in Abwehrarbeit und Spielgestaltung
Frank Kaminski GELNHAUSEN. Ernüchterung beim TV Gelnhausen: Anstatt zwei fest einkalkulierte Punkte einzuspielen, hat der Handball-Zweitligist zum Saisonauftakt in eigener Halle gegen den Aufsteiger TV Bittenfeld ernst zu nehmende Defizite offenbart. Größten Anlass zur Sorge bei der 32:36 (17:15)-Niederlage gab die wacklige Defensive. Dieses Fazit schmeckte den meisten der TV Gelnhausen -
TV Bittenfeld 32:36
knapp 700 Zuschauer nicht: Aufsteiger Bittenfeld reichte eine grundsolide Teamleistung, um verdient zwei Punkte aus der Barbarossastadt mitzunehmen. Für Gelnhausen waren die 60 Minuten dagegen eine große Enttäuschung, deckten die gut harmonierenden Schwaben doch elementare Defizite in der Abwehrarbeit und in der Spielgestaltung auf. Vor allem der Gelnhäuser Mittelblock hatte keinerlei Stabilität: Krzysttof Lisiecki und Christian Hildebrand konnten keine Gegenwehr von Wert organisieren, aber auch Florian Schindler hatte nichts konstruktives beizusteuern. Der starke TVB-Kreisläufer Baumgarten und der engagierte Rückraumschütze Rothe verschafften sich deshalb mit Leichtigkeit Platz, um insgesamt 16 Treffer zu erzielen.
Dass die Gastgeber an diesem Abend auch gedanklich viel zu langsam waren, offenbarten die zahlreichen Abpraller, die fast allesamt wieder in des Gegners Händen landeten und im Nachsetzen auch meist zu Gegentreffern führten. \"Das war schlimm, das ist nicht zu verzeihen\", brandmarkte Trainer Sergej Budanow diese Nachlässigkeiten in puncto Konzentration als besonders arg.
Aber auch im Vorwärtsgang klappte vieles nicht nach Wunsch. Den wuchtigen Marian Tallo drängte es einmal mehr zu schnellen Torabschlüssen - ein Tatendrang, der in der ersten Halbzeit mit sechs Treffern noch ein gutes Ergebnis brachte, aber der nach dem Seitenwechsel meist in Fehlpässen oder Fehlwürfen endete. Die anderen nominellen Leistungsträger enttäuschten: Philip Deinet konnte auf der Spielmacherposition bis auf wenige Minuten in der zweiten Halbzeit kaum Akzente setzen, geschweige denn, das Spielgeschehen ordnen. Und auch Martin Justus war vor dem gegnerischen Tor ohne jede Wirkung. Lisiecki war gänzlich ohne Schwung, Christian Hildebrand ohne echte Überzeugung am Werk.
Selbst als der TV Gelnhausen mit 17:15 (30.) oder 22:20 (37.) in Führung ging, konnte er keine Dominanz gewinnen. \"Statt uns abzusetzen, haben wir in diesen Phasen spielersich den Faden verloren\", kritisierte Budanow überhastete Würfe aus dem Rückraum oder kontraproduktive Einzelaktionen. \"Da hatte uns Bittenfeld eine ganze Menge voraus: Die haben ihr Ding durchgezogen und ihre Stärken gut ausgespielt\", musste der TVG-Trainer anerkennen.
Ab der 41. Minute diktierte der TV Bittenfeld das Geschehen in der Großsporthalle und setzte sich von einem 24:24-Zwischenstand Stück für Stück ab. Erst bei einer 35:28-Führung (57.) drosselte der Aufsteiger im sicheren Gefühl des Sieges sein Engagement. Gelnhausen konnte zwar das Resultat optisch noch etwas entschärfen, doch eine große Befürchtung nicht. Nämlich jene, dass es für den TVG eine überaus schwere und sorgenreiche Saison werden könnte.

Bericht aus Gelnhäuser Tagblatt


Jens Bechtloff
Jens Bechtloff Archivbild: Steinemann

28.08.2006 · Handball 2. Bundesliga:
Intensive Saison-Vorbereitung des TV Bittenfeld

Die Formkurve des TVB steigt
Turnier-Dritter beim TSV Bönnigheim/Klarer Sieg in Neuhausen/Filder
(Horst Jung (hju)). Das kompakte Vorbereitungswochenende machte es deutlich: Die Formkurve von Zweitliga-Aufsteiger TV Bittenfeld zeigt erfreulicherweise weiter nach Oben. Schon den Auftakt am Freitag, das Trainingsspiel gegen den ambitionierten Regionalligisten TSG Söflingen, am Ende einer intensiven Trainingswoche, bewältigte das Schweikardt-Team mit Bravour: das Match endete nach hartem Kampf mit 33:33. Beim Freundschaftsspiel am Samstag, der Saisoneröffnung beim Regionalliga-Absteiger TSV Neuhausen/Filder, demonstrierte die Mannschaft sodann ihre Klasse und deklassierte den früheren Ligarivalen mit sage und schreibe 40:28 Toren, um sich schließlich dann noch am Sonntag, beim stark besetzten Turnier des TSV Bönnigheim um den „Dröse-Cup“, mit einem überzeugenden 18:16 Erfolg über den Zweitliga-Rivalen SG Bietigheim-Metterzimmern, als Turnier-Dritter zu behaupten. Turnier-Zweiter wurde hier übrigens Stadtrivale und Regionalligist VfL Waiblingen, der zwar im Endspiel seinem Ligarivalen HC Erlangen mit 12:14 unterlag, jedoch mit guten Leistungen überzeugte.
Der TVB testete bei dieser kompakten Vorbereitung seinen kompletten Kader, lediglich Jens Baumbach, der sehnlichst aus USA zurück erwartet wird, konnte bislang noch nicht wieder in das Geschehen eingebaut werden. Viel Zeit bis zum Saisonauftakt am 9. September in Gelnhausen bleibt der Bittenfelder Mannschaft nun nicht mehr. Das verantwortliche Trainerduo Schweikardt/Fröschle muß daher gezielt die erkannten Defizite im Spielablauf, versuchen zu beseitigen, um auch die mannschaftliche Geschlossenheit für die jeweilige Spieltaktik wiederum entscheidend zu steigern. Als solche markanten Mängel erweisen sich: zu statische Organisationsphasen beim Angriffsspiel, darunter leidet folgerichtig dann der Spielaufbau, Konsequenz: unkoordinierte Ball- und Laufwege; telegraphierte, zu langsame und ungenaue Anspiele bei Quer- und kurzen Pässen; unkonzentrierte Würfe mit verfrühtem Abschluss; nachlässiges Sich-Bewegen-im-Block in der Deckung, die Außen der Gegner erhalten dadurch zuviel Freiraum fürs Einlaufen. Alle diese Dinge sind im wesentlichen jedoch Abstimm- und Feinschliffaufgaben für die Trainingsleitung. Konditionell hat sie das Team auf einen guten Weg gebracht, auch Moral und Psyche stimmen, so dass Tempohandball, Kampfkraft und Spielwitz wieder zu einem Markenzeichen Bittenfelder Handballs werden und die Zuschauer sicherlich erneut begeistern wird.

Taktische Varianten...
Beim Trainingsspiel gegen Regionalligist TSG Söflingen brachten beide Teams jeweils ihren kompletten Kader zum Einsatz. Trainer Schweikardt probierte verschiedene taktische Varianten, wobei das blockweise Auswechseln phasenweise durchaus erfolgversprechend war. In der ersten Spielhälfte war der TVB die spielstärkere Mannschaft und führte bis zu einem Halbzeitstand von 15:14 meistens mit ein bis zwei Toren. Die zweite Spielhälfte entwickelte sich zu einem richtig schnellen und kampfkräftigen Handballspiel. Die Söflinger zeigten ihr gesamtes spielerisches Potential und führten bis kurz vor Spielende meistens mit zwei bis drei Toren. Der TVB-Schlussspurt erkämpfte sich durch Tore von Patrick Rothe und Jens Bechtloff trotzdem gerade noch ein Remis, mit dem Endergebnis 33:33. Herausragender Spieler bei Bittenfeld war wieder einmal Jens Bechtloff der nun schon seit Wochen mit seinem Können brilliert.
Tore für den TVB: Hoppe (4), Schweikardt (4), Rothe (6/2), Wehner (6), Schöbinger (1), Bechtloff (6), Heib (1), Baumgarten (1), Coudero (1), Stump (1), Kleefeld (1), Krammer (1).

Das Freundschaftsspiel beim Regionalligaabsteiger TSV Neuhausen/Filder war über beide Spielhälften hinweg eine einseitige Partie. Der TVB dominierte nach Belieben, wurde kaum ernsthaft gefordert und konnte sein Können in allen Variationen ausspielen. Die Mannschaft tat, was sie am liebsten tut: attraktiven Handball spielen. Bei Halbzeit stand es 24:13, am Spielende 40:28 für Bittenfeld.

Tore für den TVB: Hoppe (3), Schweikardt (3), Wehner (3), Rothe (6), Baumgarten (3), Schöbinger (4), Bechtloff (6), Stump (1), Heib (3), Coudero (1), Lechner (4), Kleefeld (3).

06.08.2006 · Knappe Niederlage gegen Thun
Handball:
Sparkassen-Cup des TSV Altensteig / Sechster Platz für den TV Bittenfeld

(hju). Für den Zweitbundesligisten TV Bittenfeld endete diezweitägige Handball-Reise in den Schwarzwald durchaus erfreulich. Beim hochklassig besetzten Sparkassen-Cup des TSV Altensteig belegte der TVB den sechsten Platz.

In einem packenden Finale wurde der Deutsche Pokalmeister HSV Hamburg mit 20:18 gegen den VfL Gummersbach verdienter Turniersieger und wiederholte damit seinen Vorjahreserfolg. Den Bittenfeldern brachte das Vorbereitungsturnier wichtige Erkenntnisse für die neue Saison. Unter anderem zeigte es sich, dass der Kader wenig Alternativen für die Erstbesetzung bietet. Die Mannschaft trat am zweiten Spieltag zum ersten Mal seit ihrem Zweitliga-Aufstieg nahezu komplett an. Bei ihren Spielen gegen die Erst-Bundesligisten HSV Hamburg und HBW Balingen-Weilstetten musste sie noch auf Adrian Wehner verzichten, hingegen waren Keeper Markus Brodbeck und Rechtsaußen Cedric Coudoro wieder an Bord. Dafür fehlte Mario Hoppe.
Beim Spiel gegen den nahezu mit einer Weltauswahl identischen HSV Hamburg kein Spieler hatte weniger als 50 Nationalmannschaftseinsätze für sein Land bestritten - hielt der TVB in der ersten Spielhälfte passabel dagegen und ging nach zwölf Minuten sogar mit 7:6 in Führung. Jürgen Schweikardt glänzte. mit einigen harten Würfen aus dem Ruckraum (insgesamt fünf Tore, davon zwei Siebenmeter) und geglückten Anspielen an den Kreis, Baumgarten (4) verwandelte diese durchsetzungsstark gegen den schwedischen Nationaltorwart Sandström. In Spielhälfte zwei wirbelten Weithandballer Joon (210 Länderspiele für Südkorea), Nationalspieler Bruno (früher FA Göppingen) und die deutschen Nationalspieler Jansen, Schröder, Pascal Hens sowie Frankreichs Ass Gille (143 Länderspiele). Den Torstehern Brodbeck und Hammelmann zischten die Bälle nur so um die Ohren. Baumgarten und Bechtloff (4) hielten mit ihren Toren die 16:31-Niederlage gerade noch in Grenzen. Fazit von Trainer Günter Schweikardt: ,,Klar, gegen solche Gegner fehlen schon noch Leistungsstufen.“

Körperlich und mental erschöpft nach dem HSV-Spiel
Das zweite Spiel gegen Erstliga-Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten drohte für den TVB zu einem Fiasko zu werden, zumal der Gegner unbedingt Revanche für das überraschende 22:22-Ergebnis beim Backnanger Turnier vor einer Woche wollte. Körperlich und mental noch erschöpft von der Partie gegen den HSV, fielen die Tore anfangs im Minutentakt: 0:10 stand es nach elf Minuten, 5:16 bei Halbzeit. Doch dann fing sich die Mannschaft, auch die Deckung, organisiert von Florian Schöbinger, arbeitete nun flexibel im Block. Klug heraus gespielte Tore durch Baumgarten (5), Heib (4), Coudoro (3), Schweikardt (3/1) sorgten für das erträgliche Endresultat von 17:29.
Im Sonntagsspiel gegen den neuen Ligarivalen HBR Ludwigsburg wollte das Bittenfelder Team seine knappe 16:17-Niederlage vom Backnanger Turnier wettmachen.
Das gelang auch überzeugend. Durch die Rückkehr von Adrian Wehner hatte Trainer Schweikardt mehr Alternativen, und so lag der TVB ständig mit zwei bis vier Toren vorn. Am Ende hieß es nach einem von Bittenfeld bestimmten Spielablauf 24:22 für den TVB. Wehner (5), Bechtloff (5), Baumgarten (5), Rothe (4), Schweikardt (3) erzielten die meisten Treffer.

Sieben Tore von Bechtloff
reichten nicht zum Sieg
Der TVB wollte das Spiel um Platz 5 gegen den Schweizer Pokalmeister Wacker Thun unbedingt für sich entscheiden. Rasch ging es auch mit 8:4, in Führung, als plötzlich Leichtsinn und mangelnde Konzentration dem Bittenfelder Spiel den Stempel aufdrückten. Erst beim 11:8 für Thun fand der TVB wieder ins Spiel zurück. Die Schweizer gaben die Begegnung jedoch nicht mehr aus der Hand, und Bittenfeld spielte ständig ein bis zwei Toren Rückstand hinterher. Drei vergebene Siebenmeter taten das Übrige. Obwohl Jens Bechtloff mit sieben Toren nicht zu bremsen war, reichte es nur zu einer unglücklichen 23:24-Niederlage. Die weiteren Tore erzielten unter anderem Heib (4), Wehner, Rothe, Baumgarten (je 3).
Der TVB wird nun die nächsten vier Wochen intensiv zu gezieltem Aufbau- und Individualtraining sowie zu Trainingsspielen nutzen, damit bis zum Rundenbeginn am 9. September in Gelnhausen die Form auch wirklich stimmt.

TV Bittenfeld: Brodbeck, Hammelnison, Lehle; Schöbinger (4 Tore, weitere Tore siehe zuvor), Stump, Bechtloff, Heib (1), Schweikardt (1), Baumgarten, Rothe (2), Wehner, Coudoro (1), Lenz, Lechnar, Krammer.

29.07.2006 - Freundschaftsspiel: TV Bittenfeld - FA Göppingen 28:34 (17:15)
Nur ein Freundschaftsspiel? Die Handballbegegnung zwischen dem TV Bittenfeld und Frisch Auf Göppingen war mehr als das. Und obwohl der Bundesligist mit 34:28 (15:17) gewann, hatte er mehr Stress als erwartet.

Die 700 Zuschauer zumindest hatten ihren Spaß. Da präsentierte sich mit dem frisch gebackenen Zweitligisten Bittenfeld kein Team, das dem international erfahrenen Bundesligisten respektvoll die Bühne überließ. Im Gegenteil. Die Göppinger bereuten bald, dass sie die Partie womöglich etwas zu locker angegangen waren. Bittenfeld dominierte lange Zeit ein schnelles Spiel in schweißtreibender Halle. Vor allem Jürgen Schweikardt glänzte mit Anspielen und Toren. Sein Bruder Michael auf der Gegenseite durfte nur dreimal jubeln.

Die Gastgeber standen in der Abwehr sicher. Torwart Maik Hammelmann (Markus Brodbeck fiel kurzfristig aus privaten Gründen aus) steigerte sich kontinuierlich und im Angriff hatten die Göppinger sichtlich Probleme mit den schnellen Gastgebern. Es nur darauf zu schieben, dass nicht immer alle National- und Stammspieler auf dem Platz standen, greift zu kurz. Auch die Nationalspieler wirkten zuweilen etwas ratlos und in der Folge auch aggressiv. „Schade, dass etwas Hektik reingekommen ist“, meinte deshalb auch TVB-Trainer Günter Schweikardt.

Erstes Opfer der Hektik war Jaliesky Garcia, der nach einigen Nickeligkeiten vom Bittenfelder Publikum konsequent ausgepfiffen wurde. Als er sich schließlich nach einem Torerfolg eine abschätzige Geste in Richtung Publikum erlaubte, bekam er zwei Minuten Zeit, darüber nachzudenken. Noch schlimmer erwischte es seinen Trainer Velimir Petkovic. Das Spiel lief offensichtlich nicht so, wie er es erwartet hatte. Als er den Frust an den Schiedsrichtern Fleisch und Rieber aus Nellingen ausließ, zeigten die ihm die Rote Karte.

Dabei hatte sein Team zu diesem Zeitpunkt gerade zum 22:22 ausgeglichen, nachdem es zuvor ständig - zum Teil mit vier Toren - in Rückstand gelegen hatte. In der Folge zeigte sich der Klassenunterschied dann doch. Vor allem Nationalspieler Michael Kraus war nie zu halten. Dass bei Bittenfeld die Kräfte nachließen, wollte Trainer Schweikardt nicht als Grund für das Nachlassen heranziehen. Göppingen sei im zweiten Durchgang einfach besser gewesen.

Dennoch war er mit seiner Mannschaft vor allem mit der Leistung im ersten Durchgang zufrieden. „Wir lassen uns aber durch die phasenweise gute Leistung nicht blenden. Uns stehen harte Wochen bevor.“

TV Bittenfeld: Hammelmann; Schöbinger (2), Krammer, Lechner, Bechtloff (3), Heib (3/2), Schweikardt (9/2), Hoppe (1), Baumgarten (4), Rothe (4), Wehner (2), Lenz, Stumpp.

FA Göppingen: Shejbal; Kraus (6), Schweikardt (3/1), Oprea (4/1), Schöne (6), Späth (3), Rajkovic (n.e.), Baiceanu (1), Dmytruszynski (2), Garcia (5), Michel (1), Manojlovic (3), Knezevic.

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung - Gisbert Niederführ


OB Andreas Hesky gratuliert

Neuer Leitspruch: ,,Bundesliga ist unsere Liga.“

(twa). Ist der Waiblinger OB etwa schon ein halber Bittenfelder? ,,Wenn man die letzten Spiele miterlebt hat, könnte man fast zum Fan werdenu, sagte Andreas Hesky gestern, als er den TVB-Handballern offiziell zum Zweitliga-Aufstieg gratulierte. Trainer Günter Schweikardt formulierte den neuen Leitspruch: ,,Bundesliga ist unsere Liga.“

Zur Vorbereitung auf den offiziellen Akt hatte sich Andreas Hesky nochmals die Fotos der letzten Bittenfelder Spiele angesehen. Gegen Konstanz und in Altensteig war der OB höchstpersönlich vor Ort. ,,Da ist einem fast das Herz in die Hose gerutscht“, sagte er beim Empfang des Meisterteams im Bittenfelder Rathaus, lobte die Nervenstärke der Spieler und das ,,strategische Geschick“ von Trainer Günter Schweikardt in den entscheidenden Phasen.
,,Die ganze Stadt Waiblingen ist stolz auf den TVB“, sagte Hesky und spielte auf die Rivalität zwischen dem VfL und dem TVB an. ,,Wir sollten den Sport nicht zum Anlass nehmen, einen Keil zwischen die Kernstadt und der Ortschaft zu treiben.“ Der Waiblinger Gemeinderat Klaus Riedel indes wertete den Aufstieg ,,schon als Erfolg für den TVB und nicht für Waiblingen, ich hoffe nicht, dass es jemanden gibt, der Bittenfeld den Erfolg missgönnt“. Normal sei jedoch, dass einige ein bisschen neidisch seien.
Hesky sicherte dem TVB die Unterstützung der Stadt zu - wohlwissend, dass die Gemeindehalle als dringendste Baustelle angesehen wird. ,,Ich hoffe nicht, dass hier der eine den anderen überfordern wird.“ Kleine Nachbesserungen in der Halle wünscht sich auch Günter Schweikardt. Wobei der TVB-Trainer zunächst froh ist, dass die Gemeindehalle in den 60-er Jahren mit Weitsicht gebaut worden ist. ,,Zur damaligen Zeit war das eine tolle Halle.“ Heute stören den Trainer in erster Linie die dicken Betonpfosten auf der Tribüne, welche die Sicht aufs Spielfeld versperren. Für Schweikardt steht‘s jedoch außer Frage, dass die Halle zweitligatauglich ist - und allzu viel will er auch gar nicht verändern und regulieren. ,,Wir ,brauchen ein schönes Ambiente und einen guten Service, damit die Leute - junge und ältere Fans - gerne nach Bittenfeld kommen.“ Sportlich gesehen, hat Schweikardt Respekt vor der schweren Aufgabe. ,,Ich bin mir aber sicher, dass wir das hinkriegen werden, wenn wir vernünftige Unterstützung bekommen.“Verabschiedet hat sich der Coach vom Leitspruch, der lange für seine Spieler galt: ,,Bittenfeld oder Bundesliga.“ Seit gestern gilt: ,,Bundesliga ist unsere Liga.“

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung